Perlen und Diamanten fuer Dich
nicht gemeinsam essen und denkt euch eine passende Strategie für die nächste Zeit aus?"
„Gute Idee." Nikos nickte zustimmend.
Eigentlich wollte Michelle sich weigern, aber sie überlegte es sich dann doch anders.
Gegen Emilio und Nikos war kein Kraut gewachsen. „Also gut, ich hole meine Tasche."
Als sie aus dem Büro zurückkam, telefonierte Emilio gerade. Michelle sah auf die Uhr und zeigte ihm dann zwei Finger, damit er wusste, dass sie gegen zwei Uhr zurück sein würde.
„Lass uns in ein Restaurant mit Klimaanlage gehen, und zwar am besten in eins hier ganz in der Nähe", schlug Nikos vor, als sie nach draußen in die Hitze der Sommersonne traten.
Michelle setzte ihre Sonnenbrille auf. „In Ordnung. Ich überlasse dir die Wahl."
Zehn Minuten später saßen sie an einem ruhigen Fenstertisch, von dem aus sie einen Blick auf den Innenhof hatten, in dem die vielfältigsten Grünpflanzen und Kakteen standen.
„Heute Abend sind Saska und ich bei deinen Eltern eingeladen."
Michelle blickte ihn über den Rand des Glases hinweg an. Er war völlig ruhig, ganz gelassen und schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein.
„Maman ist eine hervorragende Gastgeberin", sagte sie und bemühte sich, genauso ruhig zu klingen wie er. „Ihr werdet euch bestens amüsieren."
„Ich hole dich um sechs ab."
„Ich habe bereits andere Pläne."
„Dann ändere sie."
„Das geht nicht. Ich bin mit Freunden verabredet. Ich kann sie so kurzfristig nicht versetzen."
Sein Blick schien sie zu durchdringen. „Ich bin sicher, dass sie Verständnis haben, wenn du ihnen erklärst, warum."
Das Schlimmste war, er hatte Recht, aber darum ging es nicht.
Inzwischen war das Essen serviert worden. Michelle nahm etwas Salat und einen Crouton auf die Gabel und musterte das Ganze interessiert. Sie wollte sich Zeit verschaffen, und es ärgerte sie gewaltig, dass er anscheinend schon wieder ihre Gedanken gelesen und erraten hatte, was sie vorhatte. „Dein kleines Spiel kann doch wohl noch einige Tage warten, oder?"
„Antonia und Emerson Bateson-Burrows werden auch da sein", entgegnete Nikos, ohne auf ihren Einwand zu achten. „Sie würden sich sehr wundern, wenn ich mit Saska und nicht mit dir käme, meinst du nicht auch?"
Eins zu null für ihn. „Da muss ich dir Recht geben."
Warum nur hatte sie das Gefühl, sich eben mit Leib und Seele verkauft zu haben? Wie lange würde sie sich verstellen müssen? Zwei Wochen? Einen Monat? Nur gut, dass sie nicht an jeder Party und jedem Galadiner in der Stadt teilnehmen würde. So musste sie ihn wahrscheinlich nur einige Abende in der Woche ertragen.
Pass bloß auf, dass du deine Gefühle unter Kontrolle behältst, warnte eine innere Stimme sie.
Michelle trank noch einen Schluck Mineralwasser und aß etwas von dem wirklich hervorragend schmeckenden Salat. Aber eigentlich hatte sie gar keinen richtigen Hunger.
Was war mit der knisternden Spannung zwischen ihnen? Was war mit der Begierde, die sie verspürte, wenn er sie berührte? Je-' des Mal, wenn er sie so leidenschaftlich küsste, hatte sie das Gefühl, völlig die Kontrolle über sich zu verlieren.
Was für ein Gefühlschaos! In den letzten zwei Tagen war sie durcheinander gewesen, wie schon seit ... ja, seit wann eigentlich? Das war schon lange, lange her, da machte Michelle sich nichts vor.
Nikos beobachtete sie, und er fragte sich, ob sie wohl wusste, dass sich ihre Gefühle in ihrem Gesicht nur allzu deutlich widerspiegelten.
„Ich finde, wir sollten einige Grundregeln festlegen", sagte Michelle schließlich. Das ist nur fair, dachte sie. Wie hat Emilio es noch genannt? Eine Strategie ausdenken?
„Und welche?"
Michelle musterte ihn lange, sie konnte jedoch nicht hinter die Maske blicken, die er so erfolgreich aufgesetzt hatte. Was, um Himmels willen, habe ich mir eigentlich dabei gedacht?
überlegte sie erschrocken. Er ist mir doch völlig überlegen! Warum nur lasse ich mich überhaupt darauf ein?
„Erstens: Du triffst keine Entscheidungen für mich. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Wir besprechen ausschließlich die Dinge, die uns beide angehen."
„Das klingt vernünftig."
So weit, so gut. „Zweitens: keinen unnötigen ..." Eigentlich hatte sie körperlichen Kontakt sagen wollen, aber das klang zu vertraut. „Keine unnötigen Berührungen", vollendete sie den Satz und entschied sich für einen Kompromiss. Das Glitzern in seinen Augen entging ihr völlig.
„Wenn du dich zurückhältst, scharfe ich es
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