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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Lebensstil nur dann hätten beibehalten können, wenn sie weiter gearbeitet und eine fette Abfindung durch die Scheidung von Zack kassiert hätte. Wie auch immer, sie war nie ein besonderer Publikumsliebling, außer wenn Zack Regie führte, und von dem Augenblick an, wo die Presse Wind davon bekommen hätte, daß sie ihn betrog, wäre ihre Popularität - und damit auch ihr Einkommen - vermutlich ganz schnell dahingeschwunden.
    Jetzt, da wir wissen, daß Austin gleichzeitig noch mit einer anderen Frau ein Verhältnis hatte, widerlegt das so ziemlich seine Aussage, daß er ganz verrückt nach Rachel war. Und das wiederum läßt die Möglichkeit offen, daß sein Interesse an ihr in erster Linie finanzieller Natur war; und als sie ihre finanzielle Zukunft dadurch verspielte, daß sie sich mit ihm in Zacks Suite erwischen ließ, beschloß er, sich ihrer zu entledigen. Es ist natürlich auch möglich, daß er von vornherein gar nicht die Absicht hatte, sie zu heiraten, und daß er sie deshalb umbrachte, weil sie ihn unter Druck setzte. Wer weiß. Darüber hinaus war Austin der einzige, der das Gewehr während der Filmszene buchstäblich in der Hand hielt. Selbst wenn Zack das Drehbuch nicht verändert hätte, so daß der erste Schuß von Rachel und nicht von Austin abgefeuert worden wäre, hätte Austin in jedem Fall die Möglichkeit gehabt, das Gewehr so hinzudrehen, daß der Lauf auf sie und nicht auf ihn zeigte, wenn der Schuß losging.«
    Julie schauderte. »Weiß Zack davon?«
    »Ja.«
    »Was hat er gesagt? Ich meine, freut er sich darüber?«
    »Sich freuen?« wiederholte er bitter lachend. »Wenn Sie für ein Verbrechen verurteilt worden wären, das jemand anderer begangen hat, und wenn Sie überhaupt keine Möglichkeit hätten, etwas an Ihrer Situation zu ändern, würden Sie sich dann freuen zu erfahren, daß der Mensch, den Sie am meisten hassen, vermutlich derjenige ist, dem Sie Ihr ganzes Unglück zu verdanken haben? Und dann ist da noch etwas«, fügte er hinzu. »Wir haben auch Hinweise entdeckt, die andere Leute belasten, die damals in Dallas am Drehort waren. Diana Copeland, Emily McDaniels und Tommy Newton sind demnach mindestens so verdächtig wie Austin.«
    »Was für Hinweise?«
    »Zum einen hatte Diane Copeland vor Jahren eine Affäre mit Austin, die aber angeblich längst vorbei war. Trotzdem war sie noch eifersüchtig genug auf Rachel, um lange nach Ende des Prozesses herumzuerzählen, sie sei froh darüber, daß Rachel tot sei. Vielleicht war sie eifersüchtig genug, um selber für ihren Tod zu sorgen. Und dann ist da Emily McDaniels, die nach dem Mord über ein Jahr lang alle möglichen Beruhigungsmittel verordnet bekam, was für jemand, der angeblich nur ein völlig unbeteiligter Beobachter war, doch eine recht übertriebene Reaktion ist, finden Sie nicht? Tommy Newton, der bei dem Film als Regieassistent mitwirkte, brauchte ebenfalls verdächtig lange, um sich von dem Schock des Mordes zu erholen, obwohl es freilich kein Geheimnis ist, was er für Austin empfand. Da haben wir also«, schloß er bitter, »lauter neue Erkenntnisse, die uns überhaupt nichts nützen, weil sie gleichzeitig gegen verschiedene Leute sprechen.«
    »Oh, aber das muß doch nicht unbedingt so sein. Ich meine, man könnte doch die Polizei oder die Staatsanwaltschaft - oder wer auch immer dafür zuständig ist - veranlassen, diesen neuen Informationen nachzugehen.«
    »Die Justiz unseres Landes«, widersprach er zornig, »hat Zack für schuldig befunden, ihn verhaftet und hinter Gitter gebracht. Es tut mir leid, Ihnen Ihre Illusionen rauben zu müssen, aber die Behörden wären die letzten, die den Fall wiederaufrollen würden, weil sie damit zugeben müßten, sich seinerzeit geirrt zu haben. Wenn wir auf einen unumstößlichen Beweis stoßen sollten, daß Austin oder jemand anderer schuldig ist, würde ich damit zuerst zu Zacks Anwälten gehen und es in die Presse bringen. Würde ich zuerst die Behörden verständigen, täten die bestimmt alles, um die ganze Sache zu vertuschen. Unser Problem ist, daß wir wohl nicht viel mehr herausfinden werden als wir schon haben. Wochenlang haben wir versucht, die Frau zu finden, die damals bei Austin war. Austin selbst streitet ab, daß es jemand anderen neben Rachel gegeben hat. Er sagt, der Hotelpage würde sich irren, die Stimme, die er gehört hätte, wäre ganz sicher aus dem Fernseher gekommen.« Matt sprach jetzt sanfter, als ob er dadurch den Schlag mildem könnte, den er ihr

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