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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Apparate einmal ganz zu schweigen!«, sagte Onkel Eric mitvor Wut zitternder Stimme. »Das letzte Mal ist bei einem deiner Experimente der halbe Turm in die Luft geflogen. Möchte nicht wissen, was als Nächstes passiert. Du gehörst in eine Nervenheilanstalt und genau dort bringen wir dich auch hin! Das Maß ist voll!«
    Onkel Adalbert kümmerte sich nicht weiter um Erics Wutausbruch. Er hantierte an einem der sonderbaren Schraubenzieher herum, der plötzlich angefangen hatte zu summen wie eine Hummel. Im selben Moment hallte ein furchtbarer Schrei durchs Schloss, der alle zusammenzucken ließ.
    »Was war denn das?«, wunderte sich der ältere Herr mit dem Zwicker.
    »Klang wie Tante Agathas Kammerzofe!«, sagte Caroline Darkmoor.
    »Wir gehen wohl besser einmal nachschauen, ob ihr etwas fehlt«, meinte Cedric Darkmoor und zündete sich seine Pfeife an.
    »Das eine Geheimnis ist noch nicht einmal aufgeklärt, da gibt es gleich wieder ein neues«, flüsterte Claire und knuffte Percy in die Seite.
    »Ich glaube, mir reicht es langsam mit den Geheimnissen.« Percy schüttelte den Kopf. Er fühlte sich so müde und hungrig wie noch nie in seinem Leben. Vor seinen Augen schien sich alles zu drehen, und er hatte den Eindruck, dass sämtliche Mitglieder der Familie Darkmoor an ihm vorbeizogen wie vom Wind getriebene Schneeflocken.
    »Los, komm, du Trödelhannes«, sagte Claire und zog Percy mit sich. »John und Linda sind schon dahinten bei Onkel Toby.«
    »Das kann alles nur ein Traum sein«, sagte Percy. »Einer dieser Albträume, die immer wieder von vorn beginnen, weißt du, was ich meine?«
    Aber Claire antwortete nicht. Sie war damit beschäftigt, ihnen einen Weg an vier Onkeln und zwei Tanten vorbei zu bahnen, die sich darüber stritten, wer von ihnen durch die Unruhe am meisten bei der Nachtruhe gestört worden war.
    »Als wir vorgestern bei Onkel Adalbert im Turmzimmer waren und Johns Bein verarztet haben, da hat doch auch auf einmal jemand geschrien«, erklärte Percy. »Und wir sind alle losgerannt und dann …«
    »Nicht schlappmachen, wir sind gleich da.« Claire zog ihn ein paar Treppenstufen hoch und kurz darauf hatten sie John, Linda und Onkel Toby eingeholt.
    »Was, glaubst du, ist passiert?«, erkundigte sich Claire bei ihrer Schwester.
    »Keine Ahnung«, sagte Linda. »Aber als letztes Mal jemand so geschrien hat, haben wir eine Leiche gefunden.«
    »Siehst du! Das ist genau das, was ich meine.« Percy rieb sich mit den Händen über die Stirn. »Alles wiederholt sich.«
    Sie hatten das Ende der Treppe erreicht und Percy fiel auf, dass sie schon einmal hier gewesen waren. Dies war der Flur, der zu dem ehemaligen Schneideratelier von Tante Caroline führte.
    Wenig später stand Percy zusammen mit Claire, Linda und John im Zimmer von Tante Agatha. Es war fast so groß wie das Schneideratelier nebenan, aber doch zu klein für all die Darkmoors, die jetzt hineindrängelten. Percy war der Letzte, der noch ins Zimmer schlüpfen konnte, bevor Jasper sich auf Anweisung von Onkel Cedric in die Tür stellte und keinen mehr hineinließ.
    Vor dem riesigen Kamin stand Tante Agathas Zofe Daisy, deren ebenfalls riesiger Busen sich bebend hob und senkte.
    »Sie ist einfach verschwunden«, wimmerte sie. »Genau vor meinen Augen. Gerade stand die gnädige Frau noch vor dem Kamin und in der nächsten Sekunde hatte sie sich in Luft aufgelöst. Oh, es ist alles so schrecklich. Wären wir doch bloß in unserem gemütlichen Haus in London geblieben! Ich habe immer gewusst, dass es hier auf dem Land nicht mit rechten Dingen zugeht.« Sie schnäuzte sich in ein Taschentuch, das ihr Caroline gereicht hatte.
    Onkel Cedric paffte einige Rauchwölkchen in die Luft. »Bei uns ist es auch nicht üblich, dass unsere Gäste einfach verschwinden«, sagte er und blickte an die Zimmerdecke, als ob er erwartete, dass Tante Agatha gleich von dort oben hinabschweben würde.
    »Vielleicht war die gute Agatha hungrig und hat sich in die Küche aufgemacht«, schlug Onkel Toby vor. »Nach all der Aufregung in den letzten Stunden könnte ich einen kleinen Imbiss ebenfalls gut vertragen,
n’est-ce pas?
Etwas kaltes Hühnchen …« Er blickte sich zwinkernd zu Brendaum, die aber nicht den Eindruck erweckte, als stände ihr im Augenblick der Sinn nach Kochen.
    Claire zupfte Percy, Linda und John am Ärmel. »Kommt mal mit«, flüsterte sie.
    Percy warf noch einen letzten Blick auf den großen Kamin, der ihm irgendwie merkwürdig erschien, ohne dass

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