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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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Komponisten, die Wolfang traf, zu seiner Ausbildung bei, die alles übertraf, was ein Kind sich erhoffen konnte. Manche glaubten, Mozart habe durch seine Zielstrebigkeit in jungen Jahren keine echte Kindheit erlebt. Aber er liebte die Musik und die ständigen Herausforderungen, die sie für ihn bereithielt, so sehr, dass er letztendlich mehr Freude durch seine Obsession erlebte, als ihm jeder andere Zeitvertreib und jedes Spiel hätte bereiten können.
    Die Tournee war ein großer finanzieller Erfolg, aber sie endete beinahe mit einer Tragödie. Die Familie war auf der Rückreise durch Holland, als Wolfgang im Jahr 1766 hohes Fieber bekam. Er verlor rasch an Gewicht, wurde immer wieder bewusstlos und schien dem Tode nah. Aber wie durch ein Wunder brach das Fieber, und in den folgenden Monaten erholte Wolfgang sich langsam wieder. Die Erfahrung hatte ihn jedoch tief geprägt. Von diesem Moment an verließ ihn die Melancholie nie wieder und auch nicht die düstere Vorahnung, dass er jung sterben würde.
    Die Familie Mozart war inzwischen auf das Geld angewiesen, das die Kinder durch die Tournee verdienten, aber im Laufe der Jahre nahm die Zahl der Einladungen immer weiter ab. Die Kinder hatten den Reiz des Neuen verloren und waren auch nicht mehr ganz so jung und umschwärmt. Leopold musste unbedingt eine neue Einnahmequelle erschließen und hatte eine neue Idee. Sein Sohn erwies sich zunehmend als ernsthafter Komponist in verschiedenen Musikgattungen. Jetzt brauchte er nur noch eine dauerhafte Anstellung als Hofkomponist und Aufträge für Konzerte und Sinfonien. Mit diesem Ziel brachen Vater und Sohn im Jahr 1770 zu mehreren Tourneen durch Italien auf, das damalige musikalische Zentrum Europas.
    Die Reise verlief gut. Wolfgang führte seine magischen Fähigkeiten am Klavier an allen wichtigen Höfen Italiens vor. Er erntete Anerkennung für seine Sinfonien und Konzertstücke, die für einen Teenager ziemlich beeindruckend waren. Wieder mischte er sich unter die berühmtesten Komponisten seiner Zeit und vertiefte sein musikalisches Wissen, das er sich auf den vorherigen Tourneen angeeignet hatte. Außerdem entdeckte er seine größte musikalische Leidenschaft neu für sich: die Oper. Als Kind hatte er immer das Gefühl gehabt, er sei dazu bestimmt, große Opern zu komponieren. In Italien sah er die besten Inszenierungen und erkannte, was ihn an der Oper so faszinierte: Es war die Dramatik, die allein in der Musik zum Ausdruck kam, das fast grenzenlose Potenzial der menschlichen Stimme, um die volle Bandbreite der Gefühle auszudrücken, und der Gesamteindruck des Spektakels. Jede Form von Theater faszinierte ihn. Aber obwohl man ihm Aufmerksamkeit und Inspiration entgegenbrachte, bot man ihm in den drei Jahren an den zahlreichen Höfen Italiens keine Position und keinen Auftrag an, die seinen Talenten gerecht wurden. Und so kehrten Vater und Sohn im Jahr 1773 nach Salzburg zurück.
    Nach schwierigen Verhandlungen mit dem Erzbischof von Salzburg sicherte Leopold seinem Sohn schließlich eine einträgliche Stellung als Hofmusiker und Komponist. Und allem Anschein nach war es ein gutes Arrangement: Wolfgang hatte keine Geldsorgen mehr und konnte sich ausschließlich aufs Komponieren konzentrieren. Aber fast von Anfang an fühlte Wolfgang sich unwohl und ruhelos. Er hatte fast seine halbe Kindheit auf Reisen durch Europa verbracht, die größten Musiker getroffen und die berühmtesten Orchester gehört, und jetzt sollte er sein Leben im provinziellen Salzburg verbringen, vollkommen abgeschnitten von den europäischen Musikzentren, in einer Stadt, in der es traditionell weder Theater noch Opern gab.
    Noch größere Probleme bereitete ihm allerdings die wachsende Frustration als Musiker, die ihn befiel. Seit er denken konnte, war sein Kopf jederzeit von Musik erfüllt gewesen, aber es war immer die Musik anderer gewesen. Seine eigenen Stücke waren nur raffinierte Imitationen und Adaptionen anderer Komponisten, und er wusste es. Wie ein Pflanzensetzling hatte er die Nährstoffe seiner Umgebung aufgesaugt und sich die unterschiedlichen Musikstile angeeignet, die er kennengelernt hatte. Aber tief in seinem Inneren verlangte es ihn nach mehr Aktivität, danach, seiner eigenen Musik Ausdruck zu verleihen und nicht mehr nur nachzuahmen. Er besaß die besten Voraussetzungen. Als Heranwachsender kämpfte er mit widersprüchlichen und überwältigenden Emotionen: Begeisterung, Depressionen, erotischem Verlangen. Er wünschte sich

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