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Perfect Copy - Die zweite Schöfung

Perfect Copy - Die zweite Schöfung

Titel: Perfect Copy - Die zweite Schöfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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bis sie wiederkommt.«
    Arne verschluckte sich fast vor Lachen. »Da kannst du lange warten«, prustete er. »Sie ist nämlich mit ihrem neuen Freund bei unserer großen Schwester in Berlin und kommt erst nächste Woche wieder!«
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    Kapitel 13
     
    Kurz vor Mitternacht kamen sie in Berlin an. Irena und ihr Mann Leo holten sie am Bahnhof ab, was Wolfgang sehr beruhigend fand, denn es wimmelte dort nur so von unheimlichen Gestalten, danach ging es mit dem Auto kreuz und quer durch endlose Häuserschluchten einer Hauptstadt, die nicht im Mindesten daran zu denken schien, schlafen zu gehen. Ebenso wenig wie ihre Bewohner, und so saßen Wolfgang und Svenja wenig später in der behaglichen Wohnküche der Francks, sahen zu, wie Irena Spagetti kochte, und als das Nudelwasser siedete, kamen nacheinander auch die vier Kinder angetappt und die zwei Hunde. Während die Kinder sich an ihre Tante schmiegten, beschnupperten die Hunde den Fremden in ihrer Mitte, Wolfgang, ließen sich gutmütig von ihm streicheln und verzogen sich schließlich auf einen Wink Leos auf eine zerknüllte Decke in einer Ecke.
     
    Die Spagetti – mit scharfer Soße – schmeckten herrlich. Irena und Leo schienen sich ehrlich zu freuen, sie zu sehen, und fanden die Geschichten rund um Wolfgangs Flucht aus dem Hausarrest höchst aufregend.
    »Aber Wolfgang«, meinte Irena, »deine Eltern werden sich trotz allem wahnsinnige Sorgen um dich machen. Sollten wir ihnen nicht lieber eine Nachricht zukommen lassen?«
    Wolfgang schüttelte den Kopf. »Ich habe einen Zettel auf meinen Schreibtisch gelegt, dass ich was erledigen muss und in ein paar Tagen zurückkomme. Unübersehbar, würde ich sagen.«
    »Gut.« Irena nickte zufrieden. Abgesehen davon, dass sie dunkles Haar hatte, sah sie Svenja erstaunlich ähnlich. »Dann zeige ich euch jetzt mal das Zimmer. Spät genug ist es ja.«
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    Der Zettel, den Wolfgang auf seinen Schreibtisch gelegt hatte, wartete dort ruhig bis in die Nacht hinein. Dann wurde plötzlich die Zimmertür aufgerissen, und Wolfgangs Vater schrie ins Dunkel: »Wolfgang? Bist du da?« Natürlich kam keine Antwort, worauf er wieder davonstapfte. Die Tür ließ er offen stehen.
     
    Als wenig später Dr. Lamprecht, der Rechtsanwalt der Familie, durch die Haustür trat, zog es einen Moment lang kräftig quer durchs Haus. Der Zettel mit der beruhigenden Nachricht wurde an den Rand des Schreibtisches geweht, blieb kurz zwischen Wandregal und Schreibtisch hängen und rutschte dann in den schmalen Spalt hinter der Schultasche.
    Man hätte ihn freilich auch dort finden können, wenn man sich etwas Mühe beim Suchen gegeben hätte. Nur tat das niemand. Zwei flüchtige Blicke auf Bett und Schreibtisch, ein Rundblick von nicht einmal zwanzig Sekunden Dauer – das war alles, was an Suche stattfand.
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    Dr. Lamprecht hockte im Sessel und schwitzte. Kleine silberne Schweißperlen rannen ihm an Schläfe und Wange herab und sammelten sich in seinem scharf ausrasierten Kinnbart. »Eine Entführung ist durchaus denkbar«, erklärte er. »Du bist ein wohlhabender Mann, Richard. Und diese unselige Zeitungsgeschichte hat Aufmerksamkeit erregt, vielleicht bei den falschen Leuten… Denkbar ist es.«
     
    Dr. Wedeberg hörte ihm nicht zu. Er stand mitten im Raum und schien gewissermaßen im eigenen Saft zu schmoren. Wenn man ihn eine Weile ansah, konnte man glatt glauben, dunklen Rauch über ihm aufsteigen zu sehen.
    »Dass du dir aber auch nicht wenigstens das Nummernschild des Wagens gemerkt hast, Julia«, grollte er zum wiederholten Mal.
    Seine Frau saß in dem anderen Sessel, eine Ärgerfalte auf der Stirn, die wie eintätowiert wirkte. »Möchte mal wissen, wie viel Nummernschilder du auswendig kennst. Nicht mal dein eigenes.«
    »Aber irgendjemandem, der an die Tür kommt und eine Uniform anhat, einfach alles zu glauben! Wirklich, ich hätte geglaubt, dass du…«
    »Wenn es sich um eine Entführung handeln sollte«, warf Dr. Lamprecht ein, »werden die Entführer sich irgendwann melden. Darauf sollten wir uns vorbereiten. Ein Tonbandmitschnitt des Gesprächs ist…«
    Dr. Wedeberg begann wieder, auf und ab zu gehen.
    »Das ist keine Entführung«, meinte er. »Der Junge ist durchgebrannt. Mit diesem Mädchen. Und wir wissen nicht mal, wie sie heißt.«
    »Svenja«, sagte Wolfgangs Mutter ruhig. »Er hat ihren Namen erwähnt.«
    »Nicht gerade ein Allerweltsname. Es sollte kein Problem sein, den Nachnamen herauszufinden.« Grübelnd

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