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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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waren. Eine schmale Treppe führte hinauf. Ansonsten hatte die Hütte weder Fenster noch Türen, und das schwarze Holz, aus dem sie erbaut war, fühlte sich an wie kaltes Metall. Je länger Percy daran lehnte, desto stärker wurde in ihm der Wunsch, von hier zu verschwinden.
    Plötzlich erklang ein quietschendes Geräusch, das alle, selbst Cyril und Jason, zusammenzucken ließ. Cyril zeigte mit der Hand auf die Tür am Ende der Treppe. Wenig später erschien ein kleiner, dürrer Mann im Türrahmen und kam langsam die Stufen herunter. Er trug eine Jacke mit einem großen Pelzkragen und auf seinem schmalen Kopf saß ein merkwürdiger roter Filzhut. Percy glaubte, dass er eine ähnliche Kopfbedeckung schon einmal irgendwo gesehen hatte, aber er wusste nicht mehr, wo.
    »Was ist denn das für ein Wicht?«, flüsterte Claire und kicherte, aber Percy merkte, dass es nicht ganz so unbefangen klang wie sonst. Außerdem war er sich aus irgendeinem Grund sicher, dass der Mann sie bereits entdeckt hatte. Mehrmals blickte der Fremde sich zu der Hauswand um, hinter der sie standen, und auch als er bei Cyril und Jason angelangt war, wandte er immer wieder den Kopf in ihre Richtung.
    »Was habt ihr mir denn Schönes mitgebracht?«, fragte er Cyril mit hoher, piepsiger Stimme. Ohne die Antwort des Jungen abzuwarten, öffnete er den Sack. Zu Percys Entsetzen kam ein schwarzer Labrador zum Vorschein, dessen Maul zusammengebunden und dessen Pfoten gefesselt worden waren.
    »So eine Gemeinheit!«, rief Claire und sprang hinter der Hauswand hervor. »Das sage ich Papa, der wird euch zur Strafe so lange ins Verlies sperren, bis ihr verschimmelt seid!«
    Cyril und Jason zuckten zusammen. Aber vermutlich eher, weil sie einen Schreck bekommen und nicht weil sie Angst vor der angekündigten Strafe hatten. Der dürre Mann mit dem roten Hut schaute sich zu ihnen um. Percy, der inzwischen zusammen mit Linda und John ebenfalls hinter der Hauswand hervorgekommen war, bemerkte, dass die Zähne des Mannes so spitz waren wie bei einem Vampir. Und zwar nicht nur die Eckzähne, sondern
alle!
    »Wer ist denn diese aufgebrachte junge Dame?«, piepste der Mann. »Und in wessen Begleitung befindet sie sich?«
    Percy bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Die hohe Stimme des Mannes hatte auf ihn eine ähnliche Wirkung wie das Kratzen von Fingernägeln über eine Schultafel.
    »Das sind meine Cousine Claire, ihre Schwester Linda und der dicke John«, sagte Cyril. »Sie müssen uns gefolgt sein. Es tut mir leid, Dr. Uide, ich habe nicht gewusst, dass …«
    Der Mann schnitt ihm das Wort ab. »Papperlapapp. Ich freue mich, endlich einmal die Bekanntschaft mit Lord Darkmoors schönen Töchtern zu machen. Vielleicht werden wir ja bessere Freunde als der Lord und ich.« Er grinste und ließ ein kurzes, meckerndes Lachen hören.
    »Nie im Leben«, sagte Claire und zog die Stirn so sehr in Falten, dass ihre Augen nur noch zwei schmale Schlitze waren. »Was habt ihr mit dem Hund vor? Und wer sind Sie überhaupt?«
    »Mein Name ist Dr. Uide«, sagte der Mann. »Dein Vater wird dir sicher gern erzählen, wer ich bin. Und wer ist derkleine blonde Lockenschopf da neben dir?« Dr. Uide warf Percy einen Blick zu, der ihm durch und durch ging.
    »Bestimmt einer von den neuen Stallknechten«, sagte Cyril höhnisch. »Mein Vater hat mir erzählt, dass ein Junge zum Pferdeäpfeleinsammeln eingestellt werden soll.«
    »Percy ist unser Cousin«, sagte Claire und stampfte vor Wut mit dem Fuß auf.
    »Ich wusste gar nicht, dass die Burschen fürs Misten und Putzen jetzt auch schon aus der Verwandtschaft ausgewählt werden. Aber mir soll’s recht sein. Ist ja eigentlich egal, wer den Dreck wegmacht«, meinte Cyril. Und an Percy gewandt, fügte er hinzu: »Kannst gleich nachher meine Reitstiefel putzen und den Gewehrlauf reinigen. Pass aber auf, dass du dir nicht aus Versehen die Nase wegschießt. Das passiert Trotteln wie dir schnell.«
    Jason und Dr. Uide lachten, als ob Cyril einen besonders guten Witz gemacht hätte.
    »Percy kann besser reiten und schießen als du!«, rief Claire. »Er würde niemals von
Grand Duc
herunterfallen, ganz im Gegensatz zu dir!« Ihr Gesicht war jetzt fast so rot wie ihre Haare.
    Percy wurde abwechselnd heiß und kalt. Er hatte noch nie in seinem Leben auf einem Pferd gesessen, aber natürlich war ihm klar, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um das seinen Cousinen mitzuteilen.
    »Statt Blödsinn zu reden, erklärt uns lieber mal, was ihr mit

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