Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss
verletzen.«
»In dem Buch
Der Zombiegraf von Eulenstein
ist es so, dass …«
Aber weiter kam Percy nicht. Mit einem gewaltigen Ruck wurde er zusammen mit Claire und Linda nach oben gezogen. Etwas Hartes schnürte sich um seine Beine und die Brust und ließ ihm kaum noch die Möglichkeit zum Atmen. Seine Arme wurden nach hinten gerissen und sein Kopfnach vorn gedrückt. Entsetzt sah er, dass er plötzlich zwei Meter über dem Boden baumelte. Er wollte schreien, aber der Griff, der ihn gepackt hatte, wurde noch fester. Percy verdrehte die Augen und dann wurde alles schwarz um ihn herum.
Ein stechender Schmerz riss Percy aus der Bewusstlosigkeit. Seine Handgelenke fühlten sich an, als ob sie jemand absägen wollte, und trotz der Kälte lief ihm der Schweiß von der Stirn. Er drehte sich ein Stückchen zur Seite und schaffte es, seine Arme wieder nach vorn zu strecken. Der Schmerz ließ augenblicklich nach und damit auch die panische Angst, die ihn befallen hatte. Er holte tief Luft und stellte fest, dass die Zwillinge und er nicht von einem riesigen Ungetüm gepackt und in die Luft gehoben worden waren, sondern von einem Netz aus Hanfseilen.
Sehr viel besser wurde ihre Lage dadurch allerdings nicht. Gerade als Percy sich mit Linda und Claire beratschlagen wollte, tauchten aus dem Gebüsch unter ihnen zwei dunkle Gestalten auf. Percy erkannte im Mondlicht die Gesichter von Cyril und Jason.
»Schau mal einer an, was uns da für fette Karnickel in die Falle gegangen sind«, sagte Cyril. Er und Jason trugenschwere Wachsjacken und jeder von ihnen hielt ein Gewehr in der Hand.
»Was soll denn dieser Blödsinn schon wieder?« Claires Stimme zitterte vor Wut. »Lasst uns sofort aus dem Netz oder es passiert was!«
»Was ist denn das?« Cyril grinste breit. »Das hab ich ja noch nie erlebt. Ein Karnickel, das sprechen kann. Habe ich dir nicht gesagt, dass wir heute Nacht noch etwas erleben?«, wandte er sich an seinen Bruder, der nun ebenfalls grinste. »Da hatte ich doch genau den richtigen Riecher, als ich vorhin aus dem Fenster gesehen habe. Die Schatten konnten nur unsere lieben Zwillinge mit ihrem neuen Spielkameraden sein.«
»Und wo ist der Fettsack?«, wollte Jason wissen. »Und dieser kläffende Köter?«
»Na, im Schloss hinterm Ofen natürlich, was denkst du denn?«, sagte Cyril. »War doch klar, dass sich die beiden nicht mit raustrauen.«
»Schade.« Jason betrachtete sein Gewehr mit einem traurigen Blick. »Den Köter hätte ich zu gern abgeknallt.«
»Nicht den Kopf hängen lassen«, meinte Cyril. »Wenn mich nicht alles täuscht, sind uns nicht nur zwei fette Kaninchen in die Falle gegangen, sondern auch ein dreckiger Hund.« Er zeigte auf Percy. »Ich wette, dass wir von Inspektor Fortescue eine Auszeichnung bekommen, wenn wir dem eins auf den Pelz brennen.« Cyril entsicherte sein Gewehr. »Wollen doch mal sehen, ob ich die Wilhelm-Tell-Übungnoch beherrsche, die wir beim Schießen gelernt haben.« Er zielte auf einen imaginären Apfel knapp über Percys Kopf.
Percy hielt erschrocken den Atem an.
Cyrils Augen glänzten im Mondlicht und er lächelte auf eine merkwürdig entrückte Weise. Sein Finger lag bereits am Abzug, als Jason zu seinem Bruder sagte: »Es ist viel zu dunkel, um genau zu zielen. Nachher legst du Pumpkin noch um.«
»Na und?« Cyril kniff ein Auge zusammen und wollte schießen.
»Lass das.« Jason nahm ihm das Gewehr aus der Hand.
Einen Augenblick sah ihn sein Bruder an, als würde er ihm gleich an die Gurgel gehen, aber dann lächelte Cyril. »Du hast recht. Ich habe eine viel bessere Idee. Jeder von uns wirft zehn Steine auf Pumpkin. Wer ihn öfter am Kopf trifft, hat gewonnen.«
Damit schien Jason einverstanden zu sein. Er gab Cyril sein Gewehr zurück und begann, einige Kieselsteine vom Boden aufzusammeln.
»Wenn ihr Percy auch nur ein Haar krümmt, seid ihr dran«, zischte Claire. »Dafür sperrt Papa euch einen Monat in den Kerker.«
»Meinst du?«, fragte Cyril und hob ebenfalls einige Steine vom Boden auf. Er suchte sich besonders große und spitze aus. »Ich glaube eher, dass mir
mein
Papa auf die Schulter klopfen wird, wenn wir diesem dahergelaufenen Pumpkin eine Lektion erteilen.« Er stellte sich auf. »Percy kriegt vonJason und mir genau zehn Steine ab«, sagte er leise. »Und für jeden Mucks, den ihr beiden Jammerliesen macht, gibt es einen mehr.«
Percy drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. Der erste Stein traf ihn an der Stirn und ihm blieb
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