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Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ganzen Kontinent immer wieder Vampirüberfälle gegeben«, räumte Kristall ein. »Manche dieser Überfälle waren so schrecklich, dass man sie gar nicht beschreiben kann. Aber Dämonien ist schon seit vielen, vielen Jahren eine der gefährlichsten Gegenden der Erde.«
    Sie leckte sich nachlässig die Pfote und schüttelte den Kopf. »Als Herrscher über alle Vampire schickt Mephisto zwar die meisten seiner Gefolgsleute in die Welt hinaus, eine Handvoll enger Vertrauter bleibt jedoch bei ihm, bewacht sein Schloss und sein Herrschaftsgebiet. Von den Mezzaghulen in den Schlossverliesen ganz zu schweigen.«
    Hugo fiel wieder ein, was Onkel Walter von Mephistos Opfern berichtet hatte. »Dann stimmt es also! Wenn ein Vampir jemanden überfällt, saugt er ihm das Blut aus und der Betreffende lebt ein Jahr als Mezzaghul weiter, ehe er auf ewig selbst zum Vampir wird?«
    »Du sagst es. Jedes Opfer eines Vampirs steht augenblicklich unter dem Bann des Juwelenschwerts. Der Betreffende muss dem Schwert folgen, wo es sich auch befindet, und seinem Besitzer bedingungslos gehorchen.«
    »Es macht Mephisto bestimmt Spaß, ahnungslosen Reisenden aufzulauern, wenn ihm dabei eine Horde gehorsamer Mezzaghule zur Seite steht«, warf Herkules ein.
    »Darum sperrt er seine Opfer ja angeblich so lange in ein Verlies, bis ihr eigener Wille gebrochen ist«, pflichtete ihm Kristall bei. »Man kann einen Mezzaghul nur erlösen, indem man Mephisto umbringt. Wenn der Vampanter stirbt, erwachen die Mezzaghule wieder und neues Blut strömt durch ihre Adern. Sie können ins Leben zurückkehren.«
    Hugo ballte die Fäuste. »Demnach können wir Marcello nur erlösen, wenn wir Mephisto den Garaus machen.«
    »Ihr kennt Marcello?«
    »Marcello ist ein alter Freund von meinem Onkel. Wir nehmen an, dass er Mephistos Schloss entdeckt hat, dann aber umgebracht wurde. Es ist ihm allerdings gelungen, eine verschlüsselte Karte mit der Lage des Schlosses zu hinterlassen.« Hugo breitete die Karte aus und Kristall betrachtete sie eingehend.
    »Los, wir ziehen zu Mephistos Schloss und schlagen ihm einen Holzpflock ins Herz!«, rief Herkules tatendurstig.
    »Mit einem Holzpflock kann man keinen Vampir töten«, entgegnete Kristall. »Das ist ein Ammenmärchen.«
    »Ich habe mal gehört, man muss einen Vampir mit einem silbernen Schwert enthaupten«, sagte Hugo.
    »Richtig!« Herkules tat so, als schwänge er ein Schwert. »Kopf ab und Schluss!«
    »Schon besser«, erwiderte Kristall. »Einen gewöhnlichen Vampir enthauptet man am besten mit einer silbernen Klinge, das ist die sicherste Methode. Man kann ihm die Silberklinge aber auch ins Herz stechen oder den Vampir mit Weihwasser übergießen.«
    »Mit Weihwasser?«, wiederholte Hugo ungläubig.
    Kristall nickte. »Auf der Haut eines Vampirs wirkt schon ein Spritzer Weihwasser wie die stärkste Säure. Wenn man den Vampir ganz untertaucht, löst er sich auf.«
    »Na schön, dann gehen wir eben auf Nummer Sicher. Wir schlagen dem Burschen erst den Kopf ab, stechen ihm die Silberklinge anschließend ins Herz und werfen den Leichnam zum Schluss in Weihwasser«, schlug Herkules vor und demonstrierte jeden Schritt voller Eifer pantomimisch.
    »Du vergisst, dass Mephisto kein gewöhnlicher Vampir ist, mein niedlicher kleiner Mäuserich«, lautete die Entgegnung der Katze. »Ihn zu töten, ist noch viel verzwickter.«
    Herkules seufzte. »Ja, ja, so was ist nie einfach.«
    »Das Juwelenschwert ist Mephistos größte Stärke und zugleich seine größte Schwäche«, fuhr Kristall fort. »Man kann den Vampanter nur töten, indem man ihm das Juwelenschwert ins Herz stößt. Damit tötet man zugleich alle anderen Vampire, die er erschaffen hat.«
    »Aber wenn der Vampanter der allererste Vampir war, hat er dann nicht sowieso alle anderen Vampire erschaffen?«, fragte Hugo.
    Kristall strich sich mit der Pfote die Schnurrhaare. »Ganz recht.«
    Hugos Augen funkelten. »Wer Mephisto tötet, befreit die Welt damit zugleich von allen Vampiren … Stellt euch nur mal vor, wir könnten eine solche Tat vollbringen! Ich meine, seit Jahrhunderten erzählt man sich von Vampiren – und es scheint sie ja tatsächlich zu geben – und wir machen diesen Ungeheuern ein für allemal den Garaus!«
    »Ein für allemal«, bestätigte Kristall. »Aber freu dich nicht zu früh. Unzählige andere haben vor euch das Gleiche versucht und sind gescheitert. Die meisten hat die Habgier dazu getrieben, nur wenige, zum Beispiel Marcello, hatten das

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