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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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enttäuscht darüber, dass es nicht seine eigene Erfindung war«, fügte Linda hinzu. »Da wollte erwenigstens ein Empfangsgerät bauen, das alle anderen übertrifft.«
    »Ist Onkel Adalbert ein Erfinder?«, fragte Percy. Er hatte ihn gestern beim Dinner kurz gesehen, konnte sich aber nur noch daran erinnern, dass Onkel Adalbert schneeweiße Haare hatte, die irgendwie unter Strom zu stehen schienen.
    »Allerdings«, sagte Claire. »Und zwar der beste der Welt. Nur leider hat sich das noch nicht überall herumgesprochen. Deswegen werkelt er in seinem Labor oben im Ostturm an der
ganz großen Maschine
. Bislang weiß aber keiner so richtig, was das sein soll. Papa meint, Onkel Adalbert wüsste es selbst nicht.«
    Gemeinsam schauten sie der englischen Fußball-Nationalmannschaft beim Training zu und der Queen bei einem Empfang für Kriegsveteranen. Nach einem minutenlangen schwarz-weißen Schneetreiben erschien plötzlich ein Pferderennen in Ascot auf dem Bildschirm.
    »Morgen beginnt übrigens das Training für unser Reitturnier«, sagte Claire und kraulte Jim den Kopf. »Du kannst doch reiten, oder?«, fragte sie, ohne Percy dabei anzusehen.
    »Na klar«, hörte Percy sich sagen.
    »Wusste ich’s doch!«, rief Claire fröhlich und streckte John und ihrer Schwester die Zunge heraus. »Diese beiden Miesmacher haben nämlich behauptet, du könntest es vielleicht gar nicht.« Zufrieden lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück und warf Percy einen triumphierenden Blick zu. »Dann steht ja deiner Teilnahme an unserem großen Reitturnierim Frühling nichts im Weg. Es ist das schwerste in ganz England«, sagte sie.
    Percy brachte es nicht fertig zuzugeben, dass
die beiden Miesmacher
mit ihrer Vermutung mitten ins Schwarze getroffen hatten. Er tat so, als ob er sich brennend für das Pferderennen in Ascot interessierte, um sich nicht anmerken zu lassen, wie verwundert er über sich selbst war. Warum hatte er das bloß gesagt? Es würde ja sowieso bald herauskommen, dass er von Pferden so viel verstand wie von Fernsehgeräten.
    Kurz bevor sie zu Bett gingen, verschwand Claire für eine Weile und kam schließlich mit einer Holzkiste zurück. Wortlos öffnete sie den Deckel und zog ein dünnes Samtkissen daraus hervor. Percy, John und Linda blickten erstaunt auf drei Metallkästen, in deren Mitte sich jeweils ein kleines Gitter sowie mehrere Knöpfe und Hebel befanden.
    »Das sind Fernsprechgeräte«, sagte Claire und nahm einen der Kästen heraus. Die anderen beiden gab sie Percy und John und zeigte ihnen, wie man sie einschaltete. Dann hielt sie sich ihr Fernsprechgerät wie einen Telefonhörer ans Ohr und ging in eines der angrenzenden Zimmer. Percy und John hörten zunächst nur ein unheimliches Pfeifen, Knacken und Rauschen, aber dann drang plötzlich Claires Stimme durch das kleine Gitter.
    »Onkel Adalbert meint, dass die Menschen in fünfzig Jahren alle mit so einem Gerät durch die Gegend laufen werden und sich damit den ganzen Tag unterhalten können, egal wosie sich gerade befinden«, sagte Claire, als sie wieder zu den anderen zurückgekommen war.
    Percy lachte lauthals los. »Das ist nicht dein Ernst«, japste er und wedelte mit dem Gerät in der Luft herum. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Menschen mit so einem
Ziegel
in der Hand durch London laufen werden.«
    Claire zog die Stirn in Falten. »Auf jeden Fall werden
wir
uns heute Nacht mit diesen
Ziegeln
prima unterhalten können«, sagte sie beleidigt. »Um Mitternacht rufen wir dich an. Und jetzt gute Nacht. Hoffentlich kommt nicht unser Hausgeist vorbei und erwürgt dich im Schlaf, dann würdest du ja glatt das Reittraining verpassen. Nicht vergessen, um neun Uhr treffen wir uns im Stall.«
    Percy wusste natürlich, dass Claire das mit dem Hausgeist nur gesagt hatte, um ihn zu ärgern. Trotzdem blickte er immer wieder zur Tür, während er im Bett lag und auf die Geisterstunde wartete. Jim hatte es sich auf dem Teppich neben ihm gemütlich gemacht und schlief so tief und fest, dass ihn nicht einmal eine ganze Armee von Gespenstern aufgeweckt hätte.
    Percy seufzte. Um sich auf andere Gedanken zu bringen, begann er, das erste Kapitel des
Unheimlichen Abtes
zu lesen, musste aber feststellen, dass diese Art von Lektüre im Moment nicht das Richtige für ihn war. Nicht, solange er im Seitenflügel von Schloss Darkmoor darauf wartete, dass ein merkwürdiges technisches Gerät zu knacken und zu rauschenanfing, und ihm dazu noch gruselige schwarze Hütten,

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