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Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Wohl ihrer Mitmenschen im Sinn. Selbst wenn es euch gelänge, das sagenhafte Schwert an euch zu bringen, so müsstet ihr doch noch im heldenhaften Kampf gegen den Vampanter obsiegen.«
    »Dann zieh dich schon mal warm an«, erwiderte Herkules schmunzelnd. »Heldentaten sind nämlich unsere Spezialität.«

22. Kapitel
    K
ristall seufzte bloß. »Wenn du meinst … Aber denk dran, Vampire sind tödliche Gegner. Ehe man den Kampf mit ihnen aufnimmt, muss man sich gründlich mit ihren Stärken und Schwächen befassen.«
    »Aha. Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass du dich so gut mit Vampiren auskennst?«, wollte Herkules wissen. »Sprichst du womöglich aus eigener Erfahrung?«
    »Was willst du damit andeuten?«, fragte Hugo.
    »Ich meine ja nur, dass Katzen und Panter schließlich nahe Verwandte sind.«
    Kristall erwiderte amüsiert: »Wenn du denkst, Mephisto könnte aussehen wie ich, dann mach dich lieber auf etwas gefasst. Aber wenn es dich beruhigt, darfst du mich gern im Spiegel betrachten.«
    Mit der Pfote schob sie einen ovalen Spiegel in die Tischmitte und beugte sich darüber. Auch Hugo lehnte sich gespannt vor. Hatte Kristall ein Spiegelbild? Zufrieden lehnte er sich wieder zurück und lächelte die Katze entschuldigend an.
    »Wir haben uns also vergewissert, dass wir alle drei ein Spiegelbild erzeugen. Können wir uns jetzt als Freunde betrachten?«, fragte Kristall.
    Herkules zuckte die Achseln, Hugo nickte höflich.
    »Kannst du uns noch mehr Tipps für die Vampirjagd geben?«, fragte er und stützte das Kinn in die Hände. Herkules hockte auf der Schulter seines Freundes und hielt zwar geflissentlich Abstand von der Katze, lauschte aber nichtsdestoweniger gespannt ihren Worten.
    »Der Anblick eines Kreuzes und der Geruch von Knoblauch wehren Vampire zwar ab, aber leider nur vorübergehend. Beides blendet die Ungeheuer sozusagen, doch die Wirkung vergeht wieder, so wie sich auch unsere Augen auf helles Licht umstellen. Und manche, sagen wir mal, erfahrenen Vampire lassen sich überhaupt nicht mehr davon beeindrucken.«
    »Heißt das, die Kreuze draußen an der Hauswand nützen uns im Ernstfall nicht viel?«, fragte Hugo.
    Die Katze schüttelte den Kopf. »Kreuze halten nicht lange vor. Meine Knoblauchsuppe ist da schon wirkungsvoller. Eine einzelne Zehe riecht meistens nicht stark genug, aber wenn die Knolle um deinen Hals den Vampir auch nur ganz kurz innehalten lässt, kann schon das über Leben und Tod entscheiden.«
    »Beziehungsweise darüber, ob man selbst zum Vampir wird«, warf Herkules ein.
    »Eben. Wie ihr bereits festgestellt habt, besitzen Vampire kein Spiegelbild. Das Spiegelbild gibt nämlich die Seele wieder und Vampire haben keine Seele. Mezzaghule behalten übrigens ihr Spiegelbild, während sie sich im Übergangsstadium befinden. Ist das Jahr aber um, erlischt ihre Seele und das Spiegelbild verflüchtigt sich.«
    »Darum ist mir der Pater ja verdächtig vorgekommen – weil er kein Spiegelbild hatte.«
    »Außerdem verstehen sich Vampire meisterlich darauf, immer neue Erscheinungsformen anzunehmen«, fuhr die Katze fort.
    »Hä?«, machte Herkules.
    »Sie können die Gestalt jedes beliebigen Lebewesens annehmen, können wachsen oder schrumpfen und ihren Knochenbauverändern, bis sie dem betreffenden Geschöpf beinahe zum Verwechseln ähnlich sind.«
    »Beinahe?«, kam es von Hugo.
    »Es gibt da ein grundlegendes Problem. Vampire können das jeweilige Vorbild nur spiegelverkehrt verkörpern.«
    »Gibt es denn irgendwelche verräterischen Anzeichen, dass ein Vampir in der Nähe ist?«
    »Nun ja, Vampire haben keinen Eigengeruch und können sich absolut geräuschlos bewegen. Das Blut in ihren Adern ist eiskalt, und sie entziehen ihrer Umgebung Wärme. In ihrer Nähe verspürt man einen eisigen Hauch.«
    »Du hast wirklich viel Erfahrung«, sagte Hugo anerkennend. »Wie oft haben denn schon Vampire euer Dorf heimgesucht?«
    Kristall blickte ins Feuer und wiegte bekümmert den Kopf. »Es ist schon etliche Monate her, dass eine große Zahl Dorfbewohner Opfer eines Vampirüberfalls wurde. Bald werden sie sich von Mezzaghulen in ausgewachsene Vampire verwandeln. Dann sind sie endgültig verloren. Ein einziger Vampir hat sie auf dem Gewissen. Die Tat war so unvorstellbar grausam, dass es nur der Vampanter persönlich gewesen sein kann.«
    Eine ganze Weile herrschte Schweigen. Das Feuer knackte leise, die Suppe im Topf blubberte.
    »Du hast dir viel vorgenommen, Hugo, aber ich traue dir zu, dass

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