Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Corry
Vom Netzwerk:
Ehemann«, fügte sie unnötigerweise hinzu.
    Kind? Rose rätselte, ob es schmeichlerisch oder spöttisch gemeint war, bei Celia war das schwer zu sagen. Allerdings machte Charles ein Gesicht, als wäre er auch nicht gerade glücklich über diese Bezeichnung. Aber Alec pumpte bereits schwungvoll mit seiner schweißnassen Hand ihren Arm. »Freut mich, Sie kennenzulernen, meine Liebe. Es ist immer erfrischend, hier ein neues Gesicht zu sehen. Meine Güte, Sie sind eine richtige Schönheit, nicht wahr?« Er blickte zu Charles. »Du Schlingel. Dann musst du dich aber von nun an bessern, was?«
    Charles’ Blick verfinsterte sich, und selbst Celias Lächeln verblasste. »Red nicht solchen Unsinn, Alec.« Sie ergriff seinen Arm. »Schenkst du uns jetzt endlich einen Drink ein oder nicht? Rose und ich sind am Verdursten.«
    »Ich denke«, sagte Charles in kühlem Ton, den Rose mittlerweile kannte, »meine Frau möchte zuerst ihr neues Zuhause sehen. Nicht wahr, Rose?«
    Er deutete auf etwas, was auf den ersten Blick wie eine riesige Konstruktion aus Holzlatten aussah, die auf Pfählen stand und ein gewaltiges Strohdach hatte. »Die Häuser hier sehen alle so aus, Rose«, bemerkte Celia freundlich, als spürte sie Roses Verwunderung. »Sie sind eingeschossig und stehen auf Pfählen, damit sie in der Regenzeit nicht überflutet werden.«
    Rose erwiderte nichts und starrte weiter zu dem Haus. Es hatte eine breite Holzveranda auf der Vorderseite, und darauf konnte sie eine kleine, dunkle Gestalt erkennen, die zu ihnen herüberblickte.
    »Das Hausmädchen«, sagte Charles rasch. »Sie wird sich um dich kümmern und dich mit allem vertraut machen.« Er klang nun unsicher, fast freundlicher. »Es wird alles gut, Rose. Du wirst dich schnell eingewöhnen.«
    Das würde sie ganz sicher, dachte Rose. Außerdem, Grace war fort. Dies hier war nun ihr neues Leben, und, wie Ga Ga ihr zum Abschied gesagt hatte, es würde eine wundervolle Erfahrung werden. Mit Herzklopfen schritt sie nun an Charles’ Arm auf ihr neues Zuhause zu. Celia und ihr Mann waren in einer anderen offenen Kutsche weitergefahren. Offenbar war ihr Bungalow »nicht weit entfernt«, trotzdem waren sie auf ein Fuhrwerk angewiesen. Kein Wunder, dass manche Besucher, wie Charles ihr erklärte, gleich mehrere Tage blieben, statt nur für eine Stunde oder so vorbeizukommen.
    Seltsamerweise, obwohl Celias Geplänkel ihr während der Reise allmählich auf die Nerven gegangen war, spürte Rose ein leises Bedauern über die Abwesenheit ihrer neuen Freundin. Sie hatte das eigenartige Gefühl, dass Charles und sie die Erwachsenen waren in einem Spiel, das sie nie zuvor gespielt hatte.
    »Hier entlang«, sagte Charles und ließ sie auf der Treppe vorangehen, die zu der Veranda hochführte. Oben öffnete er die Holztür. »Bitte, tritt ein.«
    Rose stockte der Atem. Sie wusste nicht genau, was sie erwartet hatte. Aber dies hier übertraf ihre Erwartungen, nachdem sie den Transport mit den Baumstämmen beobachtet hatte. Wie sie auf den ersten Blick sah, konnte sie das hier zu einem Zuhause machen. Ein langer Raum erstreckte sich vor ihr, und es gab zwei chaiselongue-ähnliche Sitzmöbel aus Bambus, die mit ein paar Kissen völlig angemessen sein würden. An einer Seite stand eine große Kommode, darauf mehrere Flaschen und ein paar schmutzige Gläser, was darauf hindeutete, dass das Hausmädchen eine strengere Hand benötigte. Die Mitte des Raums nahm eine große Holztruhe ein, auf der sie eins der hübschen Deckchen mit Gänseblümchen-Stickerei drapieren würde, die ihre erste Gouvernante Miss Hollingswood ihr zur Hochzeit geschenkt hatte.
    »Dort drüben ist unser Schlafzimmer.« Charles durchquerte den großen Raum und betrat einen kleineren, in dem ein breites Bett mit einem Kopfteil und Fußteil aus Mahagoniholz stand. »Das habe ich von Jesselton liefern lassen«, bemerkte er stolz.
    Eine wunderbare Idee von ihm, sie damit zu überraschen! Das zeigte doch, dass er viel rücksichtsvoller war, als seine schroffe Art vermuten ließ. »Danke«, erwiderte sie.
    Charles runzelte die Stirn.
    »Danke, dass du …« Sie wollte »unser Bett« sagen, aber das war ihr zu peinlich. »Dass du das alles hier organisiert hast.« Sie machte eine ausladende Bewegung mit der Hand.
    »Das ist schon vor Jahren passiert, gleich nach meiner Ankunft«, erwiderte er, als habe sie etwas Amüsantes gesagt.
    Vor Jahren schon? Aber er war nie zuvor verheiratet gewesen. Wozu brauchte er also ein derart

Weitere Kostenlose Bücher