Periode Totalausfall
östlichen Machthabern eigentlich große, raketentragende U-Kreuzer hatte aufspüren und im Ernstfall blitzschnell abwehren sollen.
Über diese düstere Epoche der neuen Menschheitsgeschichte waren wir glücklicherweise hinausgewachsen. Aus dem Weltraum auftauchende fremde Mächte, vor allem aber das unselige Erbe der ausgestorbenen Marsianer, hatten alle Völker des 21. Jahrhunderts gezwungen, zu einer Einheit zu verschmelzen. Niemand wäre mehr in der Lage gewesen, das Unheil allein abzuwehren.
Sagte ich »ausgestorbene Marsianer«?
Nun – in der Atlantischen Epoche, die aufzusuchen wir für nö tig gehalten hatten, lebten sie noch! Sie waren so aktiv wie nie zuvor und überdies dabei, ihre Stützpunktwelt namens Erde mitsamt allen darauf lebenden Menschen ihrer Machtstrategie zu opfern.
Admiral Saghon, Oberstkommandierender Mars, war entschlossen, den schon verlorenen Weltraumkrieg gegen die denebischen Invasoren im Nachhinein auf seine Art zu gewinnen.
Irgendwo auf unserer jungen, schönen Erde, die von der zweiten Menschheit des Jahres 2011 n. Chr. noch nichts ahnte, tickte eine Bombe.
Vielleicht war es auch etwas anderes. Wir wußten es noch nicht.
Saghon war gewillt, diese Langzeitwaffe dann zu zünden, wenn er sich mit den Resten seiner Schlachtverbände und den letzten Überlebenden des marsianischen Volkes irgendwo in den Tiefen des Alls in Sicherheit gebracht hatte.
Er wollte die Deneber von ihrem Sieg überzeugen, sie Erde und Mond besetzen lassen, um dann erst die Langzeitwaffe ein zusetzen. Fraglos würde sie zur Vernichtung der Invasoren führen – ganz sicher aber auch zur Vernichtung der Menschheit; das heißt, der Reste jener Menschheit, die nach dem Absinken des Erdteils Atlantis und der damit verbundenen Großen Flut noch übrigbleiben würden.
Nach unseren Forschungsergebnissen zu urteilen, würden das aber wesentlich mehr Menschen sein, darunter hochgebildete atlantische Flüchtlinge, als wir bislang angenommen hatten.
Wir konnten uns nicht vorstellen, wie sie von dem allgemeinen Chaos verschont bleiben sollten. Eine Waffe, die nichtmenschliche Intelligenzen eliminieren konnte, würde wohl vor menschlichen Körpern nicht haltmachen.
Das war unser Problem am 17. 4. 2011 – Realzeitbewertung.
Das Grollen verlief sich, die Erschütterungen des Meeresbodens ließen nach. Eine Stimme dröhnte aus den Rundruflautsprechern des Bootes.
»Ortung spricht. Die Explosion ereignete sich in Höhe der Landenge zwischen dem heutigen Südspanien und dem atlantischen Ostkap, Schlund von Lur genannt. An Chef Zeitkommando: Sir, die nukleare Reaktion hat in einer Höhe von etwa fünfzig Kilometer stattgefunden. Tiefer ist das abstürzende Raumschiff zu unserem Glück nicht in die Atmosphäre eingedrungen. Wäre es auf den gestauten Eismassen des Landengen-Schlundes explodiert, könnten wir jetzt schon mit einer Schmelzwasser-Flutwelle rechnen. Immerhin dürfte es auch im vorliegenden Falle unangenehm werden. Nach unserer Schätzung sind Teile der siebenhundert Kilometer langen Eisbarriere von den niederschlagenden Atomgluten erfaßt worden. Mit einer Sturmflut und Hochwasserstand ist zu rechnen.«
Ich vernahm eine unterdrückt ausgestoßene Verwünschung und drehte den Kopf.
Major Hannibal Othello Xerxes Utan, aktiver Einsatzschatten der GWA mit der Tarnbezeichnung MA-23, hatte schon immer einen besonderen »Charme« entwickelt. Seit unserem Eindringen in die graue Vergangenheit des Menschengeschlechts waren seine charakteristischen Äußerungen und Handlungen durchaus
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