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Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Corry
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wenn ich male. Und nun hat Simon alles ruiniert seit diesem Anruf.«
    »Was für ein Anruf?«
    Sie suchte mühsam nach Worten, um Petunia von der Frau am anderen Ende der Leitung zu erzählen und von dem Geständnis ihres Mannes, dass er tatsächlich eine Affäre gehabt hatte. »Mein Mann hat etwas Schlimmes getan. Aber wenn ich ihm nicht verzeihe, werden meine Kinder Schaden erleiden so wie Grace und ich damals.«
    Die Wärme hinter ihr verblasste. Petunia stand nun vor ihr. »Strecken Sie die Hand aus. Nein, anders herum. Die Handfläche nach oben.« Sie runzelte die Stirn. »Ich verstehe.« Caroline spürte einen Anflug von Panik. »Was ist?«
    Petunia machte ein Geräusch, das Caroline bedeutete zu schweigen. Sie untersuchte ganz genau, jedenfalls hatte es den Anschein, jede einzelne Handlinie, als wäre sie sich nicht ganz schlüssig. Schließlich zeigte sie auf ein kleines Kreuz mitten in Carolines Handfläche. »Sehen Sie das? Das bedeutet, dass Sie selbst das Potenzial für übersinnliche Wahrnehmungen haben. Sie hören doch hin und wieder Stimmen, nicht wahr?«
    Caroline nickte.
    »Gut. Hören Sie auf sie. Oder ignorieren Sie sie auf eigene Gefahr.«
    Caroline wunderte sich über die Stimme, die ihr sagte, dass Simon schon früher fremdgegangen war.
    »Ihre Ehe. Ihre Probleme. Das wird vorübergehen.«
    Petunias Ton ließ vermuten, dass es sich um eine Feststellung handelte und nicht um eine Frage. Diana hatte ihr sicher mehr erzählt.
    Die Probleme oder die Ehe?
    »Das liegt ganz bei Ihnen.« Petunias Augen verschmolzen mit ihren, und sie spürte eine seltsame Hitze in ihrem Körper aufsteigen. »Es kann in beide Richtungen gehen. Sie sind Teil eines Musters. Sie befinden sich auf einer Straße, die schon früher die Frauen in Ihrer Familie gegangen sind. Sehen Sie das hier?«
    Caroline blickte auf eine Linie, die in einem spitzen Winkel von einer anderen abzweigte. »Großtante Phoebe hat mir gesagt, als Thomas und ich in diesem Sommer bei ihr waren, dass es nicht ihre Absicht gewesen war, streng zu meiner Mutter zu sein.«
    Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihrer Großtante, die ihr in dem hohen Ohrensessel gegenübergesessen hatte, das silberne Feuerzeug in der rechten Hand. » Das war nur, weil ich eifersüchtig war auf meine Schwester, verstehst du, und auf Grace. Die beiden standen sich so nahe, und ich blieb immer außen vor. Sie hatten sich ein Pony gewünscht, keine kleine Schwester. Das haben sie mir nie verziehen.«
    Caroline hatte damals Mitleid mit ihrer Großtante empfunden, zum ersten Mal in ihrem Leben, was der Grund war, warum sie sie weiterhin regelmäßig besuchte, obwohl sie immer noch einen leichten Groll hegte, weil Phoebe ihre Mutter so schlecht behandelt hatte. Schließlich war ihre Großtante die letzte Verbindung zu der Generation ihrer Großmutter, und Caroline hatte den Eindruck, dass Phoebe das genauso sah, weshalb sie ihr wahrscheinlich die Perlen vermacht hatte.
    »Der Lauf der Geschichte kann geändert werden.« Petunias hypnotisierende Stimme wirkte beruhigend. »Sie haben jetzt die Wahl. Sie können das Muster durchbrechen, das Ihre Vorfahrinnen entwickelt haben. Oder Sie können so weitermachen. Beides hat seine eigenen Schwierigkeiten. Beides hat seine eigenen Vorteile.«
    Vielen Dank auch!
    »Da ist noch was.« Die Hitze in ihrem Körper war extrem – sie kletterte nun von ihrem Bauch hoch zur Brust und um den Hals. Als würde sie daran ersticken. Petunias Augen waren so schwarz, dass sie fast darin ertrinken konnte. »Die Perlen um Ihren Hals. Seien Sie vorsichtig damit.«
    Vorsichtig? Würde sie das Collier verlieren? Bedeutete das, dass sie es nicht ihrer Schwester leihen sollte?
    Petunias Stimme veränderte sich, als würde sie nun normal reden statt wie zuvor in diesem tranceartigen Zustand. War das alles nur Schau gewesen? »Seien Sie einfach vorsichtig.« Die Frau schüttelte sich, als wäre sie gerade zu sich gekommen.
    »Danke.« Caroline stand schwankend auf. »Was schulde ich Ihnen?«
    Petunias schwarze Augen lachten nun, obwohl ihr Mund sich nicht verzog. »Nichts. Gar nichts. Diana ist eine gute Freundin von mir. Ich möchte Sie bloß bitten, dass Sie nun anfangen, auf das Leben zu schauen. Richtig zu schauen.« Ihr Blick bekam einen bekümmerten Ausdruck. »Da ist etwas an Ihnen, das ich leider nicht ans Licht bringen kann. Etwas, wovor Sie sich in Acht nehmen müssen, das weiß ich, aber ich kann es nicht genauer eingrenzen.«
    Großartig! Sollten

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