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Perlen und Diamanten fuer Dich

Perlen und Diamanten fuer Dich

Titel: Perlen und Diamanten fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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dekorativen Glasfläche des Fahrstuhls betrachtete.
    Ihr so mühsam hochgestecktes Haar hatte sich gelöst, die Augen wirkten riesig in ihrem blassen Gesicht, und die Lippen waren geschwollen.
    „Also, welcher Stock?" fragte Nikos noch einmal, und sie zö gerte kurz, gab dann aber doch nach.
    „Fünfzehnter."
    Gleich darauf verließen sie den Fahrstuhl, und Michelle zeigte Nikos, wo sie wohnte.
    Sie hatte nur noch einen Wunsch: Sie wollte sich waschen, wo Jeremy sie berührt hatte.
    „Ich gehe gleich unter die Dusche und ziehe mich dann um."
    Inzwischen war es ihr egal, ob Nikos Alessandros noch blieb oder nicht. Bloß schnell raus aus den Sachen!
    Ich werde sie verbrennen, schwor Michelle sich, als sie sich im Schlafzimmer auszog. Sie ging ins Bad, stellte das Wasser so heiß, wie sie es gerade noch ertragen konnte, seifte sich ein, spülte alles wieder ab und begann noch einmal von vorn. Erst nach dem dritten Mal war sie zufrieden und trocknete sich ab.
    Im Schlafzimmer zog sie Jeans und ein leichtes T-Shirt an. Sie trocknete das Haar mit einem Föhn und band es zusammen.
    Danach ging sie in die Küche, wo Nikos mit frischem Kaffee auf sie wartete. Er hatte Jackett und Krawatte abgelegt und die oberen Knöpfe seines Hemdes geöffnet.
    „Ich dachte, ein Kaffee würde dir jetzt gut tun."
    Zwei Tassen standen auf dem Esstisch, zusammen mit Milch und Zucker, und sie sah zu, wie er Kaffee einschenkte.
    „Das war nicht nötig."
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ignorierte die Tasse, die er ihr zuschob.
    „Das stimmt", antwortete Nikos ruhig. Er nahm sich Zucker, rührte um und trank einen Schluck. „Willst du ihn anzeigen?"
    Michelle runzelte die Stirn. Dazu hä tte sie zur Polizei gehen müssen, und am nächsten Tag hätten alle Bescheid gewusst. Jeremys Eltern, ihre Eltern, ihre Freunde ...
    „Nein", sagte sie schließlich entschlossen.
    Sein Blick schien sie zu durchdringen und machte sie nervös.
    „Und wenn er dir das nächste Mal auflauert, was dann?" Nikos gab sich nicht so schnell geschlagen.
    „Es wird kein nächstes Mal geben!"
    „Woher willst du das wissen?"
    „Wenn er es wirklich noch einmal versuchen sollte, werde ich mich schon zu wehren wissen."
    „Was für ein Selbstvertrauen!"
    „Bei dir ist mir das auch gelungen."
    Er lachte spöttisch. „Meine liebe Michelle, ich hatte ja auch nie vor, dich irgendwie zu verletzen oder dir Angst einzujagen."
    „Tatsächlich nicht? Das habe ich aber anders gesehen." Genau wie jetzt auch, fügte sie im Stillen hinzu.
    „Ich weiß."
    Erschrocken zuckte Michelle zusammen, als das Telefon laut zu klingeln begann.
    „Willst du nicht rangehen?" fragte Nikos, als sie sich nicht rührte.
    Langsam ging sie zum Tisch und nahm den Hörer ab.
    „Michelle?"
    Es war Jeremy. Ihr wurde eiskalt. „Ich habe dir nichts mehr zu sagen." Sie legte auf, ohne auf seine Antwort zu warten.
    Gleich darauf klingelte das Telefon wieder, und Michelle wartete einen Augenblick, bevor sie den Hörer erneut abhob.
    „Es tut mir Leid", entschuldigte sich Jeremy mit weinerlicher Stimme. „Ich war so eifersüchtig. Ich wollte dich nicht verletzen."
    Wortlos legte sie auf.
    Aber Jeremy gab keine Ruhe. Sofort klingelte das Telefon wieder, Michelle hob ab und wollte ihm richtig die Meinung sagen, aber Nikos kam ihr zuvor. Er nahm ihr den Hörer aus der Hand.
    „Wenn Sie noch einmal anrufen, sorge ich persönlich dafür, dass Michelle zur Polizei geht."
    Lautes Fluchen am anderen Ende der Leitung. Nikos lächelte gequält. „Was Sie da vorschlagen, ist anatomisch nicht möglich. Allerdings würde ich gern eine Expertenme inung dazu einholen.
    Wollen Sie das übernehmen?"
    Das wollte Jeremy natürlich nicht, und Nikos legte auf.
    „Hat er einen Schlüssel zu deiner Wohnung?"
    „Nein." Empört funkelte sie ihn an. „Nur ich habe einen Schlüssel."
    „Da bin ich aber erleichtert."
    Diese Arroganz! „Wie und mit wem ich meine Zeit verbringe, geht dich überhaupt nichts an."
    Er bewunderte ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und festgehalten. Aber er wusste genau, dass sie sich wie eine Tigerin gegen ihn zur Wehr setzen würde.
    „Heute Abend ging es mich aber schon etwas an."
    „Ich bin erst eine halbe Stunde nach dem letzten Gast gegangen." Michelle war immer noch aufgebracht. „Was, um alles in der Welt, hast du da so spät noch gemacht?"
    „Ich bin zu Fuß gekommen, das habe ich dir doch schon gesagt. Auf dem Heimweg

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