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Perlentöchter

Perlentöchter

Titel: Perlentöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Corry
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Bildfläche erschienen sind. Er ist ein Mann, Darling. Was sollte er sonst tun? Und glauben Sie mir, es ist sauberer, wenn er mit Ihrem Hausmädchen schläft als mit einer der englischen Ehefrauen, was viele der anderen Männer tun.«
    Rose sog scharf die Luft ein. »Das glaube ich nicht.«
    »Mein liebes Kind.« Celia tätschelte Roses Schulter. »Sie sind noch sehr naiv. Und wenn ich es mir recht überlege, erwähnen Sie besser niemandem gegenüber, was ich gerade über das Fremdgehen von verheirateten Frauen gesagt habe. Mir ist nämlich gerade etwas eingefallen, was Alec mir nach meiner Ankunft erzählt hat.«
    Über Charles?
    Celia schürzte die Lippen. »Besser, ich sage Ihnen nichts, Darling. Vertrauen Sie mir. Es gibt Dinge hier unten, über die man besser nicht Bescheid weiß. Außerdem kann auch eine Frau ihre Geheimnisse haben. Oder was denken Sie, wie ich in den sechs Monaten zurechtgekommen bin, in denen ich von Alec getrennt war?«
    Rose fühlte sich leicht benommen, obwohl Celia ihr wunschgemäß nur ein Limonengetränk serviert hatte statt des Zeugs, das sie selbst trank und das in Roses Magen brannte. »Aber Sie haben doch Ihren Sohn in ein Internat gebracht«, sagte sie zögernd.
    Celia zog eine Augenbraue hoch. »Sechs Monate lang? Offen gesagt, ich war erstaunt, dass Alec das geschluckt hat. Aber wie bereits gesagt, man lernt schnell, dass hier unten andere Sitten gelten. Verstehen Sie mich nicht falsch. Es gibt auch hier einen Ehrenkodex. Und aus diesem Grund könnte es ein bisschen dauern, bis wir Charles von dieser Frau loseisen können, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Rose verstand nicht.
    »Kommen Sie mit, Darling.« Celia stand von ihrem Bambusstuhl auf und ging voran in ein Nebenzimmer. »Sie müssen wirklich ein bisschen erwachsener werden, wenn Sie hier überleben wollen. Begreifen Sie das nicht?« Ihr Blick wanderte über Roses Figur. »Sie sind zwar hübsch, aber wir werden mehr aus Ihnen machen müssen, wenn Sie Charles halten wollen.« Bildete Rose sich das ein, oder wurde Celia rot? »Offen gesagt, niemand von uns hätte gedacht, dass er jemals heiratet. Ich kann Ihnen versichern, Sie haben mit Ihrem Fang mehr Herzen gebrochen als nur das eines Hausmädchens. Einige der Ehefrauen fühlen sich auf die Füße getreten.«
    Einige der Ehefrauen? Aber wenn sie verheiratet waren, warum machten sie sich dann Hoffnungen auf Charles? Noch verwirrender war die Frage, warum er überhaupt um Roses Hand angehalten hatte, wenn er doch eine Beziehung mit dem Hausmädchen hatte.
    Celia stand in der Tür zum Badezimmer, was Rose erst später mit staunendem Gesicht wahrnahm. »Hat Ihre Mama Ihnen denn gar nichts beigebracht? Wenn ein Mann ein gewisses Alter erreicht hat, sollte er heiraten und Kinder zeugen. Sonst fangen die Leute an zu tuscheln. Außerdem weiß ich zufällig, dass Ihr Mann sich verzweifelt einen Sohn wünscht. Offenbar werden in dieser Gegend hier nur Mädchen geboren. Manche schieben es auf das Wasser, andere auf die Hitze.« Celia zuckte mit den Schultern. »Wer weiß. Kommen Sie. Treten Sie ein. Wir werden Sie nun hübscher machen.«
    Celias Idee, sie hübscher zu machen, beinhaltete diverse Ampullen mit einer übelriechenden Tinktur, die sie auf Roses Kopf verteilte, bevor sie die feuchten Haare auf Papierstreifen wickelte. Rose erhaschte einen Blick in den fleckigen Silberspiegel an der Wand, der aufgrund der außergewöhnlich heißen und feuchten Jahreszeit, die gerade herrschte, bläulich verfärbt war. Sie fand, dass sie aussah wie das geschmückte Brathuhn, das der Koch früher zum Abendessen serviert hatte und dessen Hinterteil mit Papierrüschen dekoriert gewesen war.
    »Tun Sie das nicht«, mahnte Celia. »Sie sind noch nicht fertig. Sie können es sich nun mit einem Drink gemütlich machen, während ich meine Garderobe durchsehe.« Sie schenkte Rose wieder einen anerkennenden Blick. »Wir sind ungefähr gleich groß, nur dass Sie schmaler sind. Ich hatte früher dieselbe Figur, bevor ich meinen Sohn bekam. Machen Sie das Beste daraus, bevor es Ihnen wie mir ergeht.«
    Rose beobachtete, wie Celias leicht füllige Gestalt durch eine andere Tür verschwand. Sie begann, sich allmählich heimischer zu fühlen. Tatsächlich würde sie trotz des seltsamen Gefühls auf ihrem Kopf lieber hierbleiben, statt in Charles’ Haus zurückzukehren, das sich mit diesen Papierstapeln überall und ohne eine weibliche oder hübsche Note immer noch nicht wie ihr Zuhause

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