Periode Totalausfall
während seiner Abwesenheit zu vertreten. Befolge meine Anweisungen, AC-HODNOCK.«
»Verrückt«, flüsterte Allison. »Das Ding muß doch wissen, wie viele Jahre vergangen sind.«
»Denken Sie! Wir haben andere Erfahrungen gesammelt. Selbst ZONTA-Zentral hatte kein Zeitempfinden. Daraus ergaben sich größte Schwierigkeiten. Oder waren Sie dabei, als wir erstmals in Zonta-City eindrangen?«
Framus verstand die Welt nicht mehr. Er war ein Spitzenwissenschaftler mit utopisch anmutenden Ideen. Beim Einsatz erwies sich aber immer wieder, daß er gar nicht phantasievoll genug sein konnte, um die abstrakte Wirklichkeit sofort zu verstehen. Er mußte sich stets in den Tatsachenkomplex hineinkämpfen.
Die Sperrschaltung schien abzuwägen. Hannibal meinte, in ihr würde es knacken. Das bezweifelte ich. Vollpositroniken knacken und rasseln nicht.
Dann kam die ersehnte Antwort:
»Eure Anweisungen werden im Verhältnis zu meinen übergeordneten Programmierungen als für meine Aufgabe unwesentlich und daher ungefährlich eingestuft. ZONTA-Zentral erhält die Schaltgewalt über Verschlußeinheiten und Transportmittel zurück.«
Das war alles, aber mir genügte es. Allison kam dabei auf den richtigen Gedanken. Kenji Nishimura, der immer schweigsame Spitzenkönner aus Japan, nickte lediglich zustimmend.
»Sagenhaft! Das Ding gibt sich damit in Ihre Hände, denn wenn Sie unbeschadet bei ihm ankommen, können Sie es manuell abschalten. Dann aber wird ZONTA sofort aktiv werden und alles unternehmen, was zum Schutz der Festung notwendig ist.«
»Hoffen wir es.«
ZONTA meldete sich in einer besonderen Form. Einen Anruf hielt der Großrechner nicht für notwendig. Er »glaubte« wohl, es mit Logikdenkern zu tun zu haben.
Das Lärmen der Pfeifen verstummte. Im Versorgungssektor 15 wurden die stationären Waffen eingefahren. Rechts von uns öffnete sich ein großes Stahlschott.
Ich zwängte mich aus dem Kontursitz und griff nach meiner marsianischen Strahlwaffe.
»Aussteigen, Freunde. Jetzt müssen wir nur noch den Weg finden.«
»Welchen?« erkundigte sich Samy.
»Vorerst den zur AC-HODNOCK-Schaltstelle. Vorher ist mit einer Herzfrequenz-Modifizierung durch ZONTA überhaupt nicht zu rechnen. Oder können Sie ein Ultraschallskalpell mit den Fingernägeln ersetzen? Wenn die Instrumente fehlen, geht es eben nicht. ZONTAs Instrument ist seine Erlösung vom Sperrblock. Da hat Saghon allerlei Unsinn programmieren lassen.«
»Man sollte ihm durch Hedschenin davon abraten lassen. In der Atlantischen Epoche, meine ich«, überlegte Hannibal. »Dafür müßte man eine erstklassig fundierte Begründung finden.«
»Laß uns erst einmal zurückkommen. Dann sehen wir weiter. Fertig …?«
8.
Narpha kannte die Rohrbahnverbindungen genau. Die im Querschnitt runden Wagenschlangen liefen in Vakuumröhren mit bis zu vierfacher Schallgeschwindigkeit. Zonta-City war in verkehrstechnischer Hinsicht schon wegen der enormen Weitläufigkeit der Anlagen großartig ausgebaut. Wir wußten vor allem, daß alles noch in bester Ordnung war. Das war ein Vorteil.
Was allerdings niemand von uns ahnen konnte, war die Positi on der Sperrschaltung AC-HODNOCK. Es wäre zwecklos gewesen, die Sektorbereichsschalter der Bahn auf einen Zielort zu programmieren, der letzten Endes sicherlich unangemessen gewesen wäre.
Deshalb hatte Narpha zu dem, wie er sagte, »Berauschten- Trick« gegriffen!
Das war ein mir völlig unbekannter Begriff, bis mir der Phoroser mit steigender Verlegenheit gestanden hatte, daß der Alkoholismus unter den menschlichen Hilfskräften der
Weitere Kostenlose Bücher