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Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Herkules anerkennend. »Du hast seinem Herzen einen Stoß gegeben.«
    »Na ja«, wehrte Hugo dankend ab, »zum Glück hatte er dann doch kein Herz aus Stein.«
    Lupus schwanden allmählich die Kräfte, seine Hiebe wurden matter. Der Vampir merkte das sofort, sprang seinem Gegner bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit an den Hals und warf den Umhang um sein Opfer.
    »Ich komme, Lupus!«, rief Kristall gellend, landete mit einem Riesensatz auf den Schultern des Ungeheuers und bohrte ihm die Krallen ins leichenblasse Gesicht.
    Der Vampir ließ von Lupus ab und taumelte rückwärts, wobei er vergeblich versuchte, die Katze abzuschütteln. Dabei prallte er gegen Otis, der ihm mit einem Stich ins Herz den Garaus machte.
    Schwer atmend stand die kleine Schar vor den vier Aschehäufchen.
    »Los, kommt«, sagte Otis schließlich. »Das waren Mephistos Wachposten. Wenn sie nicht zu ihm zurückkehren, kommt er bestimmt selbst nachsehen, und dann sind wir erledigt. Unsere einzige Hoffnung liegt darin, ihn zu überrumpeln.«
    Hugo lief zu der Wendeltreppe hinüber. »Wir müssen uns aufteilen. Otis, Sie gehen nach unten, wir anderen nach oben.«
    »In Ordnung. Wenn ihr Mephisto entdeckt, nehmt es nicht gleich mit ihm auf, das wäre zu riskant. Kommt mich lieber holen. Ich übernehme es dann, ihn zu töten.«
    »Danke«, erwiderte Hugo nach kurzem Zögern.
    Otis verneigte sich. »Stets zu Diensten.«
    Hugo nahm eine Fackel von der Wand und hielt sie hoch über den Kopf. Dann erklomm er mit dem Rücken zur Wand Stufe um Stufe die Wendeltreppe, den Kopf immer ein wenig vorgereckt, um lauernde Gefahren möglichst früh erkennen und darauf reagieren zu können.

45. Kapitel
    H
ugo zählte die Treppenwindungen schon nicht mehr mit. Waren es acht? Neun? Kälte und Dunkelheit schienen seine Fackel zu bedrängen, und sie spendete kaum mehr Licht als die halb erloschene Glut in einem Kamin. Im Treppenhaus über ihm war es stockfinster.
    Als er schon glaubte, die Treppe nähme gar kein Ende mehr, ertastete er mit dem Fuß nicht die nächste Stufe, sondern ebenen Boden. Nach ein paar weiteren unsicheren Schritten stellte er fest, dass er auf einem runden Treppenabsatz stand, von dem in jede Richtung ein Flur abging. In jedem dieser Flure sah Hugo undeutlich zwei vermummte Posten auf und ab gehen.
    »Was jetzt?«, fragte Herkules mit gesenkter Stimme. »Selbst wenn wir wüssten, welcher Flur der richtige ist, wie sollen wir an den Kerlen vorbeikommen?«
    »Außerdem scheinen von jedem dieser Flure mindestens zehn weitere Türen abzugehen«, brummelte Lupus. »Bis wir das Juwelenschwert gefunden haben, ist es morgen früh.«
    Hugo sah sich hastig um und entdeckte einen niedrigen Durchgang, hinter dem er eine schmalere Wendeltreppe erspähte. »Da lang!«, raunte er, huschte geduckt weiter und die Stufen empor. »Wenn ich Marcellos Karte richtig deute, ist das Juwelenschwert ganz oben im Schloss zu finden.«
    Lupus und Kristall blieben abwartend stehen. Was hatte der Junge vor? Hugo betrachtete die von dieser Treppe abgehenden Gänge und kramte die Karte von Dämonien aus seinem Tornister. Er kritzelte darauf herum und blickte nur zwischendurch kurz auf, um seine Zeichnung mit der Umgebung zu vergleichen.
    »Lass doch die Karte jetzt, Hugo«, sagte Herkules ungeduldig. »Zeichnen kannst du auch ein andermal.«
    »Seht mal.« Hugo zeigte auf seine Skizze. Eine kleine Spirale stellte die Wendeltreppe dar, zwei kurze waagerechte Striche die beiden nach rechts und links führenden Flure, ein senkrechter Strich den Gang vor ihnen.
    »Und jetzt vergleicht mal!« Hugo faltete Marcellos Karte auf und deutete auf das letzte Zeichen.

    »Du meinst, das letzte Zeichen auf Marcellos Karte ist eine Art Grundriss dieses Stockwerks?«, fragte Kristall.
    »Ja. Dann müsste der Flur hier irgendwann nach rechts abbiegen, und dort – wenn ich diese Raute hier, deren Form an einen geschliffenen Edelstein erinnert, richtig deute – müsste das Juwelenschwert sein.«
    »Und der Vampanter«, setzte Lupus feierlich hinzu.
    Hugo nickte mit grimmiger Miene. »Ja, der auch.«
    An der Stelle, wo der Flur nach rechts abbog, drückte sich Hugo an die Wand und spähte um die Ecke. Er rang nach Luft.
    Am Ende des Flurs befand sich eine wuchtige Tür. Davor stand ein hoch gewachsener, in einen Umhang gehüllter Vampir. Er hielt den Kopf gesenkt, die abscheuliche Fratze lag im Schatten seiner Kapuze.
    Trotzdem konnte Hugo das glatte Fell erkennen, die breite Schnauze

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