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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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und war gerade dabei, Wallace Handschellen anzulegen.
    Die Freunde hatten sich geduckt und waren zwischen den Beinen von Onkel Toby und mehrerer anderer Darkmoors in die erste Reihe gekrochen.
    »Gut, dass sich der Strolch nun doch noch gestellt hat«, sagte Inspektor Fortescue und machte ein sehr zufriedenes Gesicht. »Ja, ja, den Mörder zieht es immer an den Ort desVerbrechens zurück, nicht wahr?« Er gab Wallace einen aufmunternden Klaps auf den Rücken.
    Der Gärtner nickte mit bleichem Gesicht und starrte dann weiter auf die Maserung des Holzfußbodens.
    »War mir übrigens völlig klar, dass wir den Halunken hier in der Halle schnappen würden. Ich wusste ja auch gleich, wer der Mörder ist. Einen Fortescue führt man nicht an der Nase herum. Intuition und Spürsinn, meine Damen und Herren!« Er tippte sich zur Bekräftigung seiner Worte an den Kopf. »Der Fall ist so gut wie abgeschlossen«, fuhr er fort und blickte dabei mit wichtiger Miene in die Runde. »Dem mörderischen Strolch ist das Handwerk gelegt und seine Komplizen werden wir noch vor dem Morgengrauen dingfest machen.«
    Claire und Linda scharrten nervös mit den Füßen und versuchten, ihrem Vater durch Zeichen zu verstehen zu geben, dass sie dringend mit ihm sprechen mussten. Aber Lord Darkmoor starrte mit zusammengekniffenen Augen den Inspektor an. Er sah sehr wütend aus. Ganz im Gegensatz zu Inspektor Fortescue, der von Minute zu Minute aufgekratzter wurde.
    »Jetzt muss uns dieser Halunke hier nur noch verraten, wo die Leiche steckt! Denn die ist ja leider kurz vor Mitternacht verschwunden«, verkündete er gut gelaunt, während er sich zu Wallace beugte.
    Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er ihm eine Kopfnuss geben, aber dann begnügte er sich doch damit,ihm direkt ins Ohr zu brüllen: »Was hast du mit der Leiche angestellt, du Strolch?«
    »Wieso angestellt?«, stotterte der Gärtner.
    »Jetzt spiel hier nicht den Dummkopf«, schrie ihn Fortescue an. Spucketröpfchen flogen Wallace ins Gesicht. »Du weißt ganz genau, dass die Leiche nicht mehr im Keller liegt, weil du sie nämlich heimlich fortgeschafft hast. Und zwar nachdem du für einen Stromausfall im ganzen Haus gesorgt hast!«
    »Der Strom ist ausgefallen, weil ein Blitz die Strommasten beschädigt hat«, entgegnete Lady Caroline.
    »Ach was!« Der Inspektor wedelte mit der Hand. »Überlassen Sie die Polizeiarbeit gefälligst den Leuten, die etwas davon verstehen. Solche mörderischen Strolche sind zu allem fähig, das können Sie mir glauben.«
    »Also ich finde, dass unser Gärtner nicht wie ein Mörder aussieht«, sagte eine ältere Dame und tupfte sich die Stirn mit einem veilchenfarbenen Taschentuch ab. »Der arme Mann wirkt eher verängstigt.«
    Einige Darkmoors nickten, aber es gab auch etliche, die dem Inspektor recht zu geben schienen. Allen voran natürlich Onkel Eric, der den Gärtner ansah wie ein Insekt, das er am liebsten zertreten würde.
    »Mörder sehen nie wie Mörder aus«, sagte Inspektor Fortescue mit Nachdruck. »Aber
ich
erkenne selbstverständlich einen, wenn er vor mir steht. Und jetzt lassen Sie mich bitte den Fall abschließen!«
    Er wandte sich wieder Wallace zu, dessen Gesichtsausdruck immer verzweifelter wurde. Er blickte um sich wie ein Kaninchen in der Falle.
    »Wo hast du die Leiche hingebracht? Hast du sie in die Küche geschleppt, um sie dort zu beseitigen? Hast wohl gedacht, dass du sie aus der Hintertür hinausschmuggeln könntest, was? Und dann ab in den Schlossgraben damit, wie?«
    »Was reden Sie denn da für einen Blödsinn«, sagte Cedric Darkmoor.
    »Also das scheint mir nun wirklich recht abwegig zu sein,
n’est-ce pas?
«, pflichtete ihm Onkel Toby bei. »Warum sollte der gute Wallace die arme Brenda erst im Keller ermorden und dann zurück in die Küche bringen? Das ist doch nicht besonders einleuchtend, mein Bester.«
    Inspektor Fortescue lief krebsrot an. Er konnte es überhaupt nicht leiden, wenn jemand ihn »mein Bester« nannte, und war kurz davor, einen erneuten Wutanfall zu bekommen, als Wallace zur Überraschung aller sagte: »Ich habe sie verloren. Ich bin gestolpert und da ist sie mir aus dem Tuch gerutscht und in den Schlossgraben …« Er war kreidebleich und sah so aus, als ob er jeden Augenblick in Ohnmacht fallen würde.
    »Aha«, kreischte Inspektor Fortescue und hüpfte vor Aufregung von einem Bein auf das andere. »Hab ich’s doch gewusst. Hab ich’s doch gewusst. Vorwärts, du Halunke! Zeig uns, wo du die

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