Periode Totalausfall
Eintritt ist erlaubt.«
Das war alles. Wir standen noch in der Bahnhalle und sahen uns unsicher um. Und da kam der Hinweis der Sonderschaltung, daß wir uns richtig verhalten hatten. Wieso verfiel AC-HODNOCK nicht auf die »Idee«, daß ZONTA-Zentral mitgewirkt haben könnte? Jeder Mensch hätte sich das gefragt; die Nebenschaltstel le des Gesamtgehirns dachte nicht daran! Das war wieder eine ty pisch robotische Logikauswertung. Der Lurca war da, also mußte er gewußt haben, wohin er sich zu wenden hatte.
Die drohenden Waffensysteme in den Wänden bewiesen mir, daß es noch Vorbehalte gab. Ich wandte mich an die Freunde.
»Ich gehe allein, Sie warten hier. Der Eintritt wurde nur mir erlaubt. Nein, Hannibal, keine Gegenargumente. Soeben wird es wirklich ernst. Wenn AC-HODNOCK nur den Kodatorträger zu empfangen wünscht, ist daran nicht mehr zu rütteln.«
Aus einer sich öffnenden Stahlpforte glitt ein flaches Gefährt hervor. Es war einer der verkehrsüblichen Prallfeldgleiter.
Als ich bedenkenlos einstieg, bemerkte ich jedoch, daß dieser Gleiter im Gegensatz zu anderen Gefährten seiner Art eine stationäre Abwehrbewaffnung trug.
Ehe ich winken konnte, drehte der Wagen und durchfuhr die Schleuse. Wir passierten einige Gänge mit stählernen Wandun gen. Die darin eingebauten Waffen hätten eine Armee niederringen können.
Der Weg war kurz. Nach wenigen Minuten fuhr ich in eine Vorhalle ein, die außer stationären Waffen, Beobachtungs- und Kommunikationssystem noch einige Dinge erhielt, auf die man normalerweise in Zonta-City verzichtete.
Wissen Sie – wenn eingebaute Robotwaffen vorhanden sind, erübrigt es sich eigentlich, zusätzlich mobile Kampfmaschinen an den Wänden aufzureihen.
Hier standen aber marsianische Kampfroboter mit gesenkten Waffenarmen und vollaktivierten Schutzschirmen.
Ich führte mein Befehlsgerät vor den Mund.
»Admiral Metranon an AC-HODNOCK. Ich verlange die Öffnung des Programmierungsraums.«
Diesmal antwortete die Schaltung nicht mehr. Vor mir glitt die stählerne Wand auseinander.
Hinter dem Tor lag ein relativ winziger Raum mit nur einem Podest. Es war überhaupt nicht zu übersehen.
Als ich darauf zutrat, vernahm ich eine modulationslose Stimme.
»Ich erlaube befehlsgemäß Eintritt und Handlungsfreiheit. Al le Folgerungen können von mir nicht mehr verantwortet werden. Eure IV-Daten, Kodatornummer und akustischen Äußerungen werden gespeichert und zur Endkontrolle an ZONTA-Zentral weitergeleitet. Ihr habt die Stillegung alleine zu verantworten.«
Das wollte ich gerne auf mich nehmen.
Der tiefrot leuchtende Knopf, so groß wie ein Kinderball, war unübersehbar. Ich zögerte keine Sekunde, meine Hand auf ihn zu legen und einen sanften Druck auszuüben.
Das Leuchten erlosch augenblicklich. Gleichzeitig erklang wieder das Getöse der Lärmpfeifen. Als ich nach hinten schaute, bemerkte ich, daß die kampfbereiten Roboter ihre Waffenarme senkten und die Schutzschirme abschalteten. Die stationären Waffen wurden in die Wände eingefahren.
ZONTA meldete sich ebenfalls. Ein normalempfindender Mensch mußte nach dem Vollzug einer derart gewagten Schaltung mit einer Art von Freudenausbruch rechnen, zumindest mit einem Dankeschön.
Der Gigant dachte aber nicht daran! Für ihn war das so selbstverständlich wie jede andere Schaltung. Er hatte eben keine menschlichen Empfindungen und keinen Ehrgeiz.
»ZONTA an Admiral Metranon, befehlsberechtigt. Die Blockade durch AC-HODNOCK ist aufgehoben. Ihre Anweisungen, Lurca?«
Ich handelte, ohne zu überlegen. Hannibals Worte
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