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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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tätschelte Jim den Kopf. Dann langte sie nach vorn, um ihm seine Beute aus dem Maul zu nehmen. Doch gerade als sie das Fell triumphierend in die Höhe halten wollte, schrie John erschrocken: »Es bewegt sich!«
    Linda gab einen entsetzten Schrei von sich und sprang aus der Grube. Jim ließ ein kurzes Knurren hören und bellte, so laut er konnte, das Bärenfell an. Plötzlich schossen zwei kleine Pfoten mit scharfen Krallen daraus hervor, die versuchten, den Hund an der Nase zu kratzen. Jim jaulte kurz auf und sprang ebenfalls aus der Grube.
    Das lebendig gewordene Fellbüschel fauchte und zwei geisterhafte Augen blitzten im Mondlicht auf. Dann machte das Wesen einen riesigen Satz, zischte an Claire und Percy vorbei und verschwand raschelnd im Unterholz.
    »Herrjemineh«, stöhnte Linda.
    »Das war ein Wiesel«, sagte Percy und klopfte sich den Dreck vom Mantel.
    »Puh«, machte John. Er wühlte in seiner Manteltasche. Aber außer einigen Murmeln und einem aufgeweichten Keks konnte er nichts finden – sein Karamellbonbonvorrat war offenbar zur Neige gegangen. Er seufzte und verfütterte den Keks an den enttäuschten Jim, der gleich, nachdem ersich die Krümel von der Schnauze geleckt hatte, zum Unterholz rannte und seiner entgangenen Beute hinterherstarrte.
    »Kommt, wir graben weiter«, sagte Linda.
    »Jetzt würde mich aber doch einmal interessieren, warum unser schlauer Percy uns nicht beim Graben hilft.« Claire drehte sich zu ihrem Cousin um und schaute ihn fragend an.
    »Ich weiß auch nicht genau.« Percy zuckte mit den Schultern. »Es ist so ein Bauchgefühl, dass da unten nichts zu finden ist … Vielleicht, na ja, vielleicht wegen denen da.« Er zeigte auf die Totenschädel in der Buche über ihnen. Genau in diesem Moment erstrahlte das Mondlicht bleich und gespenstisch über dem Galgenbaum. Die knochigen Münder der Totenschädel schienen sich immer mehr in die Breite zu ziehen und in ihren schwarzen Augenhöhlen begann ein fahles Licht zu glimmen.
    »Herrjemineh«, sagte Linda noch einmal und auch John wiederholte sein »Puh«, allerdings hörte es sich noch kläglicher an. Nur Claire schien die Ruhe selbst zu sein. Sie sprang über die kleine Mulde und kletterte den Baum empor.
    »Was machst du da?«, fragte John erschrocken.
    »Siehst du doch«, schnaufte Claire, während sie sich an einem dicken Ast hochzog. »Da, zwischen den beiden Totenköpfen, die besonders hämisch grinsen«, sagte sie, als sie auf dem Ast saß.
    Jetzt erkannten auch die anderen, was sie meinte. Etwa einen Meter über Claire steckte etwas Dickes, Pelziges im Baum.
    »Das gibt es ja gar nicht!«, rief Linda und kletterte ihrer Schwester hinterher. »Percy, dein Bauchgefühl ist Gold wert.«
    Nach einer Weile waren auch John und Percy bei den Zwillingen oben im Baum angekommen. Gespannt blickten sie auf das Fell, das in einer Astgabel vor ihnen steckte.
    »Immerhin kein Wiesel«, sagte Claire grinsend. Vorsichtig zog sie an dem Pelz und hielt kurz darauf eine Art Ärmel in der Hand, an dessen Ende eine Krallentatze baumelte.
    »Damit wäre Lindas Theorie bestätigt«, sagte Claire zufrieden und kratzte mit der Bärenkralle über Lindas Wintermantel.
    »Nun müssen wir nur noch Brendas Kette finden«, sagte ihre Schwester. »Und dann ist der Fall gelöst. Papa wird ganz schön stolz auf uns sein.«
    Claire tastete weiter. »Der Baum ist hohl«, sagte sie und langte mit einer Hand in die Astgabel, wo sich direkt zwischen den beiden grinsenden Totenköpfen eine schwarze Öffnung befand.
    »Pass auf«, meinte Percy. »Du weißt doch gar nicht, was da drin ist.«
    Statt einer Antwort verdrehte Claire die Augen und fühlte in dem Loch herum. »Jetzt schon«, sagte sie dann. »Leider nichts.«
    »Aber das kann gar nicht sein.« Linda schüttelte den Kopf. »Der Verräter muss doch irgendwo den Rest des Bärenkostüms gelassen haben.«
    »Hat er auch«, sagte Claire. »Im Innern des Baums. Hinter dem Loch befindet sich ein Schacht.«
    Claire steckte ihren Arm noch weiter in das Loch, sodass er nun ganz darin verschwunden war. Percy zuckte unwillkürlich zusammen. Er hätte seine Cousine am liebsten zurückgehalten. Die Totenköpfe sahen inzwischen so lebendig aus, als könnten sie einem in den Arm beißen. Aus dem Innern des Baums kam ein Pochen, das ihn erneut zusammenfahren ließ.
    »Das war doch nur ich, du Dummie«, sagte Claire. Sie pochte wieder. »Das ist ganz eindeutig ein Schacht. Wahrscheinlich geht er unter der Baumwurzel

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