Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Ihrer Persönlichkeit zu kombinieren. Vielleicht bleiben Sie diesem einen Ort, dieser einen Idee, auf Jahre verpflichtet und sammeln in diesem Prozess noch weitere Fähigkeiten an, bevor Sie sich zur gegebenen Zeit neu justieren. Wer zu diesen Zeiten seinem in der Jugend eingeschlagenen Weg stur folgt, wird in seinen Vierzigern nicht selten in einer Sackgasse seiner Karriere stecken bleiben oder vor Langeweile fast umkommen. Die weit schweifende Lehrzeit der Zwanziger führt zum entgegengesetzten Resultat – mit dem Alter werden die Möglichkeiten zunehmen.
Umkehrung
Es gibt die Vorstellung, dass manche Hochbegabten und Genies der Geschichte die Ausbildungsphase kraft ihrer Brillanz irgendwie übersprungen oder beträchtlich abgekürzt haben. Zum Beweis werden dann klassischerweise Mozart und Einstein angeführt, die als schöpferische Genies praktisch aus dem Nichts aufgetaucht scheinen.
Im Fall von Mozart ist man sich unter Musikkritikern einig, dass er erst deutlich nach seinem zehnten Lebensjahr eigenständige und bedeutende Stücke komponierte. Eine Untersuchung von 70 berühmten klassischen Komponisten kam sogar zu dem Ergebnis, dass alle bis auf drei Ausnahmen mindestens zehn Jahre brauchten, bis sie ihr erstes großes Werk komponierten – die Ausnahmen brachten es irgendwie schon in neun Jahren zustande.
Einstein begann im Alter von 17 Jahren mit ernsthaften Gedankenexperimenten. Zehn Jahre später schuf er die erste Arbeit zur Relativitätstheorie. Es lässt sich schwer bestimmen, wie viel Zeit er in diesen zehn Jahren auf das Verfeinern seiner theoretischen Fähigkeiten wandte, aber drei Stunden täglich scheinen dafür nicht zu hoch gegriffen, die sich in zehn Jahren auf mehr als 10 000 Stunden summieren. Was Mozart und Einstein tatsächlich von den Übrigen unterscheidet, ist die frühe Jugend, in der sie ihre Lehrzeit begannen und der Eifer, den sie beim Üben an den Tag legten, was mit dem völligen Aufgehen in ihrem Thema zusammenhing. In jungen Jahren lernen wir in der Regel schneller und gründlicher und bewahren uns dennoch einen kreativen Elan, der mit zunehmendem Alter verfliegt.
Es gibt weder Abkürzungen für die Ausbildungsphase, noch Wege, die außen herum führen. Es entspricht der Natur des menschlichen Gehirns, nach solch einer langen Beschäftigung mit einem Tätigkeitsfeld zu verlangen, damit sich komplexe Fähigkeiten dauerhaft dort etablieren können und den Geist frei machen für wirklich kreative Aufgaben. Schon der Wunsch, Abkürzungen zu finden, rückt das Erreichen von Meisterschaft in weite Ferne. Dieser Prozess lässt sich nicht umkehren.
III.
MACHEN SIE SICH DAS KÖNNEN DES MEISTERS ZU EIGEN: DIE DYNAMIK ZWISCHEN MENTOR UND SCHÜLER
Das Leben ist kurz und Ihre Zeit zu lernen und kreativ zu sein begrenzt. Beim Versuch, sich Wissen und Erfahrungen aus verschiedenen Quellen anzueignen, ohne dabei eine Form der Anleitung in Anspruch zu nehmen, können Sie wertvolle Jahre vergeuden. Folgen Sie stattdessen dem Beispiel all der berühmten Meister aus der Vergangenheit, und suchen Sie sich einen geeigneten Mentor. Die Beziehung, die zwischen einem Mentor und seinem Schüler entsteht, ist die effizienteste und produktivste Form des Lernens. Ein guter Mentor weiß, wie er Ihre Aufmerksamkeit in die richtige Richtung lenken und Sie herausfordern kann. Sein Wissen und seine Erfahrung werden auf Sie übertragen. Sie erhalten ein direktes und realistisches Feedback zu ihrer Arbeit und können sich so schneller verbessern. Durch den intensiven Austausch eignen Sie sich die erfolgreiche Denkweise des Mentors an und können sie Ihrer eigenen Wesensart anpassen. Suchen Sie sich den Mentor, der Ihren Bedürfnissen am besten entgegenkommt und ihrer Lebensaufgabe entspricht. Sobald Sie das Wissen des Mentors verinnerlicht haben, sollten Sie jedoch Ihren eigenen Weg weiterverfolgen und aus dem Schatten des Mentors heraustreten. Ihr Ziel muss immer sein, das Können und die Genialität Ihres Meisters zu übertreffen.
Die Alchemie des Wissens
Das Schicksal von Michael Faraday (1791–1867) schien schon mit seiner Geburt besiegelt. Er wuchs in London in armen Verhältnissen auf, und er würde wohl entweder in die Fußstapfen seines Vaters treten und Schmied werden oder irgendeinem anderen Handwerk nachgehen. Die Lebensumstände schränkten seine Möglichkeiten stark ein. Die Eltern mussten zehn Kinder aufziehen und durchfüttern, doch der Vater konnte aufgrund einer Krankheit nur
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