Periode Totalausfall
aufgefundenen Spätdaten von Zon ta-City (Luna), Mars und erforschten Nebenstationen wird festge stellt, daß die Großoffensive der Deneber am 18. April 2011 (Realzeit-Umrechnungsquotient) in ihr Endstadium tritt. Die Anwendung der neuen Geheimwaffe »Rotes Leuchten« ist nach den erfolgreich verlaufenen Testangriffen der ersten Aprildekade beschlossen.
Mit einem großen Flüchtlingsstrom ist zu rechnen. Es werden etwa einhundert Millionen Marsianer auf der Erde eintreffen.
Erdbeben und Wirbelstürme werden die Vorboten des Atlantis-Untergangs sein. Die Kommandanten der Rettungseinheiten können sich nicht immer nach den strengen Sicherheits-Einflugbestimmungen für Großraumschiffe richten. Viele von ihnen werden im Raum zwischen Mars und Erde angegriffen. Notlandungen und Abstürze werden zur Regel.
Es wird dringend empfohlen, das GWA-Zeitteam auf Atlantis abzuschirmen. Beide Atom-U-Boote liegen in Bereitschaft. Sie sind in der Lage, das gefährdete Einsatzpersonal aufzunehmen und große Meerestiefen aufzusuchen.
Bei Aktionen solcher Art ist der südatlantische Seeraum anzulaufen. Der Kanal zwischen Europa und Atlantis bietet keinen ausreichenden Schutz vor nuklearen Reaktionen an den Grenzen der irdischen Lufthülle, in der Atmosphäre oder nahe dem Boden.
Die Entscheidung bleibt dem Chef des Einsatzteams überlassen.
Auf dem Planeten Mars und im Stab der marsianischen Systemverteidigung beginnt am 18. 4. 2011 die »Periode des Totalausfalls«.
Die Umrechnungsprogrammierung der Er-Rif-Automatiken auf die Atlantis-Zeitabläufe ist erfolgt. Die bevorstehenden Ereignisse können aus der Sicht der wissenden Zukunftsmenschen epochegenau abberufen werden.
Situations-Diagnostik vom 14.4.2011, c/o Brigadegeneral HC-9, Kurierübermittlung infolge Funkverbot durch SWORDFISH-Atom-U-Boot ONTARIO, Commander Herb J. Rittinger, autorisierter Geheimnisträger.
PLATO – GWA
Ausfertigung nach ALPHA-Order
1.
Die atomare Reaktion erfolgte in dem Moment, als der Mikrobandbetrachter auslief und die rote Lampe der Selbstvernichtungsautomatik hektisch zu blinken begann.
Ich schaute unwillkürlich auf den Datenkoordinator über dem stählernen Schott. Es war 6:26 Uhr am 18. April 2011 Realzeit.
Der Umrechnungsquotient für die Atlantische Epoche wurde ebenfalls auf dem Schirm als Leuchtzifferngruppe erkennbar. Wir hatten nicht mehr viel Zeit.
Ich vernahm das jäh aufklingende Tosen einer Umformerbank. Sie wandelte die thermische Energie unseres kompakt gebauten Deuterium-Atomreaktors in direkt verwertbaren elektrischen Strom um. Es geschah nach dem Scheuningschen Bereitstellungsprinzip.
Die im Betrachter aufzischende Glut ließ den Befehlshaber des Atom-U-Bootes ONTARIO, Commander Herb J. Rittinger, erschreckt zurückfahren.
Wir kniffen lediglich die Lider zusammen. Dinge dieser Art gehörten zu den Alltagsereignissen eines im Einsatz stehenden Schattens der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr. Es war selbstverständlich, daß streng geheime Mitteilungen wie die PLATOsche Situationsdiagnostik sofort nach dem Abspielen vernichtet wurden.
Viel schwerwiegender als der grelle, schnell verlöschende Glutball in der gepanzerten Abspulkammer des Geräts war das infernalische Donnern.
Das Boot lag innerhalb des Hafens von Bayronur an der Ostküste des Erdteils Atlantis auf Grund. Die Tauchtiefe betrug an dieser Stelle knapp vierzig Meter.
Wir waren uns darüber im klaren, daß die über uns lastende Wassersäule keinen ausreichenden Schutz
Weitere Kostenlose Bücher