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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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es immer gewusst. Natürlich gab es Monster und Gespenster, auch wenn alle Erwachsenen das Gegenteil behaupteten! Warum sollten sich die Menschen denn sonst so viele Geschichten über sie erzählen?
    Zitternd lauschte er in die Dunkelheit. Er hörte, wie das Monster an der Gartentür rüttelte und der Riegel mit einem lauten Klacken zur Seite sprang. Knarrend öffnete sich die Tür. Im nächsten Moment erbebten die Dielenbretter unter den schweren Monsterschritten. Percy hörte ein röchelndes Atmen und seine Hände schlossen sich noch fester um den Saum der Bettdecke. Das Monster kicherte auf der Treppe mordlustig vor sich hin. Dann gab es ein lautes Gepolter. Eine Tür wurde geöffnet – es musste die von Wallaces Wohnung im Erdgeschoss sein.
    Percy hielt den Atem an. Das Monster würde erst den Gärtner auffressen, dann seine Eltern und zum Schluss ihnselbst. Und er konnte nichts dagegen tun! Nicht einmal die Ohren konnte er sich zuhalten, denn seine Hände ließen sich nicht mehr bewegen. Stocksteif hockte er unter der Bettdecke und musste alles mit anhören.
    Wallace gurgelte und röchelte im Todeskampf.
    Und dann war es still.
    Schließlich wagte Percy sich unter der Decke hervor. Er griff nach dem
Flammenden Stein
, den er neben sich aufs Nachtschränkchen gelegt hatte. Die Murmel leuchtete feurig auf und ein merkwürdiges Kribbeln ging durch Percys Finger. Er bewegte den
Flammenden Stein
in der Hand hin und her und das Kribbeln wurde stärker. Es breitete sich in seinem ganzen Körper aus und drängte die lähmende Angst nach und nach zurück.
    »Hallo? Wer ist da?«, hörte Percy sich auf einmal rufen.
    Er kletterte aus dem Bett und lief auf die Zimmertür zu. Zielstrebig ging er den Flur entlang und spähte in das Zimmer seiner Eltern.
    Seine Mutter lag auf der Seite und ihr geblümtes Nachthemd schimmerte im Mondlicht. Neben ihr schnarchte sein Vater friedlich, wenn auch nicht gerade leise. Percy schüttelte verwundert den Kopf. Auf Zehenspitzen schlich er die Treppe hinunter zum Schlafzimmer des Gärtners.
    Die Tür war nur angelehnt. Mit klopfendem Herzen schob Percy sie langsam auf. In Gedanken machte er sich auf den schauerlichen Anblick gefasst, der sich ihm nun bieten würde. Im nächsten Moment schüttelte er verwundert denKopf. Da war kein Monster, das sich bedrohlich über das Bett beugte, und auch kein über und über mit Blut bespritzter Gärtner! Da war nur ein schlafender Wallace, der merkwürdigerweise noch seinen Mantel trug, die Beine von sich gestreckt und den Mund weit aufgerissen. Er schnarchte, als würde er einen ganzen Urwald zersägen.
    Was hat das zu bedeuten?, überlegte Percy verwundert. Er war sich ganz sicher, dass er das Monster den Gartenweg hatte entlangtaumeln sehen. Und er hatte gehört, wie es ins Haus eingebrochen war.
    Verwirrt ging er in sein Zimmer zurück. Er trat ans Fenster und blickte hinaus. Der Mond stand so klein wie immer und von einer einzelnen Wolke halb verdeckt am Himmel. Am Waldrand graste eine Gruppe Rehe.
    Die Wanduhr in der kleinen Teeküche neben dem Schlafzimmer von Wallace schlug ein Uhr. Percy kroch ins Bett zurück und tätschelte Jim über den Kopf. Er war ja ein unglaublich lieber Kerl, aber als Wachhund taugte er nicht besonders viel. Er schlummerte immer noch seelenruhig vor dem Bett.
    Percy fuhr sich durch die Haare und kratzte sich an der Stirn. Während er die rote Murmel in seiner Hand betrachtete, flüsterte er leise: »Was geht hier nur vor sich?«

Am nächsten Morgen frühstückte Percy gemeinsam mit seinen Eltern und Wallace in der gemütlichen kleinen Küche, die zu den Wirtschaftsräumen gehörte. Wallace hatte nach Rosenblüten duftenden Tee gekocht, in einer Pfanne auf dem Herd brutzelten Spiegeleier und Würstchen, und Jim futterte eine Riesenportion Mohrrüben mit Bratenresten aus seinem Napf.
    Gedankenverloren ließ Percy eine halbe Packung Cornflakes in seine Schüssel rieseln. Nach den Ereignissen der letzten Nacht hatte er ziemlichen Hunger, obwohl er spürte, dass er zu aufgeregt war, um viel zu essen. Außerdem musste er immer wieder daran denken, was ihm als Nächstes bevorstand: das Reittraining. Er schaute zur Küchenuhr. In einer Stunde würde es losgehen.
    Während er Milch über die Cornflakes goss, schielte er zu seinen Eltern hinüber. Sein Vater hatte sich hinter einer Zeitung verschanzt. Und seine Mutter überlegte gerade, obsie noch ein zweites Stückchen Zucker in ihren Tee geben sollte.
    »Habt ihr eigentlich

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