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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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Instituts auf und hinterfragte einige der bestetablierten Meinungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Brooks hatte einen vollständig neuen Ansatz in der Robotertechnik entwickelt, und Matsukoa war fasziniert, dass ein Professor mit so unkonventionellen Ansichten im Universitätsbetrieb überleben konnte. Sie begann, so viel Zeit wie nur möglich in seiner Nähe zu verbringen. Sie eignete sich seine Denkweise an und machte ihn so de facto zu ihrem Mentor. Er war nicht der Typ Lehrer, der seinen Schülern sagte, was sie zu tun hatten, sondern ließ sie ihren eigenen Weg finden und auch ihre eigenen Fehler machen. Brauchte jedoch jemand Unterstützung, so bekam er sie. Brooks’ Stil passte genau zu Matsukoas Streben nach Unabhängigkeit, und erst sehr viel später wurde ihr bewusst, wie sehr seine Ansichten sie beeinflusst hatten. Während sie sich instinktiv von ihm leiten ließ, entwickelte sie schließlich ihren eigenen Ansatz in der Robotertechnologie und wurde zur Pionierin eines vollständig neuen Bereichs, der Neurobotik.

    Die Wahl des richtigen Mentors ist wichtiger, als man vermutet, denn sein künftiger Einfluss kann sehr viel größer sein, als wir bewusst wahrnehmen. Das heißt, die falsche Wahl kann sich auf unser Streben nach Meisterschaft durchaus auch negativ auswirken. Mit dem falschen Mentor könnten Sie einen Stil oder Angewohnheiten übernehmen, die nicht zu Ihnen passen und die Sie dann später aus dem Konzept bringen. Ist er zu dominant, bleiben Sie womöglich ein Leben lang nur ein Abklatsch Ihres Mentors, anstatt selbst ein Meister zu werden. Viele machen den Fehler, jemanden auszuwählen, der anscheinend sehr fachkundig ist, eine einnehmende Persönlichkeit besitzt oder das beste Renommee auf dem entsprechenden Gebiet hat – das alles sind aber nur oberflächliche Kriterien. Wählen Sie auf keinen Fall den erstbesten Mentor, der Ihnen über den Weg läuft, sondern bereiten Sie sich darauf vor, sich so lange wie nötig mit der Suche zu befassen.
    Bei der Wahl eines Mentors müssen Sie immer Ihre eigenen Vorlieben und Ihre Lebensaufgabe vor Augen haben. Überlegen Sie, welche Position Sie in Ihrem zukünftigen Leben gerne einnehmen möchten. Der Mentor Ihrer Wahl sollte immer zu diesen strategischen Gesichtspunkten passen. Wollen Sie eine eher revolutionäre Richtung einschlagen, brauchen Sie einen Mentor, der offen und progressiv, aber nicht dominant ist. Ist Ihr Ziel eher eigenwillig, brauchen Sie einen Mentor, der Ihnen hilft, sich mit Ihren Absichten wohl zu fühlen. Er muss Sie darin unterstützen, Ihre besonderen Eigenschaften in Können zu verwandeln, und darf Sie nicht unterdrücken. Sind Sie, wie Jung, eher unsicher und ambivalent, was Ihre Richtung anbelangt, so ist es sinnvoll, jemanden zu wählen, der Ihnen ermöglicht, Klarheit über Ihre Ziele zu gewinnen. Sie brauchen eine Koryphäe Ihres Fachs, die aber nicht hundertprozentig auf Ihrer Linie liegt. Manchmal handelt es sich bei einem Teil des vermittelten Wissens auch um genau die Aspekte, die wir selbst vermeiden oder gegen die wir aktiv aufbegehren möchten. In einem solchen Fall ist es besser, schon zu Beginn der Beziehung emotional etwas mehr Abstand zu halten, als normalerweise empfehlenswert ist – insbesondere wenn der Mentor eher der dominante Typ ist.
    Vergessen Sie nicht, dass sich in der Dynamik zwischen Mentor und Schüler vieles wiederholt, das wir auch schon aus der Beziehung zu unseren Eltern oder zu einer Vaterfigur kennen. Es ist ein Gemeinplatz, dass wir uns unsere Familie nicht aussuchen können, in der Wahl unserer Mentoren sind wir jedoch völlig frei. Treffen Sie hier die richtige Entscheidung, bekommen Sie womöglich genau das, was Ihnen Ihre Eltern nicht geben konnten: Unterstützung, Vertrauen, Anleitung und die Freiheit, Dinge selbstständig zu entdecken. Sehen Sie sich nach einem Mentor um, der Ihnen all das bieten kann, und achten Sie darauf, nicht der Versuchung nachzugeben, jemanden zu wählen, der einem Ihrer Elternteile gleicht (inklusive all der negativen Eigenschaften), sonst werden sich nur dieselben Schemata wiederholen, die Sie auch schon zuvor in Ihrer Entwicklung behindert haben.
2. Sehen Sie sich selbst mit den Augen Ihres Mentors
    Hakuin Zenji (1685–1769) kam in einem Dorf nahe der japanischen Stadt Hara zur Welt. Seine Familie väterlicherseits stammte aus einem Geschlecht berühmter Samuraikrieger, und auch Hakuin, der schon als Kind durch seine ruhelose Energie auffiel,

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