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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vor­ge­drun­gen. Wenn Sie zwan­zig Ki­lo­me­ter wei­ter land­ein­wärts ge­hen, wer­den Sie aber schon die ers­ten Dü­nen ent­de­cken. In un­se­rer Real­zeit gibt es nur noch Sand und son­nen­glü­hen­des Ge­röll. Da­zwi­schen fin­den Sie, wenn Sie Glück ha­ben, einen grü­nen Fleck, aber auch nur, wenn Was­ser in der Nä­he ist. Las­sen Sie sich nicht ent­de­cken, May­koft. Kom­men Sie zu­rück. Stel­len Sie vor­her Ih­re Mi­kro-TV-Ka­me­ra auf den Fels­rand und schlie­ßen Sie das Fern­steu­er­ka­bel für das Va­rio-Ob­jek­tiv an.«
    Au­gen­bli­cke spä­ter wur­den die Bil­der ge­lie­fert. Fa­nag­hol pro­ji­zier­te sie auf ei­ner rasch ent­fal­te­ten TV-Wand.
    May­koft hat­te nicht über­trie­ben. Un­ten er­streck­te sich wirk­lich ein Heer­la­ger. Das Men­schen­ge­wim­mel war schier un­über­seh­bar. Ei­ni­ge hun­dert Rei­ter in wei­ten, wal­len­den Ge­wän­dern sto­ben so­eben in die brei­te La­ger­stra­ße hin­ein. Das Trom­meln der Hu­fe hör­ten wir auch oh­ne Richt­strahl­mi­kro­fo­ne.
    »Nicht übel!« mein­te May­koft sin­nend. »Sie ha­ben hin­ter den Ufer­ber­gen, vor al­lem hin­ter dem Dsche­bel Mu­sa Stel­lung be­zo­gen. Wenn die nicht auf vor­bei­kom­men­de Kreuz­fah­rer war­ten, will ich …«
    »Kei­ne lee­ren Ver­spre­chun­gen«, un­ter­brach ihn Han­ni­bal. Sein Ge­sicht war ver­knif­fen. Na­tür­lich hat­te er längst die wich­tigs­ten Leu­te te­le­pa­thisch er­faßt und er­fah­ren, was man ei­gent­lich be­ab­sich­tig­te.
    »Ei­ne Fra­ge, Großer! Was ge­denkst du zu tun? Ich bin si­cher, daß oben auf dem Berg Pos­ten ste­hen. Wenn sie scharf nach un­ten se­hen, kön­nen sie die plötz­lich ent­stan­de­ne Höh­len­öff­nung be­mer­ken. Da­ge­gen ha­be ich aber et­was. Was soll al­so pas­sie­ren?«
    Ich hat­te mich längst ent­schie­den. So reiz­voll es ge­we­sen wä re, die kom­men­den Ge­scheh­nis­se zu be­ob­ach­ten, so we­nig Zeit hat ten wir da­für. Wenn un­ser Auf­trag nicht er­füllt wur­de, wür­den die Leu­te un­ter uns nie­mals ge­bo­ren wer­den.
    »Ih­re Pi­ra­ten­schif­fe ha­ben schon vor Ta­gen ei­ne nä­her­kom­men­de Flot­te be­ob­ach­tet«, teil­te mir der Klei­ne auf Psi-Ebe­ne mit. »Das muß Ri­chard Lö­wen­herz sein. Sie wis­sen es selbst nicht ge­nau. Es kann sich auch um den Fran­zo­sen­kö­nig han­deln. Auf je­den Fall wol­len sie die Stra­ße von Gi­bral­tar an der schmäls­ten Stel­le sper­ren, die Kreuz­fah­rer auf das Fest­land zu­trei­ben und dort ver­nich­tend schla­gen.«
    »Was ih­nen nur in Ein­zel­fäl­len ge­lin­gen wird. Das geht aus der Ge­schich­te her­vor.«
    Ich brach die Te­le­pa­thie­ver­bin­dung ab. May­koft, der un­se­re Fä­hig­kei­ten kann­te, mus­ter­te mich aus­drucks­los.
    »Ge­fahr?« woll­te er lei­se wis­sen. Ich schüt­tel­te den Kopf und wand­te mich an die an­de­ren Män­ner.
    »Wir star­ten, so­bald sich die Aus­rüs­tung an Bord be­fin­det. Stea­mers, hö­ren Sie mich?«
    »Bes­tens. Ma­chen Sie doch ein­mal ei­ni­ge Ka­me­raschwenks über das Heer­la­ger.«
    »Das kön­nen Sie an­schlie­ßend selbst ver­an­las­sen, aber las­sen Sie sich nicht er­wi­schen. Wir wer­den mit dem Jä­ger noch vor Son­nen­un­ter­gang aus der Hal­le kom­men und mit ho­her Fahrt in den Him­mel ra­sen. Viel­leicht be­deu­tet das die Ret­tung für die ah­nungs­lo­sen Kreuz­fah­rer. Da un­ten wird man zwei­fel­los ent­setzt dem feu­er­spei­en­den Teu­fels­ge­bil­de nach­schau­en. Sie schlie­ßen da­nach so­fort die To­re und ver­hal­ten sich still.«
    »Die Leu­te sind nicht dumm. Sie wer­den den Berg er­klet­tern und je­de Ge­steins­fu­ge ab­tas­ten.«
    »Wenn Sie die ers­ten zehn Mann un­auf­fäl­lig mit Be­täu­bungs­gas an­bla­sen und sanft ein­schla­fen las­sen, wer­den die nächs­ten zehn pa­nik­ar­tig flüch­ten.«
    »Sehr schön, Sir. Ich kann Ih­nen ab so­fort ver­ra­ten, wie­so die alt­mar­sia­ni­sche, be­zie­hungs­wei­se de­ne­bi­sche Ge­heim­zen­tra­le von den Al­mo­ha­den je­mals ge­fun­den wer­den konn­te. Man wird kei­ne Ru­he ge­ben, bis man den Han­gar ent­deckt hat.«
    »Mein Gott, sei­en Sie doch nicht so ver­bohrt. Sol­len sie

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