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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sie für sich zu gewinnen. Trotz seiner Kultiviertheit, der maßgefertigten Kleidung, der eigenen Yacht und dem Privatflugzeug war Matt jedoch im Herzen ein Straßenkämpfer geblieben. Das wußte sie, und dafür liebte sie ihn auch. Sie liebte diese rücksichtslose Stärke an ihm, obgleich sie wußte, daß dieser Charakterzug schuld daran war, daß er jetzt ohne Rücksicht auf mögliche Folgen das tat, was er für richtig hielt. Er war von Zachary Benedicts Unschuld überzeugt, und mehr brauchte es nicht, um seine Handlungsweise zu rechtfertigen. Obwohl sie wußte, daß es sinnlos und vermutlich auch unnötig war, hatte sie darauf bestanden, ihn heute nachmittag zu begleiten, um dafür zu sorgen, daß er kein größeres Risiko einging als unbedingt nötig.
    »Warum lächelst du so?« fragte er.
    »Weil ich dich liebe«, gestand sie lachend. »Und warum lächelst du?«
    »Weil du mich liebst«, flüsterte er zärtlich, nahm sie in den Arm und zog sie an sich. »Und«, gab er zu, »auch wegen dem hier.« Aus der Jackentasche zog er den Brief, den Zack ihm geschrieben hatte.
    »Du hast gesagt, das sei nur eine Liste mit Instruktionen, Julie Mathison betreffend. Was ist so komisch an einer Liste mit Instruktionen?«
    »Genau das - daß es eine Liste mit Instruktionen ist. Als Zack ins Gefängnis mußte, besaß er ein sehr großes Vermögen, das er weltweit investiert hatte. Und weißt du, wie viele Instruktionen er mir gab, als er mir die Vollmacht darüber erteilte?«
    »Nein. Wie viele?«
    »Eine einzige«, sagte er grinsend und hob den Zeigefinger. »Er sagte: >Versuch einfach, mich vor dem Bankrott zu bewahren«
    Meredith lachte, und Matt blickte aus dem Fenster, während das Flugzeug rasch an Höhe verlor und auf der Landebahn aufsetzte. Die untergehende Sonne spiegelte sich auf den silbergrauen Tragflächen. »Joe ist mit dem Auto da«, sagte er. Ihr Chauffeur war am Vormittag mit einem Linienflug nach Dallas gekommen und hatte dort einen unauffälligen Wagen gemietet und ihn hierher gefahren, um sie abzuholen. Matt wollte möglichst unerkannt ankommen und abfliegen, was hieß, daß sie kein Taxi zum Flughafen bestellen konnten, obwohl es in Keaton sehr wohl einen Taxi-Service gab.
    »Irgendwelche Probleme, Joe?« fragte er, als sie in den Fond des Wagens stiegen.
    »Nö«, antwortete er fröhlich, während er das Gaspedal voll durchtrat und das Auto in seiner gewohnten Rennfahrermanier das Rollfeld entlangjagte. »Bin vor einer Stunde angekommen und habe mir Julie Mathisons Haus angeschaut. Vor der Tür standen eine Menge Kinderfahrräder.«
    Meredith klammerte sich an Matts Arm, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und schloß resigniert die Augen im Hinblick auf Joes lebensgefährliche Fahrweise. Um sich davon abzulenken, griff sie das Thema wieder auf, über das sie im Flugzeug gesprochen hatten: »Was für Instruktionen hat Zack dir hinsichtlich Julie Mathison denn erteilt?«
    Matt zog das zusammengefaltete Blatt aus einer Manteltasche, überflog die ersten paar Zeilen und sagte dann trocken: »Unter anderem bin ich beauftragt, genau darauf zu achten, wie sie aussieht, und festzustellen, ob sie abgenommen hat oder unter Schlaflosigkeit leidet.«
    Zack Benedicts ungewöhnliche Sorge um seine frühere Geisel stimmte Meredith ihm gegenüber augenblicklich milder. »Wie denkt er sich das? Woher sollst du wissen, ob sie abgenommen hat, wenn du nicht weißt, wie sie vorher ausgesehen hat?«
    »Ich kann nur vermuten, daß der Streß, unter dem Zack steht, ihn doch sehr mitgenommen hat.« Da Matt nicht zeigen wollte, wie sehr ihn das beunruhigte, fuhr er leichthin fort: »Der nächste Punkt auf der Liste wird dir gefallen. Ich soll auch herausfinden, ob sie schwanger ist oder nicht.«
    »Indem du sie ansiehst?«, rief Meredith, während Joe das Tempo verlangsamte und in eine baumgesäumte Nebenstraße einbog.
    »Nein, ich glaube, ich soll sie danach fragen, und deshalb bin ich auch so froh darüber, daß du dich bereiterklärt hast, mich zu begleiten. Sollte sie abstreiten, ein Kind von ihm zu erwarten, will Zack von mir wissen, ob ich ihr glaube oder nicht.«
    »Wenn sie nicht einen sehr frühen Schwangerschaftstest gemacht hat, könnte es sein, daß sie es selber noch nicht weiß. Es ist kaum drei Wochen her, daß sie sich in Colorado getrennt haben.« Meredith zog ihre Handschuhe an, als Joe O'Hara das Auto mit quietschenden Reifen zum Stehen brachte. Sie hielten vor einem hübschen einstöckigen Haus, vor

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