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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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abend - ich möchte, daß du weißt, daß ich es herrlich fand, als du mich geküßt hast. Ich wollte nicht, daß du aufhörst, und das hat mir angst gemacht. Es hatte nichts damit zu tun, daß du im Gefängnis warst, es war nur, weil - weil ich die Selbstbeherrschung zu verlieren schien, und das ist mir noch nie zuvor passiert.« Sie wußte, daß er wahrscheinlich kein Wort von dem hörte, was sie sagte, und schwieg, bis sein Körper von weiteren Kälteschauern geschüttelt wurde. »Zittern ist gut«, sagte sie laut und überlegte dabei fieberhaft, ob sie nicht doch noch irgend etwas für ihn tun könnte. Plötzlich fielen ihr die Bernhardinerhunde ein, die kleine Fäßchen um den Hals trugen; sie schnalzte mit den Fingern und sprang auf. Wenige Minuten später kehrte sie mit einem Glas voll Brandy und mit einer Neuigkeit, die sie im Küchenradio gehört hatte, ins Zimmer zurück. »Zack«, sagte sie aufgeregt, während sie sich neben ihn setzte und ihren Arm unter seinen Kopf schob, so daß sie ihm das Glas an den Mund setzen konnte, »trink das und versuche zu verstehen, was ich dir jetzt sage: Eben haben sie im Radio gebracht, daß dein Freund - Dominic Sandini - in Amarillo im Krankenhaus liegt. Es geht ihm besser! Verstehst du mich? Er ist nicht tot. Er ist jetzt bei Bewußtsein. Man glaubt, daß der Mann aus der Krankenstation, der die falsche Information von seinem Tod durchgab, damit versucht hat, den Protest der Häftlinge in einen richtigen Aufstand umzuwandeln, was ihm auch gelungen ist ... Zack?«
    Da es ihr trotz mühsamer, minutenlanger Versuche nicht gelungen war, ihm mehr als einen Teelöffel voll Brandy einzuflößen, gab Julie auf. Ihr war klar, daß sie das Telefon, das er versteckt hatte, finden und einen Arzt rufen könnte. Doch ein Arzt würde ihn erkennen, und dann käme er wieder ins Gefängnis, und er hatte gesagt, daß er lieber sterben wolle, als dorthin zurückzukehren.
    Tränen der Verzweiflung und der Erschöpfung liefen ihr über die Wangen, während die Minuten verstrichen und sie verzweifelt überlegte, was sie noch für ihn tun könnte. Schließlich entschied sie sich für ein geflüstertes Gebet. »Lieber Gott, bitte hilf mir«, betete sie. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, warum du uns zwei zusammengebracht hast. Ich verstehe nicht, warum du mich soviel für ihn empfinden läßt und warum du willst, daß ich bei ihm bleibe, aber irgendwie weiß ich, daß du es so willst. Ich weiß es, weil ... weil ich mich dir nicht mehr so nahe gefühlt habe, seit ich ein kleines Mädchen war - seitdem du mich zu den Mathisons gebracht hast.«
    Julie holte tief Luft und wischte sich die Tränen aus den Augen, doch als sie ihr Gebet beendete, klang ihre Stimme schon viel zuversichtlicher. »Bitte hilf uns.«
    Einen Augenblick später sah sie Zack an und bemerkte, daß sein Körper von immer stärkeren Kälteschauern geschüttelt wurde, dann rutschte er tiefer unter die Decken. Als ihr klar wurde, daß er schlief und nicht, wie sie befürchtet hatte, bewußtlos war, beugte sie sich über ihn und küßte ihn auf die Stirn. »Zittere nur weiter«, flüsterte sie zärtlich. »Zittern ist sehr gut.«
    Ohne zu bemerken, daß seine bernsteinfarbenen Augen sich kurz öffneten und dann wieder schlossen, stand Julie auf und ging ins Bad, um heiß zu duschen.

29
    Sie war gerade dabei, wieder in den Bademantel zu schlüpfen, als ihr einfiel, daß sie eigentlich zumindest das Telefon, das er versteckt hatte, suchen und ihre Eltern anrufen könnte, um sie wissen zu lassen, daß es ihr gut ginge und daß sie in Sicherheit wäre. Beim Bett blieb sie noch einmal stehen, legte die Hand auf Zacks Stirn und beobachtete seine Atmung. Seine Temperatur fühlte sich wesentlich normaler an, und er atmete jetzt tiefer, im regelmäßigen Rhythmus eines Schlafs der Erschöpfung. Mit vor Erleichterung weichen Knien wandte sie sich ab und legte neues Holz auf das prasselnde Kaminfeuer. Zufrieden, daß er es jetzt warm genug hatte, ließ sie ihn schlafen und ging, die Tür hinter sich schließend, das Telefon suchen. Es schien ihr logisch, die Suche in dem Zimmer zu beginnen, in dem er schlief, deshalb öffnete sie seine Schlafzimmertür - und blieb, überrascht von dem unglaublichen Luxus des Raumes, erstaunt stehen. Sie hatte ihr Schlafzimmer mit dem offenen Steinkamin, den verspiegelten Türen und dem geräumigen, gefliesten Bad für den Gipfel der Eleganz gehalten, doch dieser Raum war viermal so groß

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