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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Caroline seufzte. »Sehr unpassend, diese Geschichte mit Brenda.« Sie tupfte sich mit einem kleinen, nach Rosen duftenden Seidentaschentuch die Stirn ab. »Je weniger Tante Agatha davon mitbekommt, desto besser. Sie ist zwar Kummer mit dem Personal gewöhnt, aber soweit ich weiß, gab es in ihrem Haus noch keinen Mord. Und jetzt ab mit euch und keine Widerrede!«
    Claire verdrehte die Augen. »Los, kommt«, sagte sie und stand auf.
    »Tja, dann geh ich mal in mein Zimmer«, murmelte Percy unschlüssig. Er kam sich ziemlich verloren vor und verstand immer weniger, was um ihn herum vorging. Für einen Moment überlegte er sogar, ob die Darkmoors vielleicht genauso verrückt waren wie dieser Dr. Uide mit seinen spitzen Zähnen.
    »Auf keinen Fall«, entgegnete Claire. Percy stellte fest, dass seine Cousine wie ihre Mutter klang, wenn sie Anordnungen gab. »Du musst in den Musiksaal und dir anhören, was dieser
verrückte
Inspektor erzählt. Wir kommen so schnell wie möglich nach.« Bei dem Wort »verrückt« sah Claire Percy so eindringlich an, dass er sich ertappt fühlte.
    »Los jetzt. Je schneller wir die alte Schachtel verstaut haben, desto besser.« Sie rannte mit Linda zum Ausgang des Wintergartens. John und Percy folgten etwas zögerlich.
    »Du solltest deinen Eltern Bescheid sagen«, meinte John. »Dort hinten steht eins der Haustelefone, glaube ich.«
    Percy stellte fast erleichtert fest, dass zumindest John, Claire und Linda von Brendas Tod ebenso mitgenommen zu sein schienen wie er selbst.
    »Findet ihr es nicht merkwürdig, dass …«, begann er, wurde aber von Claire unterbrochen.
    »Das macht Mama immer so«, sagte sie.
    »Was macht sie immer so?« Zum zweiten Mal hatte Percy das Gefühl, dass seine Cousine ihn durchschaute.
    »So zu tun, als ob nichts Schlimmes passiert sei. Als ihre Cousine vor drei Jahren beim Reiten tödlich verunglückt ist, hat sie sich darüber beschwert, dass ihre Bridge-Runde nicht mehr vollzählig ist. In Wirklichkeit hat sie aber sehr unter ihrem Tod gelitten und wollte sogar den gesamten Reitstall abschaffen, damit uns nicht dasselbe passiert. Das hat Papa zum Glück verhindert.«
    Claire und Linda drehten sich um und liefen davon.
    »Wo ist denn das Telefon?«, rief Percy ihnen hinterher.
    »Dahinten rechts durch die Tür und dann immer geradeaus. Du musst dreimal die Sechs wählen.«
    Percy blickte in die Richtung, in die Linda gerade gezeigt hatte, stellte allerdings fest, dass sich
dahinten rechts
mehrere Türen befanden. Als er sich wieder umdrehte, waren sowohl die Zwillinge als auch John verschwunden.
    Und nun?, überlegte er. Sich jetzt mit Jim zu verirren, erschien ihm nicht besonders ratsam. Es konnte ja sein, dass Brendas Mörder noch immer irgendwo im Schloss auf der Lauer lag. Außerdem hatte der Inspektor gesagt, dass er den Täter bereits kannte. Hieß das nicht, dass er einen der Darkmoors für den Mörder hielt?

Percy bekam feuchte Handflächen. Er hatte den Eindruck, dass es im Wintergarten plötzlich um einige Grade heißer geworden war. Die Palmen und Lianen neigten sich ihm bedrohlich entgegen. Und die Krokodile schienen ihn aus ihren schmalen Pupillen kalt zu mustern. Mehrmals stießen sie gierig gegen das Glas des Terrariums.
    »Komm«, sagte er und zog Jim am Halsband. »Wir werden schon nicht verloren gehen.«
    Vor den drei Türen blieb Percy nachdenklich stehen. Schließlich entschied er sich für die mittlere, machte sie jedoch sofort wieder zu, kaum dass er hineingeblickt hatte. Es war ein Wandschrank mit merkwürdig geformten Glasgefäßen gefüllt mit einer gelben Flüssigkeit, in der Hunderte von toten Würmern herumschwammen.
    Percy schüttelte sich und öffnete dann die linke Tür. Sie führte in einen langen fensterlosen Gang. Lediglich eine Wandlampe sorgte für etwas schummriges Licht.
    Nicht gerade einladend, fand Percy und probierte nun noch die rechte Tür. Doch leider bot sich ihm dort das gleiche Bild. Er zögerte einen Moment, zuckte dann mit den Schultern und ging hinein.
    Nach ein paar Schritten hörte er hinter sich ein dumpfes Klacken. Die Tür war ins Schloss gefallen, und Percy stellte mit Erschrecken fest, dass sie an dieser Seite keinen Griff hatte. Er warf sich mit aller Kraft dagegen, aber sie öffnete sich nicht.
    Percy atmete ein paarmal tief durch.
    »Komm«, sagte er dann zu Jim, der unruhig zu bellen begonnen hatte, und tätschelte ihm den Kopf. »So schlimm ist es nun auch wieder nicht«, machte er sich selbst und

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