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Perdido - Das Amulett des Kartenmachers

Titel: Perdido - Das Amulett des Kartenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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an. »Ich habe übrigens noch nie etwas so Ungeschicktes gesehen wie deinen Fluchtversuch. Da macht ja jeder paukenschlagende Elefant weniger Lärm.«
    Pigasus lächelte säuerlich. »Sehr witzig. Aber sag mal, Hugo, wieso lautet dein Kampfschrei eigentlich: ›Ich bin kein Pfirsich‹?«
    »Das war das Erstbeste, was mir durch den Kopf ging.« Hugo merkte, dass er rot wurde. »Wollen wir bis heute Nacht plaudern, oder wollen wir versuchen, Snowdon einzuholen?«
    »Geht voran, meine Retter«, entgegnete Pigasus. »Ich folge euch auf dem Fuße.«

36. Kapitel
    S
nowdon kam ihnen schon entgegen. Er war noch eine Weile weiter bergauf gelaufen, bis ihm aufgefallen war, dass er keine Begleitung mehr hatte.
    »Wo wart ihr denn abgeblieben?«
    »Hugo musste unbedingt den Büffeloger ärgern, und ich habe auf ihn gewartet«, erwiderte Pigasus.
    Snowdon überlegte, ob er nachhaken sollte, kam zu dem Schluss, dass er genug gehört hatte, und sagte: »Kommt mit. Ich will euch etwas zeigen.«
    Sie folgten ihm ein kurzes Stück bergauf, wo er sie zum Eingang einer weiteren Höhle führte. Dieser Eingang war enger als der vorige und lief nach oben hin spitz zu. In der Höhle wartete Noah Lang.
    »Seht mal, wen ich getroffen habe«, sagte Snowdon.
    »Herzlich willkommen!«, rief Noah. »Kommt rein und wärmt euch die Hände.« Er wies auf ein kleines Lagerfeuer im hinteren Teil der Höhle.
    Hugo freute sich, Noah Lang wiederzusehen, und hielt die Hände an die Flammen. Seine Fingerkuppen kribbelten, als das Blut wieder in Gang kam.
    »Wie kommt ihr voran?«, erkundigte Noah.
    »Das fragen wir dich!«, gab Snowdon zurück.
    Noah lächelte versonnen.
    »Kannst du uns nicht wenigstens verraten, ob die Eichel auf diesem Berg versteckt ist?«, bat Hugo.
    »O ja, die silberne Eichel liegt am höchsten Gipfel dieses Berges.« Noah Lang setzte hinzu: »Aber bedenkt eins, meine Freunde:
    Was wirft man und es bricht doch nicht?
    Was ist durchlässig und doch nicht licht?
    Ihr seid wieder ungebunden,
    Habt ihr die Lösung erst gefunden.«
    Schon war er wieder in einer Glitzerwolke verschwunden.
    »Das ist doch albern«, sagte Pigasus ärgerlich. »Wir haben wirklich keine Zeit, uns mit Rätseln aufzuhalten – draußen ist es schon fast dunkel. Eben hat er noch behauptet, dass die Eichel oben am Gipfel versteckt ist. Ich geh dann mal los.«
    Als Pigasus ins Freie treten wollte, zuckte draußen vor der Höhle ein gleißend blauer Blitz auf, und es krachte ohrenbetäubend. Pigasus wurde zurückgeschleudert, prallte an die Höhlenwand und glitt benommen zu Boden.
    »Was war das denn?«, fragte Hugo und beruhigte Herkules, der ihm vor Schreck in den Schoß gesprungen war.
    Alle wandten sich nach dem Höhleneingang um. Eine Art Vorhang aus gelbem Licht hatte sich vor die Öffnung gelegt.
    »Das ist irgendein Kraftfeld«, verkündete Snowdon, während sich Pigasus schwerfällig aufrappelte. »Anscheinend hat uns Noah mit seinem Hokuspokus hier eingeschlossen.«
    Snowdon hob ein Steinchen auf und warf es in Richtung Eingang. Abermals krachte und blitzte es und der Stein wurde in die Höhle zurückgeschleudert. Er prallte von einer Wand zur anderen, bis er endlich liegen blieb.
    »Nicht zu fassen«, sagte Snowdon. »Er hat uns tatsächlich hier eingesperrt.«
    »Vielleicht hilft uns das Rätsel ja, herauszukommen«, regte Hugo an.
    »Vielleicht will er uns aber auch einfach nur beschäftigen«, wandte Pigasus ein.
    »Wir haben jedenfalls keine Wahl. Das Rätsel besagt, wenn wir es lösen, sind wir ›wieder ungebunden‹, und das könnte ja bedeuten, dass wir diese Höhle wieder verlassen dürfen. Also strengt euch an.«
    »Was ist durchlässig und doch nicht licht?«, brummelte Snowdon vor sich hin.
    »Glas vielleicht?«, meinte Herkules.
    »Aber es heißt: ›Was wirft man und es bricht doch nicht‹«, gab Hugo zu bedenken.
    »Hm. Wenn man Glas wirft, zerbricht es. Das war dann wohl ’ne Fehlanzeige.«
    »Schade«, meinte Herkules.
    »Wie lautet dein Vorschlag, Pigasus?«, fragte Hugo.
    Aber Pigasus hörte nicht zu. Er konnte den Blick nicht vom Feuer wenden und beobachtete gebannt, wie der Widerschein der Flammen über die Wände der sonst dunklen Höhle flackerte.
    »Pigasus?«, rief Hugo noch einmal.
    Pigasus hob den Blick und sah zu Hugo hinüber. Mit einem Mal sträubte er die Borsten und rief verstört: »Pass auf, Hugo! Hinter dir!«
    Hugo fuhr herum und zog kampfbereit sein Schwert. Hinter ihm lauerte eine riesenhafte pechschwarze

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