Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
brach zusammen, aber bei dem Kampf fiel ihm angeblich ein Tropfen von Vikrams Blut in die Nüster. Daraufhin wurde die Raubkatze von einem unstillbaren Blutdurst ergriffen, bevor sie schließlich starb.«
    »Also hat die Katze doch noch ins Gras gebissen!«, freute sich Herkules. »Ich mag Geschichten, die gut ausgehen.«
    »Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende«, entgegnete Kristall ernst.
    Hugo und Herkules rückten näher ans Feuer.
    »Der verstörte Vikram irrte tagelang durch den Urwald, bis er auf ein kleines Dorf stieß. Er berichtete den Dorfbewohnern, dass er Jaidev getötet hatte. Er behauptete, der Panter habe sich im Tod in Stein verwandelt und der Knauf seines Schwertes in einen riesigen Diamanten. Zwar nahmen ihm nicht alle Dorfbewohner seine Geschichte ab, aber sie mochten auch nicht in den Urwald gehen, um selbst nachzusehen, und Vikram wiederum brachte es nicht über sich, noch einmal an den Ort zurückzukehren, an dem seineEltern und Geschwister so einen schrecklichen Tod erlitten hatten. Im Lauf der Zeit geriet schließlich in Vergessenheit, wo der versteinerte Panter und das Juwelenschwert zu finden waren.
    Doch noch Hunderte von Jahren danach machten sich immer wieder irgendwelche Abenteurer im Urwald auf die Suche nach dem sagenhaften Schwert, aber keiner hatte Erfolg. Entweder kehrten die Betreffenden mit leeren Händen zurück, oder sie verirrten sich auf Nimmerwiedersehen.
    Eines Tages jedoch kam ein gefürchteter Krieger aus der Gegend südlich von Konstantinopel nach Indien. Er nannte sich ›Mephisto‹ und war der brutalste Mensch, den es je gegeben hat. Schon jahrelang streifte er durch die Welt, raubte die Wohlhabenden aus und brachte jeden um, der sich ihm in den Weg stellte. Es bereitete ihm keine Mühe, ganz allein ein Regiment Soldaten niederzumetzeln, aber er hatte auch eine Handvoll Schurken um sich geschart, die keine Skrupel hatten, die unschuldigen Bewohner eines ganzen Dorfes abzuschlachten.
    Mephisto pflegte seine Gegner entweder mit dem Schwert zu erschlagen oder aber mit bloßen Händen in Stücke zu reißen. Er hatte schon Kaiser um ihr Gold und Könige um ihre Edelsteine gebracht und dabei jedes Mal ein Blutbad angerichtet, aber nach einem Schatz verlangte es ihn mehr als nach allen Kostbarkeiten der Welt: nach dem sagenhaften Juwelenschwert.
    Mephisto und seine Helfershelfer zogen in den Urwald. Es heißt, nach monatelanger Suche hätten sie schließlich den toten Panter entdeckt, der immer noch mit Vikrams Schwert an den Boden geheftet war. Der Kadaver der Raubkatze hatte sich tatsächlich in Stein verwandelt, und das Schwert besaß einen Knauf aus einem riesengroßen Diamanten.
    Der habgierige Mephisto ergriff die Waffe, zog sie heraus und schwenkte sie triumphierend über dem Kopf.
    Er konnte nicht wissen, dass Jaidevs Seele noch in dem Steinpanter eingeschlossen war. Als Mephisto das Schwert herauszog,befreite er damit die Seele, und die Steinfigur bekam einen Riss, durch den der böse Geist entfloh und in Mephisto fuhr. Auf diese Weise verwandelte sich Mephisto in ein Geschöpf, das halb mordlustiger Mensch, halb nach Blut lechzendes Tier ist …«
    »Ein Vampanter«, flüsterte Herkules.
    »Ganz recht. Schön, dass du der Geschichte folgen kannst«, gab die Katze spöttisch zurück. »Der Volksmund behauptet jedenfalls, Mephisto sei von mörderischem Zorn ergriffen worden und habe alle seine Gefolgsleute niedergemetzelt. Dann reiste er wieder heim und wütete in seinem Schloss, tötete alle seine Diener und trank sogar das Blut seiner eigenen Verwandten, wodurch sie allesamt zu Vampiren wurden.
    Das Schwert, das er aus Indien mitgebracht hatte, hatte jahrhundertelang den bösen Pantergeist in sich geborgen. Mephisto fand bald heraus, dass er mithilfe der Waffe auch über alle anderen Ungeheuer gebieten konnte, die er im Lauf der Zeit erschuf.
    Inzwischen haben sich Mephistos Opfer über die ganze Welt verbreitet und treiben als Vampire ihr Unwesen. Von Mephisto selbst heißt es, er habe sich in Dämonien niedergelassen. Mithilfe des zaubermächtigen Schwertes befehligt er ein Heer seelenloser Untergebener, die ihm eine geheime Festung erbauen und ihm anschließend zu Diensten sein mussten. Von dort übt er seine Schreckensherrschaft aus.«
    Hugo war von dem Gehörten ganz aufgewühlt, fragte aber trotzdem nach: »Wenn es überall auf der Welt Vampire gibt, woher weiß man dann, dass sich Mephisto ausgerechnet in Dämonien aufhält?«
    »Seither hat es auf dem

Weitere Kostenlose Bücher