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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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vier oder fünf Monate lang miteinander leben und sich abmühen und dann wieder jeder seiner Wege gehen, bis sie sich vielleicht eines Tages bei einem anderen Film treffen.«
    »So schlimm kann es auch gar nicht sein«, gab er zu, »weil du es seit vielen Jahren in diesem Geschäft aushältst und trotzdem die süßeste und unverdorbenste junge Frau bist, die ich je kennengelernt habe.« Nachdenklich fuhr er fort: »Wirklich verblüffend, daß die ganze Sache mit dir und Tony und Diana und Rachel nicht schon während der Verhandlung herauskam.«
    Emily hob die Schultern. »Die Polizei hat nicht lange nach anderen Verdächtigen oder anderen Motiven gesucht. Sie wußten, daß Zack die Patrone, die Rachel getötet hat, in das Gewehr manipulierte. Wir alle wußten es. Dazu kam die Tatsache, daß er am Abend zuvor gedroht hatte, sie umzubringen - und daß er jeden erdenklichen Grund dazu hatte. Darüber hinaus war er auch der einzige, der über genug Mumm verfügte, das zu tun.«
    »Er hat vielleicht genügend Mumm gehabt, aber er muß auch verdammt arrogant gewesen sein, um zu glauben, daß er tatsächlich damit durchkommen würde.«
    »Arrogant war er«, stimmte Emily bei, doch dabei lächelte sie verträumt, und in ihrer Stimme klang deutlich Bewunderung mit. »Zack war wie ... wie eine unglaublich mitreißende Kraft. Er hatte so viele Seiten, daß man nie wußte, welche er einem als nächste zeigen würde. Er konnte unglaublich geistreich, warmherzig, höflich und charmant sein, und dann war er wieder völlig ernst und verschlossen.«
    »Das klingt, als sei er ein verdammt netter Bursche.«
    »Aber er konnte sich auch brutal, kalt und herzlos benehmen.«
    »Nach reiflicher Überlegung komme ich zu dem Schluß«, sagte Dick halb im Scherz, »daß er eine recht vielseitige Persönlichkeit sein muß.«
    »Sehr komplex zumindest«, gab Emily zu. »Und absolut unabhängig. Er tat, was er wollte und wann er es wollte, und kümmerte sich einen Dreck darum, was andere über ihn dachten. Damit machte er sich natürlich einen Haufen Feinde, aber selbst die Leute, die ihn verabscheuten, waren immer auf der Hut vor ihm. Es war ihm egal, wenn man ihn haßte, und er legte auch keinen gesteigerten Wert darauf, bewundert zu werden. Das einzige, woran ihm wirklich etwas lag, war seine Arbeit. Das wird dir jeder, der ihn kannte, bestätigen. Irgendwie schien er keine anderen Menschen zu brauchen ... ich meine, er ließ nie jemand wirklich an sich heran. Außer mir vielleicht. Ich glaube, ich stand ihm näher als sonst jemand.«
    »Erzähl mir jetzt bitte nicht, daß er in dich verliebt war. Eine weitere Dreiecksgeschichte könnte ich nicht mehr verkraften.«
    Emily lachte. »Ich war für ihn nichts weiter als ein Kind, und nur deshalb hat er mich auch so dicht an sich herangelassen. Er hat mit mir über Dinge geredet, über die er nicht einmal mit Rachel sprach.«
    »Was für Dinge zum Beispiel?«
    »Ich weiß nicht mehr genau - Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Tatsache, daß er sich für Astronomie begeisterte. Eines Abends, als wir auf einer Farm in der Nähe von Dallas Nachtaufnahmen machten, setzte er sich neben mich und zeigte mir die Sterne, sagte mir, wie sie hießen, und erzählte mir Geschichten über die Sternbilder und wie sie ihre Namen erhalten hatten. Dann kam Rachel heraus und fragte, was wir machten, und als ich es ihr sagte, war sie vollkommen überrascht, daß Zack sich für Astronomie interessierte und soviel darüber wußte.«
    »Und wie erklärst du dir in Anbetracht all dessen die Tatsache, daß er heute abend deinen Vater angerufen und euch alle bedroht hat?«
    Sie schwang die Beine über die Seite der Liege und setzte sich auf. »Ich bin überzeugt, daß der Anrufer irgendein Spinner war und daß mein Vater sich getäuscht hat«, sagte sie. »Mein Vater hat auch erzählt, daß er glaubt, jemanden beobachtet zu haben, der genau wie Zack Benedict aussieht. Er soll sich gestern abend in der Nähe der Wohnung meines Vaters herumgetrieben haben.«
    Der skeptische Blick ihres Ehemannes wich einem irritierten Ausdruck. »Könnte es sein, daß dein Vater betrunken war, als er dich anrief?«
    »Ich ... ich weiß es nicht. Kann sein. Sei bitte nicht so streng mit ihm«, sagte sie und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Jetzt, wo ich weg bin, ist er sehr einsam. Ich war sein ganzes Leben, und dann habe ich ihn verlassen, um dich zu heiraten.«
    »Du hast ihn nicht verlassen. Du bist seine Tochter, nicht seine

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