Periode Totalausfall
Stützpunkt gefaßt und seinen Tod vorgeheuchelt, damit wir jederzeit auf ihn zurückgreifen konnten. Glauben Sie immer noch, unter den sogenannten Göttern gäbe es niemand, der gegen die Interessen des Mars arbeitete? Wer das aber tat, ist auch unser Feind. Sie sollten ebenfalls Augen und Ohren offenhal ten und vor allem Hedschenin unterrichten. Die AC-HODNOCK-Blockade darf niemals installiert werden. Wer weiß, was die für ZONTA unangreifbaren Deneb-Roboter noch alles anrichten können. Sie sind sicherlich hier eingelagert worden, um ihren Herren beim Erwachen aus dem langen Bioschlaf behilflich zu sein. Vor allem sollen sie die Brutkammern mit den Embryo-Konserven absichern. Dahinter steckt ein teuflischer Plan.«
»Ich kümmere mich darum, Lurca. Der Zug hält. Das ist die richtige Bahnstation, Lurca. Ich erkenne sie wieder.«
Wir hatten wieder einmal gedacht, dieses oder jenes müßte so oder so ablaufen und uns psychisch darauf eingestellt.
Es war natürlich ganz anders gekommen. Im Umgang mit Großrobotern sollte man sich das eigenständige Denken in der Tat abgewöhnen.
Chirurgische Eingriffe nahe dem Herzen, auch wenn es sich um noch so geringfügige handelte, hatte Dr. Kulot von vornherein für abwegig gehalten. Derart primitiv, wie er sich ausdrückte, würde ZONTA nicht arbeiten. Seine Programmsteuerung stamm te immerhin von marsianischen Experten. Sie aber hatten es in der letzten Phase des Krieges schon aus zeitlichen Gründen nicht darauf ankommen lassen, ihre besten menschlichen Mitarbeiter außer Gefecht zu setzen.
Ein Eingriff im Nervenleitersystem des oberen Rückenmarks wäre eher denkbar gewesen, aber auch bei dem Gedanken hatte Kulot den Kopf geschüttelt.
Er war in erster Linie Para-Mediziner und Para-Diagnostiker. Für ihn stand es fest, daß die Steuerung der herzbeeinflussenden Reizimpulse direkt vom Gehirn ausgehen mußte. Also hatte man dort anzusetzen. Wie das geschehen sollte, hatte stundenlange Diskussionen ausgelöst.
Samy hatte auf die an Hannibal und mir vorgenommenen Hirnoperationen hingewiesen, bei denen lediglich je ein Nervenleiter durchtrennt worden war. Das war die Anfangsphase zu unserer späteren Telepathie-Schulung gewesen.
ZONTA aber dachte nicht daran, uns mit irgendwelchen geheimnisvollen Instrumenten die Schädeldecke zu öffnen, oder zumindest mit einer haarfeinen Sonde hindurchzufahren.
Es wurde auch nichts durchtrennt oder abgeglüht.
Wir lagen zu fünft auf schmalen, langen und gut gepolsterten Tischen. Sie standen reihenweise nebeneinander.
Über jedem befand sich eine metallisch schimmernde Haube in der Form eines halbkugeligen Gittergeflechts. Es erinnerte mich an unsere Absorbernetze gegen die Paragewalten der Hypnos.
In meiner Schädelhaut steckten einundzwanzig Elektroden oder Kontakte.
Das war alles! Die Prozedur sollte laut Aussage des Großroboters drei Stunden dauern. Das war sehr lange, aber wenn man bedachte, daß unsere Reizleitersysteme mit dem impulsgebenden Gehirnsektor synchronisiert werden mußten und der Hirnsektor wiederum mit dem Sektor der bewußten Willensäußerung, dann handelte es sich um eine höchst komplizierte Angelegenheit.
Eine halbe Stunde vor Beendigung des Programms ertönte die Roboterstimme für alle vernehmbar.
Narpha fuhr zusammen und umfaßte seine Waffe fester. Er ging für uns Wache und paßte auf, daß nicht doch ein Deneber erschien.
»Test«, befahl ZONTA in üblicher Kürze. »Ihr müßt Euren Herzschlag nunmehr kontrollieren können. Für drei Sekunden anhalten,
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