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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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bläu­lich.
    »Nicht ein­mal Staub. Sehr gut. Ich … was ma­chen Sie da?«
    Mart Fa­nag­hol, un­ser Chef­in­ge­nieur, rich­te­te sich auf.
    »Ich ver­su­che, die äu­ße­ren Han­gar­to­re mit Strom zu ver­sor gen. Warum?«
    Der Pho­ro­ser lach­te und schritt zu den Wan­dun­gen hin­über.
    »Sie ha­ben doch mar­sia­ni­sche Klein­kraft­wer­ke in drei Soh­len. Warum neh­men Sie nicht Num­mer drei?«
    Er be­gann zu schal­ten. Leucht­sym­bo­le flamm­ten auf. Se­kun­den spä­ter wech­sel­te der Ein­druck. Ei­ne Plat­te schim­mer­te hell­rot. Weit un­ter uns wur­de das Wum­mern ei­ner Um­for­mer­bank hör­bar.
    »Ich woll­te lie­ber die Fin­ger da­von las­sen«, mein­te Fa­nag­hol. »Nun kann ich ja mei­nen Zau­ber­la­den wie­der ab­schal­ten, oder? Die Tur­bo­ab­gase ge­fal­len mir nicht ganz, und die Fri­schluft er­hal­ten wir auch nur, wenn wir die Au­ßen­to­re öff­nen. Un­se­re Tur­bi­nen at­men noch, Nar­pha. Sie brau­chen den Sau­er­stoff zur Ver­bren­nung. Ein Atom­kraft­werk woll­ten wir nicht in­stal­lie­ren.«
    Der Pho­ro­ser nick­te gut­mü­tig. Er ak­zep­tier­te über­haupt al­les, was ihm von sei­nen »Ur­en­keln« mit­ge­teilt wur­de.
    Als das Schleu­sen­schott sei­nes Jä­gers laut­los auf­schwang und in­nen das Licht auf­blen­de­te, wuß­ten wir, daß wir uns um­sonst ge­sorgt hat­ten. Wenn schon un­se­re Er­zeug­nis­se die Zeit über­dau­er­ten, so konn­te man das von mar­sia­ni­schen Pro­duk­ten erst recht ver­lan­gen.
    Ich trat weit an die Hal­len­wan­dung zu­rück, um den Jä­ger ei­ni­ger­ma­ßen in sei­ner vol­len Grö­ße über­bli­cken zu kön­nen.
    Er war sehr mas­sig für einen Schiffs­typ sei­ner Gat­tung und stand ho­ri­zon­tal auf vier aus­ge­fah­re­nen Stütz­bei­nen. Der Rumpf war lin­sen­för­mig, zwei­und­zwan­zig Me­ter lang, in der stärks­ten Auf­wöl­bung neun Me­ter hoch und an der aus­ge­dehn­tes­ten Stel­le der Oval­run­dung elf Me­ter breit.
    Für un­se­re Be­grif­fe war das ein sehr be­acht­li­ches Raum­schiff von ge­wal­ti­ger Mas­se. Für Nar­pha war es nur ein Fern­kampf­jä­ger mit Über­licht­trieb­werk und zwei starr ein­ge­bau­ten Ther­mo­puls­ka­no­nen von grau­en­haf­ter Wir­kung. Lenk­waf­fen­wer­fer sa­ßen in aus­fahr­ba­ren Drehtür­men. Was Nar­pha sonst noch al­les an kriegs­tech­ni­schen Spie­le­rei­en an Bord hat­te, wür­den wir wohl nur im Ernst­fall er­fah­ren.
    Wei­ter vorn glit­ten die Han­gar­to­re in den Fels zu­rück. Es ge­sch­ah fast ge­räusch­los, denn nach der Ener­gie­ver­sor­gung durch die mar­sia­ni­sche Atom­kraft­sta­ti­on wa­ren au­gen­blick­lich die Gleit­prall­fel­der für die Tor­flü­gel auf­ge­baut wor­den. Ir­gend­wie hat­te ich auf ein dump­fes Roll­ge­räusch ge­war­tet. Es blieb aus.
    Da­für fiel grel­les Son­nen­licht in den Hal­len­raum. Der Ar­beit­ston der im­mer noch lau­fen­den Ga­stur­bi­ne wur­de so­fort ru­hi­ger. Die­se Fri­schluft brauch­te sie.
    Mart Fa­nag­hol schal­te­te sie ab. Pfei­fend lief sie aus.
    »Men­schen, vie­le Men­schen. Un­ter uns«, teil­te mir Han­ni­bal te­le­pa­thisch mit. »Sehr vie­le Im­pul­se. Vor­sicht!«
    Er hat­te die mit­tel­al­ter­li­chen Be­woh­ner des Pla­ne­ten Er­de viel frü­her ent­deckt als May­koft, der so­eben erst am Rand der weit nach vorn ra­gen­den Fels­platt­form an­kam.
    Zu­erst ver­nah­men wir ei­ne hand­fes­te Ver­wün­schung, dann sa­hen wir einen im Eil­tem­po zu­rück­krie­chen­den AZ­AB-Oberst.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, rief er uns er­regt zu. »Das ist das reins­te Heer­la­ger. Vie­le hun­dert Zel­te. Zahl­lo­se La­ger­feu­er, Ka­me­le und Pfer­de. Au­ßer­dem ist dort kei­ne Spur von ei­ner Ge­röll- oder Sand­wüs­te zu se­hen! Zum Don­ner­wet­ter – wie­so blüht da un­ten al­les? Es exis­tie­ren so­gar ho­he Bäu­me, Bü­sche je­de Men­ge und da­zwi­schen ir­gend­wel­che Nutz­pflan­zen. Rie­si­ge Fel der sind das.«
    »Las­sen Sie das kei­nes­falls Am­bro Ta­nahoyl hö­ren«, be­schwich­tig­te ich ihn. »Hier be­gann einst­mals die Korn­kam­mer des rö­mi­schen Im­pe­ri­ums. Die Wüs­te ist noch nicht weit ge­nug bis zur Küs­te

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