Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
den Schnee ein. Er drückte sich an den Baumstamm und spitzte die Ohren. Wo war das zweite Killguru? Als er rechts neben sich etwas hörte, schob er sich nach links um den Baum herum, damit der Stamm zwischen ihm und seinem Verfolger blieb.
    Doch als er den Kopf hinter dem Baum hervorstreckte, sah er die beiden Weißpelze bergauf davonhüpfen.
    »Gut gemacht, Hugo!«, lobte ihn Kristall. »Du hast sie abgeschüttelt.«
    »Glaub ich nicht«, meinte Herkules skeptisch. »Die kommen bestimmt gleich wieder zurück. Und so schnell kommen wir den Berg nicht rauf.«
    »Ihr beide wartet hier«, sagte Hugo. Er sprang hinter dem Baum hervor, sprang in die Höhe, wedelte mit den Armen und brüllte: »He, ihr Großohren! Hierher, ihr räudigen Riesenkarnickel!«
    »Spinnst du?«, zischte Herkules.
    Die beiden Killgurus wandten die Köpfe. Als sie den herumfuchtelnden Hugo erblickten, machten sie kehrt.
    Hugo blieb einen Augenblick stehen, dann rannte er schlitternd den Hang hinunter. Er stürmte aus dem Wald hinaus auf die weite offene Fläche dahinter.
    Als er einen Blick über die Schulter warf, prallte er mit etwas Großem, Pelzigem zusammen, dass ihm die Luft wegblieb. Hugo taumelte ein paar Schritte zurück und hob keuchend den Blick, um zu sehen, was sich ihm da in den Weg gestellt hatte.
    Das dritte Killguru war eigentlich nur aus seinem unterirdischen Bau geschlüpft, um kurz frische Luft zu schnappen, aber es ergriff die Gelegenheit und verpasste dem vorbeistürmenden Jungen mit der Vorderpfote einen gut gezielten Boxhieb gegen das Kinn.
    Hugos Kopf ruckte nach hinten, er schmeckte Blut unter der Zunge. Benommen schüttelte er den Kopf und sah sich um. Als ihn der nächste Boxhieb traf, schlug er seinerseits zu und erwischte das Ungeheuer an der Schnauze.
    »Bravo, Hugo!«, flüsterte Herkules hinter seinem Baum und hieb mit der Pfote in die Luft, als wollte er ein unsichtbares Killguru k.o. schlagen.
    Als das Ungeheuer zum nächsten Schwinger ausholte, rupfte Hugo eine Knoblauchknolle von der Kette um seinen Hals und stopfte sie dem Vieh in die Schnauze. Das zog sofort den Kopf ein und Hugo rannte weiter bergab.
    Als sich das Killguru von seinem Schreck erholt hatte, nahm es mit peitschendem Schwanz die Verfolgung auf.
    Die beiden anderen Ungeheuer preschten jetzt an Kristall und Herkules vorbei. Ihre Glotzaugen waren starr auf Hugo geheftet.
    »Die sind schneller als er«, stellte Kristall fest. »Ich kann nur hoffen, dass er einen Plan hat.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, entgegnete Herkules zuversichtlich.
    Hinter den Bäumen fiel der Hang steil ab. Hugo rutschte auf dem Hintern weiter, die beiden Ungeheuer hatten damit zu kämpfen, nicht vornüberzukippen. Auch sie wollten sich auf ihre Hinterteile hocken, aber sie hatten schon zu viel Schwung.
    Erst verlor das eine Killguru das Gleichgewicht, dann das zweite und schließlich das dritte. Schon purzelten alle drei Ungeheuer Salto schlagend bergab. Ihr flauschiges Fell war im Handumdrehen schneeverklebt. Schneller und immer schneller kullerten sie den Berg hinunter und bei jedem Purzelbaum blieb mehr Schnee an ihnen hängen, bis sie schließlich drei riesengroßen Schneebällen glichen.
    Als ihn ein Schneeball zu überrollen drohte, sprang Hugo in letzter Sekunde zu Seite. Ohne Schaden anzurichten, rollte die weiße Kugel an ihm vorbei. Hugo stand auf und sah den Riesenschneebällen hinterher. Sie hinterließen drei breite parallele Furchen in der Schneedecke.
    »Bei euch alles in Ordnung?«, erkundigte er sich, als er wieder bergauf zu dem Baum gestapft war, hinter dem Herkules und Kristall warteten.
    »Uns geht’s gut«, antwortete Kristall. »Glaubst du, die Viecher überleben diese Rutschpartie und kommen womöglich noch mal wieder?«
    Hugo musterte das felsige Tal. »Nö. Wenn sie unten ankommen, sind sie Matsch.«
    »Bist ein klasse Boxer, Hugo!«, sagte Herkules anerkennend. »Du warst buchstäblich umwerfend.«
    Hugo tupfte sich mit dem Ärmel die aufgeplatzte Lippe und grinste. »Haha. Dafür freue ich mich jetzt auch wie ein Schneekönig.Hoffentlich haben die Kannibalischen Killgurus vorher die Banditen eine Weile aufgehalten, sonst holen wir Onkel Walter nie ein.«

27. Kapitel
    I
ch kann’s nicht glauben, dass er tot ist«, schluchzte Tommy kopfschüttelnd. »Armer Billy Blut.«
    »Geht mir genauso«, sagte der große Jake leise.
    »Grade stand er noch neben mir und dann …«
    »Geht mir genauso.«
    »Hast du gesehn, was sie mit ihm gemacht

Weitere Kostenlose Bücher