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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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bisschen zu viel zugemutet, was? Ist nicht leicht, im Schritt durch die Halle zu reiten«, meinte Cyril zu John.
    Gack und Gock kicherten. Percy fand, dass beide eine gewisse Ähnlichkeit mit Lady Lukrezia aus der Ahnengalerie der Darkmoors hatten. Sie waren zwar hübsch, aber man bekam trotzdem schlechte Laune, wenn man sie ansah.
    »Ist nicht leicht, sein Pferd ruhig zu halten, wenn die Sprinkleranlage explodiert«, sagte Claire und lenkte Sommerwind auf Cyrils Stute Malizia zu. Malizia wich ängstlich zurück und Cyril musste die Zügel fest anziehen und ihr seine Unterschenkel in die Flanken pressen. Wütend kniff er die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Dann schauteer sich zu Mr Brumming um, der wieder aufgestiegen war und zur Reithalle zurückritt. Nachdem er außer Sichtweite war, zog Cyril plötzlich eine kleine Pistole aus seiner Reitweste und zielte damit auf das Hinterteil von Little Darling.
    »Wehe, du schießt mit deiner blöden Erbsenpistole auf unsere Pferde!«, drohte Claire.
    Im gleichen Augenblick drückte Cyril ab. Die Erbse flog so schnell aus der Pistolenöffnung, dass es sich anhörte wie ein richtiger Schuss. Sie klatschte auf Little Darlings Hinterteil und das Pferd stieg abermals mit den Vorderbeinen in die Höhe, wieherte und galoppierte los. John blieb zwar auch diesmal im Sattel, doch wäre es besser für ihn gewesen, wenn er gleich hinuntergefallen wäre, wie sich wenig später herausstellte. Die anderen Pferde schreckten ebenfalls auf, folgten ihrem Herdentrieb und rannten hinter Johns Stute her, genau auf das höchste und gefährlichste Hindernis zu.
    »Hüa! Hüa!«, schrie Cyril und sorgte dafür, dass Little Darling noch schneller galoppierte.
    Ich muss John helfen!, schoss es Percy durch den Kopf. Ohne lange darüber nachzudenken, trieb er Grand Duc an, bis er mit John und Little Darling auf einer Höhe war.
    »Klemm die Beine zusammen!«, schrie er ihm zu. »Und schau nach vorn, zwischen den Pferdeohren hindurch, dann schaffst du den Sprung!«
    John schrie irgendetwas zurück, das Percy nicht verstehen konnte, aber es klang wie eine Mischung aus »Hilfe!« und »Ich will nicht!«.
    Doch da war es auch schon so weit: Vor ihnen tauchte das größte Hindernis des Springplatzes auf. Eine eineinhalb Meter hohe Mauer mit zwei kleinen Birken links und rechts. Das eigentlich Beängstigende aber war die Dicke der Mauer. Sie war so breit, dass in ihrer Mitte ein kleines Beet mit niedrigen Buchsbäumchen Platz fand.
    Percy sackte innerlich zusammen, aber dann spürte er auf einmal wieder dieses elektrische Kribbeln in seinem Körper. Wie auf eine Anweisung hin schob er seine Stiefelabsätze etwas weiter nach oben und beugte sich vor. Im nächsten Moment drückte sich Grand Duc vom Boden ab.
    Noch nie zuvor hatte Percy etwas Vergleichbares erlebt. Er sah, wie die Mauer vor ihm aufragte, spürte Grand Ducs gewaltige Muskelkraft, während er sich abstieß und in die Luft stieg.
    Gemeinsam schossen sie über das Hindernis hinweg, schwebten sogar noch ein Stückchen weiter und landeten sicher auf dem harten Sand. Neben ihnen kam Little Darling auf. Staub wirbelte um sie herum. Erst jetzt bemerkte Percy, dass er während des Sprungs gar nichts gehört hatte. Nur das Pfeifen des Windes und das Rascheln der Buchsbäume.
    Nun aber nahm er wieder das Getöse aus Hufgeklapper, Wiehern und Schreien um sich herum wahr. Cyril befand sich dicht hinter ihm und grinste Percy höhnisch an.
    »He, Pumpkin«, rief er, »das war nicht schlecht, aber jetzt hol ich dich aus dem Sattel!« Trotz des großen Tempos, dassie ritten, zog Cyril ein zweites Mal seine Erbsenpistole, legte an und zielte.
    Percy presste Grand Duc sein linkes Bein in die Flanke, sodass dieser einen Bogen schlug. Er spürte, wie die Erbse knapp an seinem Ohr vorbeizischte. Leider traf sie gleich darauf John, für den dieser Angriff nun endgültig zu viel war. Erschrocken riss er die Arme hoch, fiel kraftlos zu Boden und kam unter die Hufe von Jasons Pferd, das nicht mehr ausweichen konnte.
    »Dafür wird dich Papa lebenslänglich ins Verlies sperren!«, schrie Claire.
    »Was kann ich dafür, wenn dieser Dickmops einfach wie ein nasser Sack vom Pferd plumpst!«, schrie Cyril zurück.
    »Lasst uns doch erst einmal nachsehen, wie es John geht!«, rief Percy.
    Es dauerte ziemlich lange, bis er es geschafft hatte, Grand Ducs Tempo zu drosseln und ihn zu wenden.
Viel zu lange
, um John zu helfen, falls er überhaupt noch am Leben war. Percy

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