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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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gut geschlafen?«, fragte Percy.
    Mrs Pumpkin entschied sich für zwei Stückchen und rührte mit einem kleinen silbernen Löffel in ihrer Tasse. »Danke, ja, mein Liebling. Warum fragst du?«
    Percy schaufelte sich einen Löffel Cornflakes in den Mund. »Ach, nur so«, nuschelte er kauend.
    »Was habt ihr denn heute vor?«, erkundigte sich seine Mutter.
    »Claire und Linda wollen mir die Stallungen und die Reithalle zeigen«, sagte Percy. Er hatte beschlossen, seinen Eltern zunächst einmal nichts von dem drohenden Reitunterricht zu erzählen. Das würde alles nur noch komplizierter machen.
    »Ist in einem schlechten Zustand«, brummte Wallace und goss sich Tee ein. Der Gärtner hatte an diesem Morgen keine besonders gute Laune. Percy linste an der Cornflakespackung vorbei zu ihm hinüber. Hoffentlich würde Wallace nicht verraten, dass er ihn gestern in dem verbotenen Teil des Schwarzwaldes erwischt hatte.
    Wallace rieb sich die Stirn, als ob der Tee ihm Kopfschmerzen bereiten würde, dann erklärte er,
was
in einem schlechten Zustand war.
    »Die Reithalle. Mr Brumming ist zwar ein guter Reitlehrer, aber er kümmert sich nicht genug um die Stallungen. Die Sprinkleranlage zum Beispiel, mit der im Sommer derSand befeuchtet wird, die ist nicht winterfest. Kann einem jeden Augenblick um die Ohren fliegen.«
    Wallace hustete, und Percy beschloss, dass jetzt eine gute Gelegenheit war, den Frühstückstisch zu verlassen. Er stand auf und sofort lief Jim freudig bellend um ihn herum. Seine Eltern wünschten ihm einen schönen Tag und Wallace räusperte sich zum Abschied.
    Obwohl die Sonne schien, war es noch kälter als gestern. Der Schlossgarten lag unter einer weißen Reifdecke. Alles war so friedlich, dass Percy die Existenz von Monstern oder Bären völlig unmöglich erschien. Während er an Wallaces Gewächshaus vorbeilief, grübelte er darüber nach, wie er sich vor dem Reitunterricht drücken könnte.
    Eigentlich wusste er, dass es nur eine Möglichkeit gab: Er musste Claire, Linda und John die Wahrheit sagen, aber gerade das war ihm so unangenehm, dass er sich immer wieder fragte, ob es nicht noch einen anderen Ausweg gäbe. Einfach nicht hingehen? Behaupten, er hätte sich den Fuß verstaucht? Oder Bauchschmerzen vortäuschen?
    Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter.
    »Morgen«, sagte John fröhlich und kaute auf einem Schokoriegel herum. »Bist du bereit?«
    Percy war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht auf den Weg geachtet hatte. Erst jetzt bemerkte er, dass vor ihm schon die Reitställe von Schloss Darkmoor aufragten. Und er hatte noch immer keine Idee, wie er sich aus der Sache herauswinden sollte.
    »Dort hinten steht Mr Brumming, der Reitlehrer von Claire und Linda«, sagte John. »Ist ein bisschen streng, aber meine Mutter sagt, das muss so sein, und wahrscheinlich hat sie recht. Meine Reitlehrerin in der Schule schreit mich auch dauernd an. Aber das kennst du ja sicher. Claire meint, du hast als Baby zuerst reiten und dann laufen gelernt.«
    Percy gefiel gar nicht, was Claire über ihn verbreitete. Trotz der Kälte begann er zu schwitzen.
    »Guten Morgen, die Herren«, dröhnte ihnen Mr Brumming entgegen. Seine Stimme erinnerte Percy an den italienischen Tenor, den er gestern in dem großen Fernsehgerät gesehen hatte.
    »Wollen wir uns dann mal ein wenig beeilen?«, fuhr er fort. »Lady Claire und Lady Linda sitzen bereits im Sattel und Sie haben noch nicht einmal Ihre Reithosen an! Und das ist wohl der junge Percy Pumpkin? Sehr erfreut. Bilden Sie sich aber nicht ein, dass Sie in meinem Unterricht eine Sonderstellung bekommen, nur weil Sie bereits exzellent reiten können. Ich behandle alle gleich.«
    John murmelte eine Entschuldigung und zog Percy mit sich in die Stallgasse. Percy wollte noch etwas sagen, aber John schnitt ihm das Wort ab. »Leg dich bloß nicht mit Brumming an. Wo sind denn deine Reitsachen? Hast du keine Hose und keine Stiefel mitgebracht?«
    Percy schüttelte den Kopf. »In London vergessen«, sagte er leise und hoffte inständig, mit dieser Ausrede davonzukommen.
    »Du hast wohl gedacht, es gäbe hier keine vernünftigen Pferde, was?« John öffnete eine schmale Tür, und sie betraten einen fensterlosen Raum, in dem es nach Leder und Schuhputzmittel roch.
    »Die Sattelkammer ist ein bisschen muffelig«, entschuldigte John sich und kramte in einer Truhe herum. »Hier, die Sachen müssten dir passen. Die Hose ist eine alte von mir, als ich noch etwas dünner

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