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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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einfach nicht über sich, vor allem nicht bei einem Anderthalb-Meter-Bildschirm, auf dem sie jedes Detail seiner Liebesszenen erkennen konnte. »Ich - ich weiß nicht«, sagte sie nach einer ganzen Weile. »Such du ein paar aus, und ich sage dir dann, welchen davon wir nehmen.«
    »Okay. Aber sag mir wenigstens, welche Schauspieler du magst.«
    »Bei älteren Filmen«, antwortete sie, »Paul Newman, Robert Redford und Steve McQueen.«
    Zack blickte unverwandt in das Regal. Er war überrascht, daß sie nicht einmal aus purer Höflichkeit seinen Namen nannte. Überrascht und auch etwas verletzt. Obwohl - genaugenommen fielen seine Arbeiten eigentlich nicht in die Kategorie »ältere Filme«. Sämtliche vorhandenen Filme der Schauspieler, die sie erwähnt hatte, ignorierend, sagte er: »Hier sind hauptsächlich Spielfilme aus den letzten zehn Jahren. Welche neueren Schauspieler magst du?« Er wartete darauf, daß sie seinen Namen nannte.
    »Hmm ... Kevin Costner, Michael Douglas, Tom Cruise, Richard Gere, Harrison Ford, Patrick Swayze, Mel Gibson«, ratterte Julie die Namen sämtlicher Schauspieler herunter, die ihr einfielen, »und Sylvester Stallone!«
    »Swayze, Gibson, Stallone und von damals McQueen ...«, wiederholte Zack verächtlich, der inzwischen über Gebühr gekränkt war, daß sein Name in der Liste ihrer Lieblingsschauspieler nicht auftauchte. »Seit wann hast du denn eigentlich diese seltsame Vorliebe für kleine Männer?«
    »Klein?« Julie blickte ihn überrascht an. »Sind sie klein?«
    »Kleinwüchsig«, erwiderte Zack und wußte genau, daß er die Unwahrheit sagte und ausgesprochen unfair war.
    »Steve McQueen war klein?« fragte sie, fasziniert über sein Insider-Wissen. »Da wäre ich nie drauf gekommen -ich habe ihn früher immer für schrecklich männlich gehalten.«
    »Er war auch sehr männlich«, erwiderte Zack unwirsch, wandte sich wieder dem Videoschrank zu und gab vor, sich völlig auf dessen Inhalt zu konzentrieren. »Aber leider war er kein guter Schauspieler.«
    Noch immer verärgert darüber, daß Zack sich für Filme interessierte und keine Anstalten zu machen schien, den wahren Mörder seiner Frau zu suchen und somit seine Unschuld beweisen zu können, kam Julie plötzlich die Idee, daß es ihn vielleicht animieren würde, wenn sie ihn vorsichtig an die Vorzüge seines früheren Lebens erinnerte. Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte. »Ich wette, du hast Robert Redford gekannt?«
    »Ja.«
    »Wie ist er so?«
    »Klein.«
    »Er ist nicht klein!«
    »Ich habe nicht gesagt, daß er ein Zwerg ist, ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß er nicht besonders groß gewachsen ist.«
    Trotz seiner wenig ermutigenden Haltung bohrte sie weiter: »Du warst doch sicher mit einer Menge Schauspieler eng befreundet ... mit Leuten wie Paul Newman und Kevin Costner und Harrison Ford und Michael Douglas?«
    Keine Antwort.
    »Warst du?«
    »War ich was?«
    »Eng mit ihnen befreundet.«
    »Wir sind nicht miteinander ins Bett gegangen, wenn du das meinst.«
    Julie verschluckte sich fast vor Lachen. »Warum sagst du das? Du weißt genau, daß ich etwas völlig anderes gemeint habe.«
    Zack zog Filme mit Costner, Swayze, Ford und Douglas aus dem Schrank. »Hier, such dir was aus.«
    »Den obersten, Dirty Dancing«, sagte Julie lächelnd, obwohl sie es haßte, ihre kurze gemeinsame Zeit damit zu verschwenden, Spielfilme anzusehen.
    »Ich kann einfach nicht glauben, daß du das wirklich sehen willst«, sagte er abfällig und steckte Swayzes Film in den Videorecorder.
    »Du hast ihn ausgesucht.«
    »Du wolltest ihn sehen«, konterte Zack, erfolglos bemüht, gleichgültig zu klingen. Zwölf Jahre lang hatte es ihn gestört, daß alle Frauen ihn zu vergöttern schienen, daß jede einzelne ihm immer wieder versichert hatte, er sei ihr abso-luter Lieblingsschauspieler. Sie hatten ihn auf Partys verfolgt, ihn in Restaurants beim Essen gestört, ihn auf der Straße angehalten, waren seinem Wagen nachgelaufen und hatten ihm Hotelschlüssel in die Taschen geschoben. Jetzt, da er sich zum ersten Mal in seinem Leben wünschte, daß eine Frau seine Arbeit bewunderte, schien sie alle anderen Schauspieler ihm vorzuziehen. Er drückte den Start - Knopf auf der Fernbedienung, und schweigend sahen sie den Vorspann ablaufen.
    »Willst du Popcorn?«
    »Nein danke.«
    Julie musterte ihn verstohlen; sie versuchte herauszufinden, was er hatte. Sehnte er sich jetzt nach seinem ehemaligen Leben? Wenn ja, dann war das gar

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