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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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ausgepackt?«
    »Hast du ihm ordentlich Angst eingejagt?«
    »Wer ist der Mörder?«
    »Hat bestimmt gezittert wie Espenlaub, der Heinrich, oder?«
    Percys Knie zitterten inzwischen ebenfalls und ihm war schwindelig.
    Linda zog einen alten Sessel heran, Claire schubste ihn hinein und John spendierte zwei besonders große Karamellbonbons.
    Sobald Percy den ersten Bonbon im Mund hatte, fühlte er sich besser. Kein Wunder, dass John so viele davon verdrückte. Sie schmeckten unglaublich süß und sahnig, und man hatte das Gefühl, dass einem mit so einem Bonbon im Mund nicht mehr viel passieren konnte, auch wenn man klitschnass und nur um Haaresbreite einer Enthauptung entgangen war.
    »Brenda ist von einem Bären ermordet worden«, sagte Percy schließlich.
    »Wusste ich es doch!«, rief Linda triumphierend.
    »Blödsinn!«, widersprach Claire. »Jetzt ist keine Zeit für Witzchen.«
    »Das ist kein Witzchen«, verteidigte sich Percy. Er schob sich den zweiten Karamellbonbon in den Mund und berichtete dann, was Heinrich ihm erzählt hatte.
    »Deswegen hat mein Hemd nach Marmelade geschmeckt!«, rief John aufgeregt. »Ich habe es euch ja gesagt: Das war Erdbeermarmelade und kein Blut, mit dem Brenda bekleckert war.«
    Claire schüttelte missbilligend den Kopf. »Ein Bär, Erdbeermarmelade … so kommen wir nicht weiter.«
    »Und ob wir so weiterkommen«, entgegnete Linda. »Ist doch jetzt alles klar. Der Mörder hat sich als Bär verkleidet, damit ihn keiner erkennt. Er hat Brenda die Kette mit dem wertvollen Rezept für Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce abgenommen und ist dann aus dem Schloss gelaufen. Dabei haben wir ihn ja beobachtet …«
    »
Du
hast ihn dabei beobachtet«, warf Claire ein. »
Ich
habe nur ein torkelndes Monster gesehen, mit einem Buckel und einem riesengroßen Kopf.«
    Linda verdrehte die Augen. »Ist ja auch egal«, fuhr sie ungeduldig fort. »Monster hin oder her, der Bär war da. Punkt. Er hat sich am Eingangstor an einem Baum zu schaffen gemacht, dort wo der Wald anfängt. Ich bin mir sicher, dasses der Galgenbaum war. Um was wollen wir wetten, dass er dort Brendas Kette versteckt hat?«
    »Selbst wenn du recht hast: Warum um alles in der Welt sollte sich jemand als Bär verkleiden, die Kette stehlen und sie dann in einem Baum verstecken?« Claire schüttelte wieder den Kopf.
    »Ganz einfach«, sagte Linda und schaute ihre Schwester ein wenig herablassend an. »Mit dem Kostüm wollte er Brenda natürlich
erschrecken
. Jeder weiß, dass Brenda panische Angst vor Tieren hatte, die größer als Churchill waren. Der Dieb wusste das, weil er ja einer von uns ist. Ein Spion, wie Papa sagt. Er wollte die arme Brenda nicht umbringen, sondern erschrecken, damit sie in Ohnmacht fällt und er ihr die Kette mit dem Rezept abnehmen kann. Dann hat Heinrich dem Dieb einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Glas Erdbeermarmelade hat die arme Brenda erledigt. Der Dieb hat es mit der Angst gekriegt, sich die Kette geschnappt und ist fortgerannt. Beim Laufen ist ihm dann eingefallen, wie dumm er sich verhält. Er ist langsamer geworden, hat sich wieder mehr wie ein Bär bewegt, also auf allen vieren, und hat dann am Waldrand angehalten. Das habe ich ja alles genau so beobachtet, nur dass ich mir vorletzte Nacht noch keinen Reim darauf machen konnte. Am Waldrand hat der Dieb überlegt, was er tun soll, und es erst einmal für besser gehalten, die Kette mit dem Anhänger dort zu verstecken. Sein Bärenkostüm hat er natürlich auch ausgezogen.«
    Linda blickte triumphierend in die Runde.
    Percy und John waren sprachlos, und selbst Jim schien beeindruckt zu sein, denn er wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Nur Claire war mit den Ausführungen ihrer Schwester nicht ganz einverstanden, aber bevor sie etwas sagen konnte, zuckten alle zusammen. Am Eingang des Schneiderateliers rumpelte es – und dann betrat jemand den Raum. Es rumpelte wieder und eine zweite Person kam hinterher.
    »Kannst du mal aufhören, mit der Pistole vor meiner Nase herumzufuchteln?«, beschwerte sich Jason. »Die ist doch diesmal mit echten Kugeln geladen, oder?«
    »Na klar, hat Papa ausdrücklich erlaubt. Immerhin läuft hier ja ein gemeingefährlicher Mörder herum.« Cyril lachte.
    »Blödsinn«, sagte Jason.
    »Na und?« Cyril lachte erneut. »Ist doch eine gute Gelegenheit, dem Pumpkin eins aufs Fell zu brennen. Ich habe hier drinnen Stimmen gehört, ich glaube, von Linda und Claire. Und wo die beiden sind, ist die Pfeife neuerdings

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