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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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das La­by­rinth fin­den. Ich will nur vor­her fort sein. Fer­tig, Stea­mers. Las­sen Sie un­se­re Aus­rüs­tung nach oben brin­gen. Ich war­te kei­ne Mi­nu­te län­ger als nö­tig. Da­nach küm­mern Sie sich ge­fäl­ligst selbst um die­se ne­ben­säch­li­chen Be­ge­ben­hei­ten. Ma­chen Sie ei­ni­ge Auf­zeich­nun­gen für Ta­nahoyl. Am­bro fällt Ih­nen be­stimmt um den Hals.«
     
    Wir tru­gen mar­sia­nisch-at­lan­ti­sche Raum­an­zü­ge in Kampf­aus­füh­rung, mar­sia­ni­sche Ori­gi­nal­waf­fen. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­te und über­dies al­les, was die Be­sat­zung ei­nes schwe­ren Jä­gers der TO­ROFT-Klas­se zu be­sit­zen hat­te.
    Mei­ne Fo­li­en­mas­ke war ta­del­los in Ord­nung. Die­se Aus­füh­rung konn­te mo­na­te­lang ge­tra­gen wer­den, wenn sie nur sau­er­stoffan­ge­rei­cher­tes Blut zu­ge­führt be­kam. Das ver­lang­te das Bio­ge­we­be nun ein­mal.
    Nar­pha hat­te den Jä­ger mit den An­ti­gra­vi­ta­ti­ons-Schwe­be­fel­dern aus der Hal­le bug­siert und war mit so atem­be­rau­ben­den Wer­ten ge­st­ar­tet, daß uns die Al­mo­ha­den bes­ten­falls als zu­cken­den, ge­gen den Him­mel ra­sen­den Blitz hat­ten se­hen kön­nen. Für uns war die Epi­so­de ab­ge­schlos­sen, so reiz­voll sie auch war.
    Ehe der Pho­ro­ser in den Raum star­te­te, hat­te er noch ei­ne For­de­rung ge­stellt. Er hat­te nach­se­hen wol­len, ob der Erd­teil Lur­ca­ri­on, al­so At­lan­tis, wirk­lich nicht mehr exis­tier­te.
    Des­halb wa­ren wir nach Wes­ten ge­braust. Be­reits nach we­ni­gen Mi­nu­ten hat­te er auf sei­nen Bild­schir­men die Wo­gen des Mit­te­l­at­lan­tiks ge­se­hen. Das Eis war ver­schwun­den, die nörd­lich lie­gen­den Fest­land­mas­sen tru­gen wo­gen­de Wäl­der.
    Bei die­sem An­blick hat­te er mir wort­los zu­ge­nickt, sei­ne vor­jus­tier­ten Au­to­ma­ten ein­ge­schal­tet und die Ma­schi­ne auf die Heck-Im­puls­dü­se ge­stellt.
    Die An­druck­ab­sor­ber ar­bei­te­ten feh­ler­frei. Wir er­reich­ten die Mond­bahn nach knapp zwan­zig Mi­nu­ten »ver­hal­te­nen« Flug­es und schwenk­ten zu ei­ner Or­bi­tel­lip­se ein.
    Es war 12:46 Uhr am 20. April 2011, Real­zeit­be­wer­tung.
    Nar­pha re­du­zier­te die noch ho­he Fahrt durch einen kräf­ti­gen Ge­gen­schub und schlug ei­ne en­ge­re Or­bit­bahn ein. Wir be­fan­den uns über der der­zei­ti­gen Ta­ges­halb­ku­gel des Mon­des; der von der Er­de ab­ge­wen­de­ten Hälf­te. Wir Men­schen hat­ten sie im­mer als »un­sicht­ba­re Rück­sei­te« an­ge­spro­chen.
    Ich be­merk­te, daß der Pho­ro­ser wie ge­bannt auf sei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­te starr­te. Als er vor ei­ni­gen Ta­gen das letz­te Mal den Tra­ban­ten an­flog, um He­dsche­nin ab­zu­ho­len, hat­te er sich durch die feu­ern­den Schlacht­ver­bän­de der De­ne­ber und des Mars hin­durch­schla­gen müs­sen. Nun war nicht ein­mal ein grö­ße­rer Me­te­or zu or­ten.
    Die ehe­mals glu­ten­de, von Le­ben er­füll­te Ober­flä­che des Mon­des war öde und leer. Gi­gan­ti­sche Trich­ter hat­ten sich dort ge­bil­det, wo die mar­sia­nisch-ter­ra­ni­schen Jagd­ver­bän­de ehe­mals auf gut aus­ge­bau­ten Hä­fen ge­lan­det wa­ren, um Kern­brenn­stof­fe und an­de­re Vor­rä­te zu er­gän­zen.
    Die strah­len­de Ener­gie­kup­pel des Rie­sen­ro­bot­ge­hirns ZON­TA war eben­falls ver­schwun­den. Nur ein wirk­lich Wis­sen­der konn­te über­haupt auf die Idee kom­men, daß un­ter den von Atom­ge­wal­ten zer­ris­se­nen Fels­mas­sen des Sho­ni­an-Ge­bir­ges und der großen Al­ba­ra-Sen­kung aus­ge­dehn­te Fes­tungs­an­la­gen ruh­ten.
    »Tot! Sie sind al­le tot«, sag­te der Pho­ro­ser er­schüt­tert. Er schau­te erst auf sei­ne In­stru­men­te, schließ­lich wie­der zu mir her­über. Ich saß auf dem Ses­sel des Ko­pi­lo­ten.
    »Al­le tot, Lur­ca. Ihr habt die Wahr­heit ge­spro­chen.«
    Ich leg­te ihm die Hand auf den Arm und dreh­te mich um.
    Han­ni­bal hat­te den Platz des Wer­fer­schüt­zen ein­ge­nom­men. Al­li­son und Nis­hi­mu­ra sa­ßen be­engt vor der bor­din­ter­nen Po­sitro­nik. Sa­my Ku­lot, un­ser Pa­ra-Me­di­zi­ner, lag auf dem hin­te­ren

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