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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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die Luft weg. Tränen schossen ihm in die Augen. Er hatte nicht gedacht, dass es derart wehtun würde.
    Claire und Linda schrien etwas, das Percy nicht genau verstand. Dann begannen die Zwillinge, an den Seilen zu zerren, aber dadurch drehte sich das Netz, und Percy gab ein noch besseres Ziel ab. Er biss die Zähne zusammen. Auf keinen Fall wollte er Cyril den Triumph gönnen, ihn weinen zu sehen.
    Plötzlich hörte er Cyril aufschreien. »Aua! Bist du verrückt geworden?«
    Percy blinzelte und sah, wie Cyril sich die blutende Stirn rieb.
    »Bist du zu dämlich, um geradeaus zu werfen?«, schrie er seinen Bruder an.
    Jason war so verblüfft darüber, in die falsche Richtung geworfen zu haben, dass er statt einer Antwort nur hilflos die Arme hob. Da traf ein weiterer Stein Cyril mit erstaunlicher Wucht.
    »Das machst du doch extra!«, brüllte Cyril, holte aus und warf seinem Bruder die restlichen Kiesel ins Gesicht.
    »Bist du bescheuert?«, fluchte Jason. Er stürzte sich auf seinen Bruder, packte ihn am Kragen und schüttelte ihn.
    Jason war zwar größer und stärker als Cyril, aber trotzdem der schlechtere Kämpfer. Cyril trat seinem Bruder kurzerhand zwischen die Beine und rammte ihm das Knie gegen die Nase. Blut schoss daraus hervor, als ob man einen Wasserhahn aufgedreht hätte.
    Jason schaute ungläubig auf die Pfütze, die sich im Schnee gebildet hatte. »Du hast mir die Nase gebrochen!«, wimmerte er.
    »Heul doch!«, sagte Cyril.
    Jason sprang auf und ging auf seinen Bruder los. Sie rissen sich gegenseitig zu Boden und rollten fluchend und schreiend ins Unterholz. Kurz darauf hörte Percy ein lautes Platschen. Offenbar waren sie in einen der Wassergräben geplumpst, die noch nicht ganz zugefroren waren.
    »Die sind erst einmal beschäftigt« sagte eine Stimme unter ihnen.
    Percy versuchte, den Kopf zu drehen. Im gleichen Augenblick lockerten sich die Seile und kurz darauf landete er zusammen mit Linda und Claire auf dem Boden. Erstaunt schaute Percy in das runde Gesicht von John, der sich bereits daranmachte, sie aus dem Netz zu befreien.
    »Schneller!«, rief Claire. »Hat ja eine Ewigkeit gedauert, bis du uns zur Hilfe gekommen bist. Wir müssen Wallace einholen, sofort!«
    John ließ sich diesmal nicht von seiner Cousine herumkommandieren. Er sah Percy stolz an. »Ich habe Cyril aus dem Hinterhalt mit Steinen beworfen.«
    Percy drückte Johns Arm.
    »Gut gemacht!«, sagte er und drückte seinen Arm erneut.
    Claire zappelte wie verrückt, während Percy und John das Netz weiter aufknüpften. Aber trotz ihrer Eile zog sie, kaum dass sie befreit war, ein Taschentuch aus ihrem Mantel, kühlte es im Schnee und wischte Percy damit das Blut aus dem Gesicht.
    »Wo ist eigentlich Jim?«, fragte Percy verlegen.
    »Ist er denn nicht bei euch?«, fragte John.
    »Er hat sich bestimmt verirrt«, meinte Percy besorgt. »Ein besonders guter Spürhund ist er nicht.«
    »Wir suchen ihn nachher«, beschloss Linda. »Wenn es wieder hell geworden ist. Im Wald ist es jetzt stockdunkel, da sehen wir die Hand vor Augen nicht.«
    »Ich weiß nicht …« Percy schaute sich unbehaglich zum Galgenbaum und dem dahinter liegenden Waldrand um. »Ich finde die Vorstellung ziemlich schrecklich, dass Jim da allein durch die Dunkelheit irrt.«
    »Viel schrecklicher ist, dass Wallace offenbar verrückt geworden ist und wie ein Zombie zum Schloss torkelt«, sagte Claire mit Nachdruck. »Und wie meine liebe Schwester schon ganz richtig festgestellt hat, ist es einfach zu dunkel, um Jim zu suchen. Deswegen laufe
ich
jetzt unserem Gärtner hinterher.«
    Da John und Linda der gleichen Meinung waren wie Claire, gab Percy schließlich nach. Als sie auf das Schloss zueilten, sah er sich immer wieder zum Waldrand um. Aberweder war Jims helles Bellen zu hören noch erschien seine kleine zottelige Gestalt zwischen den dunklen Bäumen.
    »Schaut mal, da vorn!«, rief Claire und zeigte zum Eingangsportal. »Sieht so aus, als wäre Wallace geradewegs zum Haupteingang marschiert.«

Die großen Türflügel standen einen Spaltbreit offen und Claire, Linda, Percy und John schlüpften hindurch.
    Sämtliche Schlossbewohner hatten sich in der großen Halle versammelt. Einige Lords und Ladys standen sogar auf Stühlen oder waren auf die Kommode unter dem Zwölfender geklettert. Fast alle trugen Pyjamas oder Nachthemden mit einem Morgenmantel darüber, nur Jasper hatte seine Dienstkleider an. Und Inspektor Fortescue natürlich. Er stand in der Mitte der Halle

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