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Perlen und Diamanten fuer Dich

Perlen und Diamanten fuer Dich

Titel: Perlen und Diamanten fuer Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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schnell außer Kontrolle geraten konnte.
    Das Leben spielte einem manchmal seltsame Streiche. Es wäre besser, sich gleich mit dem Gedanken abzufinden, dass es sich nur um eine flüchtige Affäre handelte. Aber das Herz wollte einfach nicht auf den gesunden Menschenverstand hören. Was anfänglich eine - wenn auch nicht alltägliche - Vereinbarung gewesen war, hatte sich plötzlich in etwas ganz anderes verwandelt. Wobei Jeremy eine unbekannte Größe war. Und natürlich auch Saska.
    Wie lange würde es dauern, bis die vielen Fäden zusammenge fügt waren? Eine Woche? Zwei?
    Und was dann? Würde sich Nikos dann höflich verabschieden und für immer aus ihrem Leben verschwinden? Würde sie ihn wirklich nie wieder sehen?
    So hatte er es geplant, da war sie sich ganz sicher.
    Und war es nicht auch das, was sie wollte?
    Michelle fuhr auf den Parkplatz der Galerie. Sie hielt an, stieg aus und verriegelte die Türen.
    Schnell ging sie die Treppe hinauf und betrat das Gebäude.
    Sie würde sich in die Arbeit stürzen. Arbeit war ein Allheilmittel und ließ sie vieles vergessen. Sie musste sich nur beschäftigen, sich ablenken und jeden Tag so nehmen, wie er kam.
    Warum nur hatte sie das Gefühl, die Rechnung ohne den Wirt gemacht zu haben? Michelle kannte die Antwort, obwohl sie es nicht wahrhaben wollte: In der Theorie war der Plan hervorragend. Aber war er auch durchführbar?

8. KAPITEL
    Michelles Handy klingelte, als sie das Büro betrat. Sie versicherte ihrer Mutter, dass es ihr gut gehe, alles in Ordnung sei, sie tief und fest geschlafen habe, und nein, sie habe den Wohltätigkeitsball am Donnerstagabend nicht vergessen.
    „Nikos kann dich doch begleiten, Liebes. Ihr sitzt natürlich an unserem Tisch."
    Es folgte ein hektischer Vormittag. Die Arbeiter im Hafen von Sydney hatten zu streiken begonnen, und eine für die Galerie vorgesehene Lieferung konnte nicht entladen werden.
    Michelle verbrachte fast den halben Vormittag am Telefon, um Kunden zu beruhigen und einen neuen Termin für die Anlieferung festzule gen.
    Danach schrieb sie einige Briefe, gab Daten in den Computer ein und stimmte Termine mit ihrer Hausspedition ab.
    Gerade als Michelle sich einen Kaffee holen wollte, klingelte das Telefon. Sie hob ab und meldete sich mit dem Namen der Galerie.
    „Hallo, Michelle. Hier ist Nikos."
    Seine tiefe Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    „Um halb eins haben wir einen Termin bei meinem Anwalt."
    Ach ja, die einstweilige Verfügung. „Ist gut. Ich werde meine Mittagspause verlegen."
    „Ich hole dich ab, und wir fahren dann zusammen zu Pauls Büro."
    „Das ist nicht nötig. Gib mir einfach nur die Adresse."
    „Keine Widerrede. Viertel nach zwölf."
    Bevor sie protestieren konnte, hatte er schon aufgelegt.
    „Probleme?"
    Michelle fuhr herum und sah, dass Emilio an der Tür stand. „Nein, alles im Griff." Sie glaubte zwar selbst nicht daran, wollte aber nicht, dass Emilio sich Sorgen machte. Michelle konnte sich nicht vorstellen, dass es auch nur eine Frau auf der Welt gab, die Nikos ihren Willen auf zwingen konnte - es sei denn, er ließe es zu.
    „Du bist gestern Abend schon früh gegangen."
    In diesem Fall würde eine kleine Notlüge nichts schaden. „Ich hatte Kopfschmerzen."
    Er stützte sich mit beiden Händen auf die Schreibtischplatte und sah Michelle forschend an.
    „Denk dran, du sprichst mit Emilio."
    Michelle ertrug seinen prüfenden Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Was ist nun? Willst du mir nicht die Wahrheit sagen?" Emilio konnte sehr hartnäckig sein.
    „Also gut", erwiderte sie seufzend. „Nikos hat mich nach Hause gebracht, und wir haben uns die ganze Nacht über leidenschaftlich geliebt."
    Seine Augen funkelten belustigt, als er laut Beifall klatschte. „Brava. Mit deinem Griechen bin ich mehr als einverstanden. Und eine Liebesnacht mit ihm ist natürlich noch viel besser."
    Er richtete sich auf. „Jeremy war der Auslöser, stimmts? Da ich ja die Vorgeschichte kannte, war es ein Leichtes, zwei und zwei zusammenzuzählen. Deine Abwesenheit, Jeremy und Nikos."
    Seine Miene verfinsterte sich. „Ich drehe ihm den Hals um, das schwöre ich dir!"
    „Wem? Jeremy oder meinem Griechen?"
    „Ich finde das überhaupt nicht lustig, cara. Wenn es ein Problem gibt, dann möchte ich, dass du mir davon erzählst. Wir sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Freunde. Daran brauche ich dich ja wohl nicht zu erinnern."
    Michelle musste sich eingestehen, dass er Recht hatte.

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