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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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vergessen, und deshalb sitzt Du in einer Falle, die Du Dir selber gestellt hast. Und das Komische an dem Ganzen ist, daß von uns allen Du und ich diejenigen sind, die so hemmungslos, so vollständig lieben, daß es unser ganzes Denken und Handeln bestimmt. Du hast mich sehr gern. Ich weiß das. Du hast einmal gesagt, Du würdest alles für mich tun, und jetzt bin ich dabei, das auf die Probe zu stellen, und das fällt mir furchtbar schwer. Aber die einzige andere Möglichkeit, die ich habe, wäre dasselbe zu tun, was Du mit Katherine gemacht hast - ich könnte mich von Zack, der mich liebt und mich braucht, abwenden und den Rest meines Lebens damit verbringen, mich dafür zu hassen und ihm dafür die Schuld zu geben, nur weil ich zu feige war, etwas für ihn zu riskieren.
    Wenn ich fort bin, werdet Ihr sicher noch mehr über Zack hören, schreckliche Gerüchte und bösartige, voreilige Schlußfolgerungen von Reportern und Polizisten und Leuten, die ihm nie persönlich begegnet sind. Ich wünschte mir so sehr, Ihr hättet ihn kennenlernen können. Da das nicht möglich ist, lasse ich Euch etwas von ihm da, das Euch einen kleinen Eindruck davon vermitteln wird, was für ein Mensch er wirklich ist. Es ist die Kopie eines Briefes, eines sehr persönlichen Briefes, den er mir geschrieben hat. Einige wenige Zeilen muß ich unlesbar machen, aber nicht, weil sie etwas enthielten, was Eure Meinung über ihn ändern würde, sondern weil sie sich auf jemand anderen beziehen, der uns beiden einen sehr wichtigen Gefallen getan hat. Wenn Ihr Zacks Brief lest, wird Euch sicherlich klar sein, daß der Mann, der ihn geschrieben hat, mich liebt und mich auf jede nur mögliche Art und Weise beschützen wird. Sobald wir zusammen sind, werden wir heiraten.
    Bis hierher war Julie bisher gekommen, aber es schien ihr irgendwie immer noch nicht genug. Sie nahm ihren Füller zur Hand und begann weiterzuschreiben:
    Carl, ich möchte, daß Du und Sara die Sachen aus meinem Haushalt bekommt, die Ihr für Euer neues Heim brauchen könnt. Denkt manchmal an mich, wenn Ihr meine Blumen gießt.
    Ted, in der obersten Schublade meiner Schlafzimmerkommode liegt ein Ring, der Dir gehört. Du wirst ihn sicher erkennen. Es ist der Ehering, den Du fortgeworfen hast, als Ihr beide Euch getrennt habt. Er gehört an Deinen Finger, mein geliebter, dummer Bruder. Probier ihn an, ob er noch paßt. Tu es um der alten Zeiten willen. Okay, tu es mir zuliebe. Kein anderer Ring wird jemals so gut auf Deinen Finger passen, und das weißt Du ganz genau! Auch wenn Katherine und Du wieder zusammen seid, werdet Ihr Euch ab und zu weh tun, aber Ihr werdet bestimmt nicht halb soviel leiden, wie Ihr es jetzt tut, wo Ihr nicht beieinander seid. Und ...
    Julie fuhr hoch, als die Ansagerin im Fernsehen sagte: »Wir unterbrechen unseren Sonderbericht über China, um Sie über die neueste Entwicklung im Fall Zachary Benedict zu informieren. Polizeiberichten zufolge wurde Benedict, dem vor kurzem die Flucht aus dem Staatsgefängnis in Amarillo glückte, wo er eine Haftstrafe von fünfundvierzig Jahren für die Ermordung seiner Ehefrau verbüßte, von einem früheren Bekannten in Los Angeles gesehen. Dieser Bekannte, dessen Identität zur Zeit noch geheimgehalten wird, sagte, es habe sich zweifellos um Benedict gehandelt. Die Fahndung nach Benedict wurde auf diese Nachricht hin verschärft fortgesetzt und konzentriert sich jetzt auf den Großraum L.A., weil zusätzlich noch weitere Meldungen vorliegen, denen zufolge Benedict heute telefonisch mehrere Leute bedroht hat, die seinerzeit bei den Dreharbeiten zu dem Film Destiny anwesend waren, in dessen Verlauf Benedicts Ehefrau, die Schauspielerin Rachel Evans, ermordet wurde. Die Polizei des Orange County bittet jeden, der mit den Dreharbeiten an dem Film Destiny zu tun hatte, extreme Vorsicht walten zu lassen, da Benedict vermutlich bewaffnet und sehr gefährlich ist.«
    Der Füller glitt Julie aus der Hand und fiel zusammen mit dem angefangenen Brief zu Boden, als sie aufsprang und den Bildschirm anstarrte. Bemüht, nicht völlig die Fassung zu verlieren, strich sie sich das Haar aus der Stirn und hob Stift und Papier auf. Es war ein böser Streich, entschied sie. Es mußte einfach ein schlechter Witz sein! Irgendein Verrückter gab sich als Zack aus, um Panik zu verbreiten und sich wichtig zu machen.
    Natürlich, ein Verrückter, was sonst, redete sie sich ein, während sie den Fernseher ausschaltete und zu Bett ging.
    Doch sie

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