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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Mord aufzuklären?« Claire schaute ihre Mutter ungläubig an. Und auch Percy verstand die Welt nicht mehr.

Lady Caroline schob die Kinder an mehreren Onkeln, Tanten und Kartoffelsäcken vorbei in eine lange Gasse, die von zwei hohen, mit Konservendosen und Einmachgläsern befüllten Regalen gebildet wurde.
    »Weißt du, wer Brenda umgebracht hat, Mama?«, fragte Linda atemlos.
    »Nein, weiß sie nicht«, sagte Claire schnell, »aber Mama will uns etwas noch
viel Wichtigeres
sagen.«
    »So ist es.« Lady Caroline sah die Kinder streng an. »Wir haben nicht einmal mehr eine halbe Stunde Zeit, bis …« – weiter kam sie nicht, da im Keller mit einem Mal ein heftiger Tumult ausbrach.
    »Ich verlange, auf der Stelle durchgelassen zu werden!«, rief eine Stimme, die sehr bemüht war, wichtig und streng zu klingen, was ihr jedoch nicht besonders gut gelang.
    Claire und Percy kletterten auf einen der Kartoffelsäcke, um besser sehen zu können. Ein mittelgroßer Mann imkarierten Anzug und mit einem fransigen Schnurrbart versuchte gerade, an Onkel Toby vorbeizukommen. Der dicke Lord Knolly rührte sich aber nicht vom Fleck, weil er noch immer wie gebannt auf die tote Köchin starrte. Erst als Lord Darkmoor ihn am Ärmel zupfte, trat er zur Seite.
    »Sie müssen entschuldigen, Inspektor Fortescue, wir sind alle ziemlich mitgenommen von dem Vorfall«, erklärte Lord Darkmoor dem Mann im karierten Sakko, der dafür allerdings nur wenig Verständnis aufbrachte.
    »Unerhört«, schimpfte er, »die Polizeiarbeit derart zu behindern.« Er warf Onkel Toby einen bitterbösen Blick zu, wandte sich dann aber der am Boden liegenden Köchin zu.
    »Dies hier scheint mir das Mordopfer zu sein«, erklärte Inspektor Fortescue mit wichtiger Stimme.
    »Scheint mir auch so«, sagte Lord Darkmoor.
    »Die Person ist Ihnen bekannt?«, fragte der Inspektor.
    Lord Darkmoor nickte. »Ja, es ist unsere Köchin Brenda.«
    »Aha, dann ist der Fall ja sonnenklar«, schnitt ihm der Inspektor das Wort ab.
    In der Vorratskammer brach erneut ein aufgeregtes Tuscheln und Wispern aus. Sogar Onkel Toby erwachte aus seiner Schreckensstarre und brummelte einige Sätze, in denen sehr viele
N’est-ce pas’
und
Mon Dieus
vorkamen.
    Lord Darkmoor hob erstaunt die Augenbrauen. »Sie können uns schon jetzt sagen, wer der Täter ist?«
    Der Inspektor schenkte ihm ein herablassendes Lächeln. »Wissen Sie, mein Bester, bevor es mich hierher in die Provinzverschlagen hat, war ich lange Zeit in London beim Scotland Yard tätig. Einer der besten Beamten dort, Sie verstehen? Die Polizeiarbeit hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, auch wenn das wahrscheinlich noch nicht bis in Ihr Dörfchen durchgedrungen ist.«
    »Wir sehen hier unten gar nichts«, zischte Linda Percy und Claire zu.
    »Dann klettert doch da drüben auf die Kiste«, zischte Claire zurück und gab ihrer Schwester mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ruhig sein sollte.
    Inspektor Fortescue hatte sein Notizbüchlein aufgeklappt und angefangen, mit einem kleinen Bleistift darin herumzukritzeln.
    Sämtliche Schlossbewohner schauten ihm dabei erwartungsvoll zu.
    »Was macht der denn da?«, flüsterte Claire und reckte den Hals.
    »Keine Ahnung«, wisperte Percy. Er konnte es zwar nicht ganz genau sehen, aber er hatte den Eindruck, dass der Inspektor nichts
aufschrieb
oder
notierte
, sondern einfach nur immer wieder mit der Spitze seines Bleistifts auf eine leere Seite tippte.
    Nach einigen Minuten klappte er sein Notizbuch wieder zu und wandte sich an Lord Darkmoor.
    »Bitte sorgen Sie dafür, dass die ganzen Leutchen schleunigst aus dieser Gruft verschwinden! Sie stören bei der Spurensicherung.«
    Lord Darkmoor räusperte sich. »Sie meinen, die
Lords
und
Ladys
sollen die
Speisekammer
verlassen?«
    »Ganz recht. Alle raus hier, aber ein bisschen dalli. Das hier ist ein Tatort, an dem außer mir und meinen Kollegen niemand etwas verloren hat.«
    »Kollegen?«, wunderte sich Lord Darkmoor.
    »Selbstverständlich. Werden gleich da sein. Wir machen hier unten noch ein paar Fotos. In einer halben Stunde will ich Sie und alle anderen eingehend befragen. Reine Routine, Sie verstehen? Wie ich schon sagte, ist ja bereits sonnenklar, wer der Täter ist.«
    Lord Darkmoor hob erneut die Augenbrauen und tippte dann Onkel Toby auf die Schulter. »Toby, sorge doch bitte dafür, dass unser Personal und alle anderen die Speisekammer verlassen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns im Musiksaal

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