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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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euch. Oben steht der Landrover im Weg, ich komme mit meinem Wagen nicht daran vorbei.«
    »Wer nicht Auto fahren kann, soll’s lassen«, sagte Cyril, aber so leise, dass Wallace es nicht hören konnte. Die beiden liefen davon.
    Erst jetzt fiel Percy auf, dass Dr. Uide wie vom Erdboden verschluckt war. Er blinzelte und schaute sich mehrmals über die Schulter um, als sie Wallace durch den Wald zurück zur Hecke folgten. Die schwarze Hütte war auf einmal ebenfalls verschwunden, obwohl sie sich erst wenige Meter von ihr entfernt hatten. Und noch etwas anderes war sehr merkwürdig: Offenbar kannte Wallace den Geheimgang, denn John hatte ja vorhin erklärt, dass es
eigentlich
gar keinen Weg hinunter zum See gab … Ob Wallace den Heckentunnel selbst angelegt hatte? Percy hatte nicht zum ersten Mal seit seiner Ankunft auf Schloss Darkmoor das Gefühl, mitten in einem seiner gruseligsten Kriminalromane gelandet zu sein.

Während des Mittagessens und des darauffolgenden Ausflugs zum Strand grübelte Percy noch immer über die Ereignisse bei der schwarzen Hütte nach.
    Ein paar Meter entfernt saßen Percys Mutter und Tante Caroline in dicke Decken gehüllt auf zwei Liegestühlen, die Jasper für sie mit an den Strand genommen hatte. Sie tranken Tee aus winzigen Porzellantassen und unterhielten sich über ihre gemeinsame Zeit in London.
    »Das ist doch mal etwas anderes als das Hausboot von Onkel Ernie«, seufzte Percys Vater zum wiederholten Mal. In seinem Mundwinkel steckte eine dicke Zigarre, von denen er offenbar eine ganze Kiste bekommen hatte. Jedenfalls rauchte er seit ihrer Ankunft auf Schloss Darkmoor keine Zigaretten mehr.
    Percy versuchte unterdessen zusammen mit Claire, Linda und John, dem schwarzen Labrador, dem sie den Namen Jim gegeben hatten, das Apportieren beizubringen. DerHund war ihnen seit dem Erlebnis bei der schwarzen Hütte nicht mehr von der Seite gewichen. Percy schien er besonders zu mögen. Immer wieder leckte er ihm die Hand oder sprang freudig an ihm hoch. Dass Percy noch vor wenigen Stunden mit einem Gewehr auf ihn gezielt hatte, schien er bereits vergessen zu haben.
    Im Gegensatz zu Percy, der an nichts anderes denken konnte. Er hätte zu gern gewusst, warum es so streng verboten war, zum Schwarzwassersee zu gehen. Lag das vielleicht an dieser merkwürdigen Hütte, die an dessen Ufer stand? Als Percy an den eigenartigen dünnen Mann zurückdachte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Dr. Uides hohe, meckernde Stimme wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Was trieb dieser Doktor dort im Wald? Was für ein
Doktor
war er überhaupt? Und was hatte er mit dem armen Jim vorgehabt?
    John und die Zwillinge schien die unheimliche Begegnung an der Hütte nicht weiter zu beschäftigen. Claire und Linda nippten zufrieden an ihrem Kinderpunsch und warfen einen Tennisball, den Jim ihnen mit großer Begeisterung zurückbrachte. Und John wühlte in Jaspers Picknickkorb herum und füllte seinen Vorrat an Karamellbonbons auf.
    Nach dem Abendessen führte Claire Percy mit geheimnisvoller Miene zu einem Zimmer im dritten Stock, das bis auf eine Vielzahl verschiedener Sessel und einen Kasten auf einem Metallgestell leer war.
    Percy verstand zunächst nicht, was so besonders an diesem Raum sein sollte, bis Claire den Kasten öffnete und an einem Schalter drehte. Auf einer großen gewölbten Glasscheibe erschien das Gesicht eines dicken Mannes und etwas später ertönte auch seine Stimme. Sie klang wie ein Orkan. Percy war so verblüfft, dass er einen Satz nach hinten machte und in einen der Sessel plumpste. Der dicke Mann in dem Kasten sang ein Lied, als ob es um sein Leben ging! So etwas hatte Percy noch nie gesehen. Kurz darauf wurde der Dicke von einem hageren Mann in schwarzem Anzug abgelöst, der erklärte, dass man eben den berühmten italienischen Tenor Guiseppe Verdona gehört hätte, der seit gestern im Royal Opera House in London auftrete.
    Claire, Linda und John lachten um die Wette.
    »Hast du etwa noch nie einen Fernseher gesehen?«, fragte Claire.
    »Doch, schon«, sagte Percy. Seine Eltern hatten kein Geld für ein Fernsehgerät, aber natürlich kannte er diese Apparate aus den großen Warenhäusern in London. Allerdings hatten die kleinen Kästen dort so gut wie keine Ähnlichkeit mit diesem riesigen Bildschirm vor ihm.
    »Aber Fernseher sind doch viel
kleiner
«, meinte Percy kopfschüttelnd.
    »Onkel Adalbert hat das Gerät extra für uns gebaut«, erklärte Claire.
    »Er ist ziemlich

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