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Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Brust. »Die Buchstaben IX entsprechen also der römischen Zahl neun?«
    »Ganz recht.«
    Beide schwiegen wieder.
    »Ha!«, rief Hugo dann aus und setzte sich kerzengerade hin. Man vernahm ein leises Quieken und einen dumpfen Plumps.
    »Herkules?« Hugo betastete seine Brust.
    Er hörte, wie jemand am Fußende des Bettes hochkletterte. Herkules huschte über Hugos Bein und kletterte auf seine Schulter.
    »Wenn du dich das nächste Mal aufsetzen musst, könntest du vielleicht so nett sein und mich vorher warnen«, meinte der Mäuserich. »Dann kann ich mich nämlich an deinem Hemd festhalten und fliege nicht quer durchs Zimmer wie eine Erbse, die jemand mit der Gabel durch die Gegend schnippt. Zum Glück habe ich noch die Ohren ausgebreitet und bin einigermaßen sanft gelandet.«
    »Klar. Das wollte ich nicht. Mir ist nur ganz plötzlich etwas aufgefallen.«
    »Und ich bin runtergefallen.«
    Hugo streichelte seinem Freund entschuldigend den weichen Bauch. »Ich habe den nächsten Hinweis auf Marcellos Karte entschlüsselt.«
    »Ich höre und staune.«
    »SIXOXIV ist nämlich gar kein Wort. Wir haben doch eben darüber gesprochen, dass IX die römische Ziffer Neun ist. Entsprechend bedeutet XIV Vierzehn. Wenn wir statt dieser Buchstaben die entsprechenden Zahlen einsetzen, kommt S9 O14 heraus.«
    »Eine Richtungsangabe!«, piepste Herkules.
    »Genau das!« Hugos Stimme bebte vor Aufregung. »Ich nehme an, Marcello will darauf hinweisen, wie viele Meilen man in welche Himmelsrichtung gehen soll. Soll heißen, wir müssen von Lovdiv aus erst neun Meilen nach Süden und anschließend vierzehn Meilen nach Osten gehen.«
    »Und danach? Glaubst du, Walter hinterlässt uns unterwegs noch mehr Hinweise?«
    Hugo lächelte strahlend, auch wenn ihn sein Freund im Dunkeln nicht sehen konnte. »Ich denke mal, Onkel Walter wird uns auf Schritt und Tritt begleiten.«

25. Kapitel
    D
er nächste Morgen brachte einen wolkenlosen Himmel und erfrischend kalte Luft. Hugo wachte früh auf und führte Karamell zu einem Bauernhof am westlichen Dorfrand.
    Als er die Stallungen betrat, fand er in den Boxen fünf Pferde vor. Sein Herz schlug schneller, als er die Reittiere der Banditen sowie Onkel Walters Pferd wiedererkannte. Wann waren die fünf hier eingetroffen? Und wo waren sie jetzt?
    Halb erleichtert, halb ungeduldig nahm er Karamell das Geschirr ab und versorgte ihn mit reichlich Heu und Hafer. Das Pferd sollte nicht hungern müssen, während er sich mit Herkules ins Gebirge aufmachte. Den Wagen ließ er vor dem Stall stehen, packte aber noch reichlich Brot und Käse als Proviant in seinen Tornister.
    Auf dem Rückweg zum fensterlosen Haus entdeckte er im Schatten unter einer Ulme mehrere Pilze mit dicken, senfgelben, rot getupften Schirmen. Weil Hugo in Gedanken noch mit der Proviantfrage beschäftigt war, pflückte er ein paar davon und steckte sie ein. Als er wieder am fensterlosen Haus ankam, wartete Herkules schon draußen vor der Tür, die Vorderpfoten wütend vor der Brust verschränkt.
    »Was hast du denn?«, erkundigte sich Hugo.
    »Sie sagt, sie kommt mit.«
    »Wer sagt das?« Hugo sah sich um. Die grasbewachsene Anhöhe gleich südlich des Flusses war menschenleer.
    »Die Katze. Kristall. Sie sagt, sie will uns helfen , den Vampanter zu besiegen, und ihre Margery vor der ewigen Verdammnis retten.«
    »Ist doch großartig! Je mehr wir sind, desto besser.« Hugos Ton war unnachgiebig. »Ach übrigens … weißt du was? Die Banditen waren hier! Sie haben ihre Pferde hier im Dorf in einem Stall untergestellt. Demnach sind sie zu Fuß weitergezogen – am besten brechen wir auch gleich auf.«
    Herkules hatte einen Gegenvorschlag. »Wollen wir nicht lieber vor dem Stall warten, bis sie zurückkommen?«
    »Wenn es den Kerlen gelingt, das Juwelenschwert in ihren Besitz zu bringen, haben sie für Onkel Walter keine Verwendung mehr.« Hugo biss die Zähne zusammen. »Darum müssen wir sie unbedingt vorher einholen.«
    »Stimmt auch wieder. Und wenn wir Walter befreit haben, stechen wir dieses blutsaugerische Riesenpanterkatzenvieh ab?«
    »Mal sehen«, wich Hugo aus. Er sah auf seinen Kompass und peilte eine Felsnase auf dem Hügelkamm südlich des Hauses an. »Wir gehen erst mal bis zu dem Felsen dort, dann sehen wir weiter. Kristall? Wir sind so weit!«
    Kristall kam aus der Tür geschlüpft und gesellte sich zu ihnen. Sie trug eine ganze Knoblauchknolle um den Hals, an einem Ohr baumelte ein kleines silbernes Kreuz.
    »Drinnen

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