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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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versammeln.«
    »Hm, hm, hm, ja, ja, ja. Das scheint mir in Anbetracht der betrüblichen Umstände doch auch das Beste zu sein«, sagte Onkel Toby und legte seine breiten Hände um die Schultern des immer noch sehr verstört dreinblickenden Kindermädchens.
    »Kommen Sie, meine Liebe, ich helfe Ihnen die Treppe hinauf. Darf ich alle anderen bitten, mir zu folgen? Der Herr Kommissar wünscht, den Unglücksort allein zu inspizieren,
n’est-ce pas?
Und wenn ich es recht verstanden habe, ist es von einiger Wichtigkeit, dass wir keine Unordnung hinterlassen, also seid vorsichtig.«
    Lady Caroline gab ihren Töchtern mit einer knappen Kopfbewegung zu verstehen, Onkel Tobys Anweisungen zu folgen.
    »Kommt mit in den Wintergarten«, sagte sie leise zu Claire und half dann Onkel Toby, die zitternde Lucille die Treppe hochzuschieben.
    »Völlig unmöglich, diese Adligen«, schimpfte Fortescue unterdessen vor sich hin. »Nicht einmal in einer Hafenspelunke in London geht es so zu wie hier. Kein Respekt vor der Polizei und ihrer Arbeit. Die Spurensicherung wird nach Ihrem Herumgetrampel so gut wie unmöglich sein, das ist Ihnen ja wohl klar!« Dabei wedelte er energisch mit den Armen und stieß gegen eins der Kellerregale.
    »Was steht hier auch für unnützes Zeug herum«, beschwerte er sich und rieb sich den Arm. »Kein Wunder, dass in diesen Schlössern alle naselang jemand in seinem Blut schwimmt.«
    Claire und Percy schauten sich fragend an. Linda tippte sich an die Stirn, und auch John, der hinter ihnen die Treppe hinaufhumpelte, wirkte nicht so, als ob er Inspektor Fortescues Ausführungen verstanden hätte.
    Kurz darauf hörten sie ein lautes Gepolter, und Percy sah aus dem Augenwinkel, wie Fortescue zu Boden ging. Er war offenbar in der Blutlache ausgerutscht und riss bei seinem Sturz ein Kellerregal mit sich. Konservendosen flogen herum und kleine rote Tröpfchen spritzten durch den Raum. Jim bellte aufgeregt.
    »Etwas Beeilung bitte«, sagte Lady Caroline, die vor der Tür auf sie wartete. Sie schob die vier zusammen mit Jim in einen Fahrstuhl, aus dem sie kurz darauf wieder ausstiegen und in den Wintergarten traten.
    Percy hatte das Gefühl, in einem tropischen Urwald gelandet zu sein. Im Gegensatz zu der kühlen Luft im Keller war es hier feuchtwarm und von den vielen Pflanzen und Palmen tropfte unaufhörlich Wasser. Außerdem gab es Krokodile! Sie waren nicht besonders groß und befanden sich hinter den hohen, dicken Glaswänden eines Terrariums, aber Percy bekam trotzdem einen Schreck.
    »Tante Agatha reist heute aus London an«, sagte Tante Caroline, nachdem sie Percy, Claire, Linda und John zu einer kleinen Sitzgruppe geführt hatte.
    »Was will die alte Schachtel denn schon wieder hier?«, stöhnte Claire auf. »Kommt die jetzt jedes Jahr zu Weihnachten?«
    »Das will ich überhört haben«, sagte ihre Mutter streng und runzelte die Stirn. »Nimm dir ein Beispiel an John und Percy, die sind nicht ständig so vorlaut und frech.«
    »John ist faul und Percy ein Streber«, sagte Claire und zwinkerte Percy zu, der etwas gequält lächelte. Er fühlte sich elend und erschöpft. Es war ihm unbegreiflich, wie Tante Caroline so schnell darüber hinweggehen konnte, dass ein grausamer Mord im Schloss geschehen war. Wie konnte sie den Besuch irgendeiner Tante wichtiger nehmen als den Tod der Köchin? Ob sie am Ende selbst etwas damit zu tun hatte?
    »Wie ihr wisst, ist Tante Agatha eine sehr gute Freundin der Queen«, fuhr Lady Caroline fort. »Und es ist für unsere Familie ausgesprochen wichtig, dass wir diesen Kontakt zum Hof nicht verlieren, habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ja, ja«, maulte Claire und begann, mit einem silbernen Flaschenöffner zu spielen, der vor ihr auf dem Tisch lag.
    »Solange Tante Agatha bei uns ist, erwarte ich tadelloses Benehmen«, fuhr Lady Caroline fort. Sie bückte sich nach Johns Verband, den er inzwischen einen halben Meter hinter sich herschleifte, und wickelte ihn wieder ordentlich fest. Die Knöpfe an ihrer Bluse blitzten kurz auf. »In genau fünfzehn Minuten wird eure Tante vor der Tür stehen. Sie hält sehr viel von Pünktlichkeit, deshalb macht euch jetzt bitte frisch und zieht euch so schnell wie möglich um.«
    »Aber Papa hat gesagt, dass wir uns alle im Musiksaal versammeln sollen«, widersprach Linda und schob die Unterlippe vor.
    »Inspektor Fortescue will doch verkünden, wer der Mörder ist«, fügte Claire hinzu und runzelte wie ihre Mutter die Stirn.
    Lady

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