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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ru­he­bett. Die­ser Fern­kampf­jä­ger war ei­ne mit tech­ni­schen Wun­der­wer­ken an­ge­füll­te Stahl­hül­le, in der für die mensch­li­che Be­sat­zung we­nig Platz blieb.
    »Fra­mus, hö­ren Sie et­was?«
    Al­li­son schüt­tel­te den Kopf. Vor ihm leuch­te­ten und schil­ler­ten die mar­sia­ni­schen An­zei­gen. Er und Nis­hi­mu­ra wa­ren mit Spe­zi­al­rech­nern die­ser Gat­tung gut ver­traut. Auf der »1418« oder un­se­rem neu­en Beu­te-Kreu­zer der KAS­HAT-Klas­se gab es ei­ni ge Ge­rä­te des glei­chen Bau­mus­ters.
    »ZON­TA schweigt, Sir«, er­klär­te Kenji Nis­hi­mu­ra. Sein brei tes Ge­sicht war un­be­wegt. »Ob ZON­TA auch schläft, ist ei­ne an­de­re Fra­ge. Ich glau­be es nicht.«
    »Ich emp­fan­ge kei­ner­lei frem­de Im­pulsechos«, wand­te der Pho­ro­ser ein.
    »Das hat der Groß­ro­bo­ter auch nicht nö­tig. Wir ma­chen mit un­se­ren Trieb­wer­ken und an­de­ren strah­len­den Ma­schi­nen­tei­len in die­ser ener­ge­ti­schen Ein­öde so viel Wir­bel, daß wir über­haupt nicht zu über­hö­ren sind. ZON­TA, dar­auf möch­te ich wet­ten, hat uns im Vi­sier«, be­haup­te­te Fra­mus.
    Ich schau­te er­neut auf die Bild­schir­me der Bu­grun­dung. Sie bo­ten einen groß­ar­ti­gen Blick auf den Mond und den vor uns lie­gen­den Raum.
    »Nar­pha, sind Sie ganz si­cher, die al­ler­letz­ten Ko­de­schlüs­sel der Hei­mat­flot­te in Ih­rem Bordrech­ner zu ha­ben? Mit über­hol­ten Wer­ten dürf­ten wir es schwer ha­ben.«
    Er leg­te die Hand auf ei­ne Schalt­plat­te. Wir­re Li­ni­en­mus­ter er­schie­nen auf ei­nem Kon­troll­schirm.
    »Das ist der Ge­heim­kode des Sag­hon, Lur­ca! Er wur­de nur in sol­che Raum­schif­fe ein­ge­speist, die di­rekt et­was mit dem Ko­de­schlag­pro­gramm zu tun ha­ben – oder hat­ten.«
    »Wie hoch­ran­gig war der Kode?« woll­te Al­li­son wis­sen.
    »Höchs­ter Al­pha-Rang, ab­so­lut über­wer­tig«, be­haup­te­te der pho­ro­si­sche Kom­man­deur. »Es ist si­cher, daß der Kode nicht mehr ge­än­dert wird – Ver­zei­hung, ge­än­dert wor­den ist. Ich muß ler­nen, in der Ver­gan­gen­heits­form zu spre­chen.«
    Ich über­leg­te nicht mehr lan­ge. Die Wür­fel in dem Spiel auf Le­ben und Tod wa­ren längst ge­fal­len.
    »Bit­te, um­krei­sen Sie noch ein­mal den Tra­ban­ten und set­zen Sie dann an der Ter­mi­na­tor­gren­ze zur Ziel­lan­dung an. Wäh­rend der ge­sam­ten Um­krei­sung strah­len Sie bit­te Ih­ren Son­der­kode ab. ZON­TA muß dar­auf rea­gie­ren. Wir wis­sen ge­nau, daß die Ma­schi­nen­an­la­gen des Groß­rech­ners noch ta­del­los in Ord­nung sind.«
    Nar­pha zö­ger­te nur ei­ne Se­kun­de. Als er die Hand aus­streck­te, hielt ich ihn mit ei­nem Aus­ruf zu­rück.
    »Mo­ment! Ha­ben Sie ei­ne vor­pro­gram­mier­te Mög­lich­keit, dem Kom­man­do­ge­hirn in­ner­halb des Ko­despruchs mit­zu­tei­len, an Bord Ih­res Jä­gers be­fän­de sich ein be­fehls­be­rech­tig­ter Ko­da­tor­trä­ger mit über fünf­zig Neu-Orb­ton? Ein Be­wah­rer des Rei­ches? Kön­nen Sie das schal­ten?«
    Sein Kopf ruck­te förm­lich her­um. Ich sah das Wei­ße in sei­nen weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen.
    »Lur­ca, bei al­len Göt­tern mei­ner Hei­mat – das dürft Ihr nicht ris­kie­ren. Es wä­re un­ser al­ler Tod! ZON­TA kann aus je­der be­lie­bi­gen Ent­fer­nung einen Ko­da­tor­trä­ger or­ten, aus­mes­sen und iden­ti­fi­zie­ren. Ihr brauch­tet fer­ner einen ech­ten, mar­sia­ni­schen Ko­da­tor, aber der sprä­che nur auf Eu­re Be­feh­le an, wenn Ihr wirk­lich über fünf­zig Neu-Orb­ton hät­tet. Lur­ca, ver­zeiht, ich möch­te nicht un­höf­lich sein, aber das geht nicht. Ihr müßt Euch als Me­tra­non aus­ge­ben, be­vor­zug­ter Wis­sen­schaft­ler des Mark­has.«
    Wir hat­ten Nar­pha nie­mals te­le­pa­thisch son­die­ren kön­nen, denn er ge­hör­te zu den pa­ra­sta­bi­li­sier­ten Kom­man­deu­ren des mar­sia­ni­schen Rei­ches.
    Jetzt hat­ten wir aber auch oh­ne Be­wußt­seinss­pio­na­ge er­fah­ren, daß er von He­dsche­nin nicht voll in­for­miert wor­den war.
    Ich griff an mei­nen brei­ten Kom­bi­gür­tel, öff­ne­te die In­nen­ta­sche und zog das läng­li­che, fla­che Etui

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