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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Welt von ihrer Unschuld zu überzeugen: »Wenn Julie bei Benedict ist, dann ist sie es gegen ihren Willen. Sagt dieser Fernfahrer etwas anderes, dann hat er entweder jemand anderen gesehen, oder aber er hat die Situation falsch gedeutet.« Er bedachte die Reporter, die ihn mit Fragen bombardierten, mit einem strengen, tadelnden Blick. »Dem habe ich nichts hinzuzufügen.«
    Von Scham übermannt, riß Julie den Blick vom Bildschirm los und starrte durch einen Schleier heißer Tränen Zachary Benedict an, der auf sie zukam. »Sie Mistkerl!« stieß sie hervor und wich ihm rückwärts aus, als er näher kam.
    »Julie«, sagte Zack und faßte sie bei dem hilflosen Versuch, sie zu beruhigen, an den Schultern.
    »Rühren Sie mich nicht an!« schrie sie und bemühte sich, seine Hände abzuschütteln, während sie gleichzeitig seine Brust mit ihren Fäusten bearbeitete und ihr ganzer Leib vor Schluchzen bebte. »Mein Vater ist ein Pfarrer!« stieß sie unter Tränen hervor. »Er ist ein hochgeachteter Mann, und dank Ihnen steht seine Tochter jetzt als Hure da! Ich bin Lehrerin!« schrie sie hysterisch. »Ich unterrichte kleine Kinder! Glauben Sie, daß die mich weiter unterrichten lassen, jetzt, wo man weiß, daß ich mich mit einem entflohenen Mörder im Schnee herumgewälzt habe?«
    Die Erkenntnis, daß sie damit vermutlich recht hatte, traf Zack wie ein Pfeil, und er packte sie fester an den Schultern. »Julie ...«
    »Ich habe die letzten fünfzehn Jahre meines Lebens mit dem Versuch zugebracht«, schluchzte sie gebrochen und kämpfte mit neuer Kraft gegen seine Hände, »mich ordentlich zu benehmen. Und das habe ich getan.« Sie weinte, und der Klang ihrer tränenerstickten Stimme traf Zack tief, obwohl er die Ursache nicht ganz verstand. »Und es war alles - alles umsonst!«
    Als hätten ihre Kräfte sich plötzlich erschöpft, hörte sie auf sich zu wehren, und ihr Kopf fiel nach vorne; doch ihre Schultern wurden nach wie vor von Schluchzern geschüttelt. »Ich habe mir solche Mühe gegeben«, stieß sie mit tränenerstickter Stimme hervor. »Ich bin Lehrerin geworden, damit sie stolz auf mich sein konnten. Ich - ich gehe in die Kirche, und ich unterrichte in der Sonntagsschule. Auch das werden sie mich nicht mehr tun lassen, nachdem ...«
    Auf einmal konnte Zack die Last ihrer Trauer und seiner Schuld nicht länger ertragen. »Hör auf, bitte«, flüsterte er und nahm sie so fest in seine Arme, daß ihr Gesicht gegen seine Brust gedrückt wurde. »Ich verstehe es ja, und es tut mir leid. Wenn das alles vorüber ist, werde ich dafür sorgen, daß sie die Wahrheit erfahren.«
    »Sie verstehen es!« wiederholte sie bitter und hob ihr tränenüberströmtes, vorwurfsvolles Gesicht zu seinem. »Wie kann jemand wie Sie wissen, wie ich mich fühle!« Jemand wie er. Ein wildes Tier wie er. »O doch, ich weiß es!« sagte er mit schneidender Stimme, während er sie von sich wegschob und so lange schüttelte, bis sie ihn anblickte. »Ich weiß genau, wie man sich fühlt, wenn man für etwas verachtet wird, das man nicht getan hat!«
    Julie schluckte ihren Protest über seine Grobheit hinunter, als sie die Wut auf seinem Gesicht und das Glitzern in seinen Augen sah. Seine Finger gruben sich in ihre Arme, und seine Stimme war rauh. »Ich habe niemanden umgebracht! Hörst du? Lüg mich an, wenn es sein muß, aber sag, daß du mir glaubst! Sag es! Ich will es endlich einmal von jemand hören!«
    Da sie gerade eben eine winzige Kostprobe davon zu spüren bekommen hatte, wie er sich fühlen mußte, wenn er wirklich unschuldig war, zuckte Julie bei dem Gedanken daran, wie ihm wohl zumute war, innerlich zusammen. War er tatsächlich unschuldig, dann ... Sie schluckte, ihre tränenverschleierten Augen suchten sein Gesicht, und dann sprach sie ihre Gedanken laut aus: »Ich glaube Ihnen!« flüsterte sie, und neue Tränen strömten durch die Wimpern über ihre Wangen. »Wirklich.«
    Zack hörte den Ernst in ihrer tränenerstickten Stimme; in ihren blauen Augen erkannte er echtes Mitgefühl, und tief in seinem Inneren begann die Wand aus Eis, die jahrelang sein Herz umgeben hatte, langsam zu schmelzen. Er hob seine Hand, legte sie auf ihre zarte Wange und wischte mit dem Daumen hilflos ihre Tränen fort. »Weine nicht wegen mir«, murmelte er mit heiserer Stimme.
    »Ich glaube dir!« wiederholte sie, und die sanfte, doch entschlossene Art ihrer Antwort ließ den letzten Rest seiner Zurückhaltung dahinschmelzen. Zack schluckte an einem

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