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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nach.

58
    Tony Austin hörte ein Geräusch hinter sich und streckte seine Hand aus, um seine Nachttischlampe einzuschalten, als er bemerkte, daß sich die Vorhänge neben der Glasschiebetür bewegten. »Laß das Licht aus!« befahl die Stimme, und ein Schatten löste sich aus den Vorhängen. »Ich kann dich von hier aus hervorragend sehen.«
    »Ich brauche kein Licht, um deine Stimme zu erkennen! Warum zum Teufel bist du nicht zur Vordertür reingekommen?« fragte Austin, zog seine Hand zurück und versuchte, seine Überraschung hinter einem Tonfall der Verachtung zu verbergen. »Ich hab' sie extra für dich offengelassen.«
    »Kannst du dir vorstellen, wie lange ich mir schon wünsche, dich umzubringen?«
    »Vor fünf Jahren hattest du eine Chance. Du hast sie verpaßt. Wo ist das Geld?«
    »Du bist ein Vampir, du saugst die Menschen aus.«
    »Sei still und gib mir die Moneten.«
    Der Schatten beim Vorhang hob eine Hand, und da sah Tony die Waffe. »Sei kein Dummkopf! Wenn du mich jetzt umbringst, werden sie keine vierundzwanzig Stunden brauchen, um herauszufinden, daß du es warst.«
    »Nein! Eben nicht. Zack Benedict läuft frei herum, er möchte sich rächen, hast du das noch nicht mitbekommen?« Die Stimme klang schrill, aber eiskalt. »Er macht Drohanrufe. Die Leute glauben, ich hätte auch einen bekommen. Dafür habe ich schon gesorgt. Man wird glauben, er hätte dich umgebracht. Ich habe so verdammt lange auf diesen Moment gewartet ...«Er hob die Waffe und entsicherte sie ...
    »Du bist verrückt! Wenn du mich umbringst, werden sie in ...«
    Das Hohlspitz-Geschoß traf Tony Austins Brust gleich unterhalb des Schlüsselbeins. Es verfehlte sein Herz, doch das spielte keine Rolle, denn es zerbarst in seinem Brustraum in unzählige Teile, die ihn augenblicklich töteten.

59
    »Wie schön, daß wir wieder einmal alle gemeinsam zum Abendessen zusammengefunden haben«, sagte Mrs. Mathison zu Julie, als sie aufstand, um ihrer Tochter dabei zu helfen, den Tisch abzuräumen. »Wir sollten damit nicht immer auf besondere Gelegenheiten warten, wie wir es inzwischen leider allzuoft tun«, fügte sie hinzu.
    Julie nahm vier Gläser in die Hand und lächelte ihre Mutter an. Ohne daß die anderen es wußten, war es sehr wohl eine besondere Gelegenheit, ein ganz besonderer Anlaß sogar - es war der letzte Abend, den sie mit ihnen zusammen verbrachte, der letzte für immer. Denn am nächsten Morgen würde sie zu Zack fliegen.
    »Bist du ganz sicher, daß Carl und ich nicht doch noch bleiben sollen, um das Eßzimmer wieder in Ordnung zu bringen?« fragte Sara, während Carl ihr in den Mantel half. »Carl will zwar noch ins Fitneß-Center, aber da kann er auch eine halbe Stunde später hingehen.«
    »Nein, verschwindet ruhig«, sagte Julie und ging rasch ins Wohnzimmer, um erst Sara und dann Carl zu umarmen. Beide Umarmungen dauerten länger als üblich, und beiden gab sie einen Kuß auf die Wange. Schließlich war dies ihr Abschied. »Paßt gut auf euch auf, ihr beiden«, flüsterte sie ihnen zu.
    »Wir wohnen ja nur eine halbe Meile von hier entfernt«, bemerkte Carl trocken. Julie blickte ihnen nach, wie sie den Bürgersteig entlanggingen; so würde sie sie in Erinnerung behalten. Dann schloß sie die Tür. Ted und ihr Vater hatten es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht, um die Nachrichten anzuschauen, und Katherine half Mrs. Mathison, den Tisch abzuräumen.
    »Sara ist wirklich ein liebes Mädchen«, sagte Julies Mutter, als sie mit ihrer Tochter allein in der Küche war. »Sie und Carl passen so gut zusammen, und sie sind sehr glücklich miteinander.« Einen Blick über die Schulter ins Eßzimmer werfend, wo Katherine gerade die Teller zusammenstellte, flüsterte sie: »Ich denke, Ted und Katherine haben wieder zusammengefunden, meinst du nicht auch? Katherine war damals so jung, aber inzwischen ist sie viel ruhiger und auch erwachsener geworden. Ted hat sie doch so sehr geliebt. Er ist nie wirklich über sie weggekommen.«
    Julie lächelte bedrückt, während sie den Stapel Teller, den Katherine in die Küche gebracht hatte, in die Spülmaschine räumte. »Mach dir lieber keine allzugroßen Hoffnungen. Ich war es, die Katherine für heute abend eingeladen hat, nicht Ted. Er trifft sich immer noch mit Grace Halvers. Ich glaube, er versucht, seine Zuneigung zu Katherine zu verdrängen.«
    »Julie, stimmt irgend etwas nicht mit dir? Du wirkst heute abend so seltsam. So, als ob du mit deinen Gedanken ganz woanders

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