Perlen und Diamanten fuer Dich
habe."
Plötzlich ließ Jeremy sie los, und noch bevor Michelle wusste, was geschehen war, lag er auch schon stöhnend auf dem Boden.
„Dazu wird es nicht kommen." Nikos' Stimme war eiskalt. „Ich werde dafür sorgen, dass Michelle gleich morgen eine einstweilige Verfügung gegen Sie erwirkt. Wenn Sie dagegen verstoßen, landen Sie im Gefängnis!"
Nikos sah Michelle an, und seine Miene verfinsterte sich, als er sah, wie aschfahl ihr Gesicht war.
„Damit kommen Sie nicht durch", brüllte Jeremy und rappelte sich mühsam wieder auf.
Michelle erschrak, als sie die nackte Wut in Nikos' Augen sah.
„Lassen Sie es darauf ankommen!"
„Mein Vater..."
„Hat nicht genug Geld, um Sie aus diesem Schlamassel zu befreien. Bei versuchter Vergewaltigung wird kein Richter ein Auge zudrücken."
„Aber ich habe sie doch gar nicht angefasst!"
Nikos packte Jeremy am Arm.
„Was soll das?" protestierte Jeremy.
„Sie bleiben hier. Michelle, such seine Eltern, und bring sie her."
„Auch Sie haben Ihren Preis. Mein Vater zahlt Ihnen, was immer Sie verlangen!" Inzwischen hatte Jeremy den Ernst der Lage erkannt.
„Wie er es schon so oft getan hat?" fragte Nikos verächtlich. „Aber diesmal läuft es anders.
Diesmal kommen Sie nicht davon." Seine Entschlossenheit steigerte Jeremys Verzweiflung nur noch. Als er sah, dass Michelle das Zimmer verlassen wollte, sagte er flehend: „Bitte hol nicht meine Mutter. Sie würde es nicht verstehen."
„Dann wird es vielleicht endlich Zeit, dass sie sieht, was für einen Sohn sie hat", entgegnete Nikos mitleidslos.
„Michelle, bitte nicht meine Mutter. Ich tu auch alles, was du verlangst, ich verspreche es."
„Wir können es auf zweierlei Art erledigen. Entweder Michelle holt Ihre Eltern, und Sie verlassen das Haus ohne großes Aufsehen. Oder aber ich schleppe Sie mit Gewalt nach unten auf die Terrasse, und jeder wird erfahren, was Sie Michelle antun wollten. Sie haben die Wahl."
Am ganzen Körper bebend ging Michelle die Treppe hinunter. Langsam begann der Schock einzusetzen, und sie atmete tief durch, damit ihr äußerlich nichts anzumerken war.
Was danach geschah, war etwas, das sie am liebsten für immer aus dem Gedächtnis gestrichen hätte. Elternliebe war eine Sache, aber blinde, mütterliche Ergebenheit eine andere.
Nikos lehnte Emersons Bestechungsversuch strikt ab und verlangte, dass Jeremy und seine Eltern so schnell wie möglich das Haus verließen.
Genau in diesem Augenblick erschien Chantelle. Sie merkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war, und verlangte eine Erklä rung.
„Jeremy hat ein bisschen viel getrunken", sagte Emerson ausweichend. „Wir bringen ihn nach Hause."
Als die Bateson-Burrows gegangen waren, sah Chantelle Nikos und Michelle fragend an.
„Hätte einer von euch vielleicht die Güte, mir zu erzählen, was vorgefallen ist?"
Michelle schüttelte nur schweigend den Kopf.
„Nikos?"
„Jeremy hat anscheinend immer noch nicht verstanden, dass Michelle und ich wieder zusammen sind. Er hat sie bereits gestern Abend belästigt, als sie von der Galerie nach Hause wollte, und heute ist er noch einen Schritt weitergegangen."
Chantelle konnte ihr Entsetzen nicht verbergen. „ Cherie, das ist ja furchtbar! Ist alles in Ordnung?"
„Mir geht es gut, Maman." Michelles Stimme klang immer noch zittrig.
„Ich werde dafür sorgen, dass Michelle eine einstweilige Verfügung erwirkt. Jeremy ist wegen Körperverletzung vorbestraft. Vor drei Jahren, in Sydney."
„Die Bateson-Burrows sind vor knapp drei Jahren hierher gezo gen", sagte Chantelle nachdenklich.
„Er wurde von zwei Privatschulen gewiesen - in Perth und Adelaide -, und auch an der Universität von Melbourne hat er sich nicht lange gehalten."
Chantelle wollte gar nicht wissen, woher Nikos diese Informationen hatte. Für sie war nur wichtig, dass er sie hatte. „Dann wollen wir hoffen, dass sie bald wieder wegziehen."
„Darauf können Sie wetten."
„In der Zwischenzeit wird Michelle ..."
„Bei mir wohnen."
„Moment mal", protestierte Michelle empört.
„Keine Widerrede, pedhi mou."
„Zum Teufel mit dir! Ich denke gar nicht daran."
„ Cherie, bitte hör auf Nikos ", sagte Chantelle beschwörend. „Er will doch nur dein Bestes. Und ich bin auch beruhigt."
„Ich sage Saska, dass wir eher gehen. Wenn sie noch bleiben möchte, kann sie ein Taxi nehmen." Schnell ging Nikos aus dem Zimmer.
„Möchtest du noch etwas trinken, Liebes?" fragte Chantelle. „Einen Kaffee?
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